Yorkshire Terrier

Der Yorkshire Terrier gehört zu den wohl bekanntesten Hunderassen der Welt. Wir klären Sie über die Herkunft und das Wesen, sowie alles andere auf, was Sie wissen müssen, wenn Sie vorhaben, sich einen Yorkshire Terrier zu kaufen.

Ein Yorkshire Terrier in einen grauen Hundekorb.

Steckbrief

Größe (Widerristhöhe) Rüden: 25 - 30 cm, Hündinnen: 23 - 28 cm
Gewicht Rüden:  7 - 10 Kg Hündinnen: 6 - 9 Kg
Lebenserwartung 12 - 16 Jahre
Herkunftsland Schottland
FCI Nummer 85

 

Der Yorkshire Terrier und seine Geschichte

Yorkshire Terrier stammen ursprünglich aus Nordengland und Schottland. Die Geschichte der Hunde lässt sich bis in das 18 Jahrhundert zurückverfolgen. Damals hielten sich insbesondere die Bewohner der damals aufkommenden Industriestädte Yorkshire Terrier. Diese hatten die Aufgabe, die meist kleinen Wohnungen Ihrer Besitzer von Ratten und anderem Ungeziefer zu befreien. Hierzu waren die Vierbeiner aufgrund ihrer geringen Größe bestens geeignet, da sie zum einen wenig Platz wegnahmen und zum anderen wenig Futter benötigten.

Seinen Namen hat der Yorkshire Terrier der gleichnamigen Grafschaft zu verdanken. Dort begann man Mitte des 18. Jahrhunderts mit der Zucht der Terrier. Hierzu kreuzte man unter anderem Skye Terrier, Manchester Terrier und Malteser. Von letzteren haben Yorkshire Terrier das für Terrier eher untypische seidige, lange Fell geerbt. Während Yorkshire Terrier heutzutage eine maximale Schulterhöhe von maximal 24 cm erreichen, waren die damals vorkommenden Hunde mit einer Widerristhöhe von bis zu 45 cm wesentlich größer.

Schnell gelangten die ersten Terrier an die Adelshöfe England, wo sie sich zunehmender Beliebtheit erfreuten. Es dauerte nicht lange, bis man die ersten Yorkshire Terrier auch auf Hundeshows zu sehen bekamen, so dass die Rasse immer bekannter wurde. 1873 stellte der englische Kennel Club den ersten offiziellen Rassestandard auf. In Deutschland begann man 1912 mit der Zucht des Yorkshire Terriers. Im Laufe der Zeit begann man damit, den Yorkshire Terrier immer kleiner zu züchten.

Mit zunehmender Popularität und der „Karriere“ als Gesellschafts- und Begleithund kamen allerdings auch einige Probleme auf. Viele unseriöse Hundezüchter versuchten möglichst viel Geld mit dem Yorkshire Terrier zu machen. Eben diese Züchter kreierten Hunde mit einem puppenhaften äußerem und großen Augen, welche häufig unter schwerwiegenden Gesundheitsproblemen litten. Heutzutage versucht man solche Probleme durch strenge Kontrollen und Zuchtrichtlinien zu vermeiden.

>> Hier finden Sie weitere Hunderassen 

Erscheinungsbild des Yorkshire Terriers

Mit einer Widerristhöhe von bis zu 24 cm beim Rüden und einem Maximalgewicht von etwa 3 Kg ist der Yorkshire Terrier der kleinste Terrier. Der Körperbau ist dem der größeren Terrier Rassen dennoch ähnlich.

Das glatte Fell der Hunde ist von mittlerer länge und verfügt über einen natürlichen Glanz. Es hat eine dunkle, stahlblaue Farbe, welche an Kopf und Brust von goldfarbenen Abzeichen durchbrochen wird.  Der Schädel ist zierlich und flach. Die dunklen Augen sind von mittlerer Größe und haben einen intelligenten, wachen Ausdruck.

Seine V-Förmigen Ohren stehen aufrecht. Die mittellange Rute des Yorkshire Terriers ist mit langem Fell versehen, welches deutlich dunkler ist als am Rest des Körpers. Sie wird etwas oberhalb der Rückenlinie getragen.

Ein Yorkshire Terrier steht draußen in einem Blumenbeet und schaut nach vorne.
Ein Yorkshire Terrier steht draußen in einem Blumenbeet und schaut nach vorne.
Ein Yorkshire Terrier steht draußen in einem Blumenbeet und schaut nach vorne.

