West Highland Terrier

Der aus Schottland stammende West Highland Terrier ist ein quirliger, anhänglicher Hund. Wenn Sie mehr über die Hunderasse wissen wollen, werden Sie bei uns fündig. Neben Hinweisen zur Erziehung und Haltung eines West Highland Terriers stellen wir Ihnen unter anderem auch Informationen zu Erziehung und Haltung zur Verfügung.

Steckbrief

Größe (Widerristhöhe) Rüden: 25 - 30 cm, Hündinnen: 23 - 28 cm
Gewicht Rüden:  7 - 10 Kg Hündinnen: 6 - 9 Kg
Lebenserwartung 12 - 16 Jahre
Herkunftsland Schottland
FCI Nummer 85

Geschichtliches

Um die Geschichte des West Highland Terriers ranken diverse Geschichten. Am verbreitetsten ist die des Schotten Colonel Malcom von Poltalloch. Dieser soll während der Jagd versehentlich einen seiner Jagdterrier erschossen haben, den er aufgrund seines dunklen Fells mit einem Stück Wild verwechselte.

Nach dem tragischen Verlust soll er sich dazu entschlossen haben mit der Zucht von weißen Jagdhunden zu beginnen, um einen erneuten Fehler auszuschließen. Auch wenn Polloch später darum bat, nicht als Rasseschöpfer genannt zu werden, gilt er doch als einer der Mitbegründer dieser alten, schottischen Rasse.

Zur Zucht nutzte man anfänglich höchstwahrscheinlich weiß gefärbte Vertreter anderer schottischer Terrierrassen. So gilt unter anderem der Cairn Terrier als Urvater des West Highland Terriers. Doch auch andere Rassen, wie der skye Terrier und der scottish Terrier wurden miteinander gekreuzt. Bis ins 19. Jahrhundert wurden zudem vereinzelt Dandie Dinmont- und Bedlington Terrier eingekreuzt.

Zu Beginn der Zucht war insbesondere die weiße Fellfärbung entscheidend, während die Etablierung eines einheitlichen äußerem zunächst als nebensächlich galt.

Das primäre Zuchtziel war es Jagdhunde zu erschaffen, die Kleinwild bis in den Bau zu verfolgen und dort wieder herausscheuchen konnten. Hierzu mussten die Hunde robust genug sein um mit den harten klimatischen Bedingungen der Highlands klarzukommen. Darüber hinaus legte man großen Wert auf eine gewisse Ausdauer sowie den nötigen Mut um sich verwundetem Wild entgegenzustellen.

Mit der Zeit wurde der West Highland Terrier auch bei der nicht jagenden Bevölkerung immer beliebter, so dass man sich bei der Zucht mehr und mehr um ein einheitliches Erscheinungsbild bemühte.

Die offizielle Anerkennung des West Highland Terriers als eigenständige Rasse durch den schottischen Kennel Club erfolgte im Jahr 1904.

Der erste West Highland Terrier Club mit Von Poltalloch als Präsident wurde im Jahr 1905 gegründet. In Deutschland begann die West Highland-Zucht im Jahr 1910. Heutzutage ist der West Highland Terrier in vielen Ländern ein beliebter Familienhund.

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Erscheinungsbild des West Highland Terriers

Der West Highland Terrier ist ein niederläufiger Hund mit einem kompakten, kräftigen Körperbau. Mit einer Widerristhöe von bis zu 28 cm bei einem Gewicht von etwa 7 – 10 Kilogramm gehört der Westie zu den kleineren Rassen.

Das weiche und dichte Fell darf laut Rassestandard ausschließlich weiß gefärbt sein. Das glatte Deckhaar hat eine Länge von etwa 5 Zentimetern, während das Unterfell weich und kurz ist.

Der Schädel hat eine leichte Wölbung. Der Stop ist klar erkennbar. Das Gebiss ist gut ausgebildet und erscheint relativ groß. Die kleinen Ohren des West Highland sind aufrecht und spitzzulaufend. Aufmerksam und Intelligent wirkt der Ausdruck der dunkel gefärbten Augen.

Der kräftige Hals geht in den geraden Rücken über, welcher in einer gut bemuskelten Lendenpartie mündet. Ihre Rute tragen West Highland Terrier aufrecht. Die Brust mit Ihren nach hinten reichenden Rippen ist gut ausgebildet und passt zum Erscheinungsbild. Beim Westie sind die Pfoten der Vorderhand größer als die der Rückhand.

Wesen

Der West Highland Terrier ist im allgemeinen ein souveräner, gelehriger, leichtführiger Hund. Dennoch neigt er aufgrund seines Ursprunges als selbstständig arbeitender Jagdhund zur Dickköpfigkeit.

Außerdem ist der West Highland Terrier aufmerksam, mutig ausdauernd und immer gut gelaunt.

Obwohl der Westie zu den kleineren Hunderassen gehört, steht er seinen größeren Artgenossen in Puncto Aktivität in nichts nach. So ist er durchaus dazu in der Lage auch bei größeren Wanderungen Schritt zu halten und liebt es ausgiebig zu toben.

Auch wenn der West Highland Terrier schon seit längerem nicht mehr als Jagdhund eingesetzt wird, hat er dennoch einen rassebedingt ausgeprägten Jagdtrieb.

Kindern und Erwachsenen gegenüber sind die Hunde in der Regel aufgeschlossen und freundlich. Dennoch verfügen die tapferen und wachsamen Vierbeiner durchaus über Wachhundqualitäten.

Das zusammentreffen mit anderen Hunden läuft bei einem gut sozialisiertem West Highland Terrier in der Regel friedlich ab. Da die kleinen Terrier aber zur Selbstüberschätzung tendieren und zum Teil äußerst dominant sind, kann es schon mal zu Auseinandersetzungen mit fremden Hunden kommen.

Erziehung

Wenn Sie einen West Highland Terrier-Welpen bei sich zuhause aufnehmen wollen, sollten Sie mit der Erziehung nicht zu lange warten. Insbesondere während der ersten Lebenswochen sind Hunde äußerst Wissbegierig und lernfähig. Verschwenden Sie aus diesem Grund keine Zeit und beginnen Sie frühzeitig mit der Erziehung Ihres neuen Begleiters.

Dabei sollten Sie Ihrem Liebling unbedingt seine Grenzen aufweisen. Fehler bei der Erziehung und andere Schwächen werden vom Westhighland Terrier schnell erkannt und schamlos ausgenutzt.

Härte oder extreme Strenge sind bei der Erziehung allerdings alles andere als Zielführend. Viel besser klappt es mit ausreichend Geduld, der richtigen Motivation, Konsequenz und an der richtigen Stelle auch mal einer Portion Humor.

Wenn Sie vorhaben sich einen West Highland Terrier anzuschaffen, sollten Sie über gewisse Vorkenntnisse verfügen oder sich im Vorfeld ausgiebig mit der Rasse