Wesen des Yorkshire Terriers

Yorkshire Terrier sind quirlige, intelligente und charakterstarke Hunde, die wesentlich robuster sind als es den Anschein hat. Es ist deutlich erkennbar, dass es sich um einen richtigen Terrier handelt. In einem Moment ist der Yorkshire Terrier ein verschmuster, anhänglicher Schoßhund und im nächsten Moment ein aktiver, kerniger Vierbeiner, der sich auch von größeren Artgenossen nicht die Butter vom Brot nehmen lässt.

Das Ego ist so groß, dass sich der Yorkshire Terrier hin und wieder maßlos selbst überschätzt. Insbesondere bei potenten Rüden muss man daher auf der Hut sein, um mögliche Auseinandersetzungen von vornherein zu vermeiden. Passend zu seinem Selbstbewusstsein verfügt der Yorkie über einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Der Jagdtrieb ist mäßig ausgeprägt und wird gerne beim gemeinsamen Spiel ausgelebt.

Als Familienhund ist der Yorkshire Terrier gut geeignet, mag es jedoch nicht zu sehr „betüdelt“ zu werden. Da der Yorkie ein furchtloser, souveräner Hund ist, lässt er sich in der Regel problemlos überall hin mitnehmen und macht bei entsprechender Gewöhnung auch als „Bürohund“ eine gute Figur.

Erziehung des Yorkshire Terriers

Wenn Sie einen Yorkshire Terrier zu sich nach Hause holen, sollten Sie sich möglichst frühzeitig mit dem Thema Hundeerziehung auseinandersetzen und/oder bereits über entsprechende Erfahrungen verfügen. Denn auch wenn der Yorkie ein kleiner Hund ist, bedeutet dies in keiner Weise, dass Sie die Erziehung vernachlässigen können.

Ein Yorkshire Terrier benötigt einen souveränen Halter, der ihm die nötige Sicherheit gibt und von Anfang an klar macht, wer das sagen hat. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie besonders streng sein müssen oder Ihren Hund gar körperlich züchtigen sollten. Entsprechende „Trainingsmethoden“ haben mit korrekter Hundeerziehung nicht gemeinsam.

Wesentlich effizienter ist es, bei der Erziehung mit Geduld, Einfühlungsvermögen, Konsequenz und der nötigen Motivation vorzugehen. Sie sollten jedoch nicht zu viel von ihrem Welpen verlangen und diesen nicht überfordern. Um sicherzustellen, dass Ihr Yorkshire Terrier konzentriert und mit Freude bei der Sache ist, sollten Sie die Trainingseinheiten kurzhalten und den Schwierigkeitsgrad nach und nach steigern.

Bei Fragen oder aufkommenden Problemen raten wir Ihnen, sich an einen Hundetrainer zu wenden. So können Sie verhindern, dass sich unerwünschte Verhaltensweisen verschlimmern und/oder nur noch mit einem enormen Aufwand wieder abtrainieren lassen. Um mögliche Probleme mit Artgenossen weitestgehend zu vermeiden, ist der Besuch einer Welpengruppe ratsam. So lernt Ihr Liebling spielerisch den korrekten und konfliktfreien Umgang mit anderen Hunden.

Häufige Krankheiten des Yorkshire Terriers

Yorkshire Terrier aus einer seriösen Zuchtstätte sind größtenteils frei von Erbkrankheiten. Dennoch gibt es leider auch beim Yorkie einige Krankheiten, die immer wieder auftreten. Folgende Gesundheitliche Probleme kommen beim Yorkshire Terrier häufiger vor:

Augenerkrankungen beim Yorkshire Terrier

Einige Yorkshire Terrier weisen ein abnormes Wimpernwachstum auf. Außerdem kommt es hin und wieder vor, dass Hunde unter dem Grauen Star leiden. Dabei handelt es sich um eine Augenerkrankung, die in ihrem weiteren Verlauf dazu führt, dass sich die Augenlinse eintrübt und das Sehvermögen mehr und mehr eingeschränkt wird.

Blasensteine und Nierenerkrankungen

Bei der sogenannten Nierendisplasie handelt es sich um eine Krankheit, bei der das gesunde Nierengewebe durch Zysten (flüssigkeitsgefüllte Bläschen) ersetzt wird, welche die Nieren in ihrer Funktion einschränken. Zudem neigen Yorkshire Terrier dazu, Blasensteine zu bekommen.

Probleme mit den Knochen und den Gelenken

Yorkshire Terrier haben häufiger mit einer Patellaluxation zu kämpfen. Dabei handelt es sich um eine Verlagerung der Kniescheibe, welche dazu führt, dass diese immer wieder herausspringt. Hunde, die eine Patellaluxation haben, weisen oftmals ein verändertes Gangbild auf und halten beim laufen immer mal wieder ihr Bein hoch. Dadurch kommt ein hoppelnder Gang zustande mit dem die Hunde versuchen, das Kniegelenk zu entlasten. Je nach Schweregrad kann eine Patellaluxation schlimmstenfalls zu einer Arthrose führen.

Weitere Informationen zur Gesundheit bei Hunden 

Was kostet ein Yorkshire Terrier?

Ein Yorkshire Terrier von einem guten Züchter kostet etwa 1200 – 1500€. Dabei handelt es sich jedoch nur um den Preis für den Welpen. Hinzu kommen die Kosten für den Unterhalt. Bedenken Sie, dass Sie nicht nur Futter für Ihren Yorkshire Terrier kaufen müssen, sondern auch dazu in der Lage sein müssen, eventuell aufkommende Tierarztkosten zu bezahlen. Darüber hinaus benötigen Sie Geld für Spielzeug (z.B. Intelligenzspielzeug), Fressnäpfe, Halsband, Leine, Hundebetten und weiteres Hundezubehör.

So finden Sie den richtigen Yorkshire-Terrier-Züchter

Wenn Sie einen gesunden Yorkshire Terrier haben wollen, sollten Sie die Wahl des Züchters mit Bedacht angehen. Um sich einen Überblick über potenzielle Züchter zu verschaffen bietet sich die Seite des VDHs an. Die dort registrierten Züchter sind verpflichtet sich an die geltenden Vorschriften zu halten und werden auch dahingehend kontrolliert. So ist gewährleistet, dass Sie einen Yorkie aus guten Händen bekommen.

Um sich einen guten Eindruck zu verschaffen, sollten Sie unbedingt zwei bis drei verschiedene Züchter besuchen. So haben Sie Vergleichsmöglichkeiten und bekommen ein Gefühl dafür, was eine gute Zuchtstätte ausmacht. Ein seriöser Züchter zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass er ausschließlich gesunde Hunde miteinander verpaart und seine Welpen von einem Tierarzt impfen, chippen und durchchecken lässt. Zudem sollten Sie darauf achten, dass die Welpen gemeinsam mit dem Muttertier aufwachsen und frühestens mit acht Wochen abgegeben werden. Stellen Sie außerdem sicher, dass die hygienischen Bedingungen angemessen sind und beobachten Sie, wie der Züchter selbst mit seinen Hunden umgeht.

Wenn Ihr Züchter Ihnen einen Welpen „aufschwatzen“ will, ist dies ein eindeutiges Warnsignal, welches typisch für sogenannte Vermehrer ist. Dabei handelt es sich um Hobbyzüchter, die sich mit dem Verkauf der Hunde finanziell bereichern wollen. Hunde aus solchen Quellen befinden sich oftmals in einer schlechten Verfassung und werden ohne den nötigen Sachverstand gezüchtet. Häufig zeichnen sich die Anbieter solcher Hunde durch vermeintlich günstige Preise aus, die sich allerdings spätestens dann relativieren, wenn die vollkommen überrumpelten Hundekäufer zu Dauergästen beim Tierarzt werden.

Hundeversicherung für Ihren Yorkshire Terrier

Eine Hundeversicherung ist in der Regel nicht das erste, an das man denkt, wenn man sich einen Hund anschaffen möchte. Aus eigener Erfahrung können wir allerdings sagen, dass eine Hundehaftpflicht sich durchaus lohnt.

In einigen Bundesländern sind Hundehalter sogar gesetzlich dazu verpflichtet eine Versicherung für Ihren Vierbeiner abzuschließen. Mit einer Hundehaftpflicht sind Sie auf der sicheren Seite, wenn Ihr Yorkshire Terrier einen Verkehrsunfall oder einen anderen Schaden verursachen sollte.

Ohne eine Versicherung hingegen haften Sie für jeden verursachten Schaden mit Ihrem Privatvermögen. Um Ihren Yorkshire Terrier darüber hinaus abzusichern eignet sich eine Krankenversicherung für Hunde. Diese werden von vielen Versicherungsinstituten angeboten und sorgen für finanzielle Sicherheit, wenn Ihr Liebling operiert oder anderweitig behandelt werden muss.

Ähnliche Artikel

Aktuelle Artikel

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Menü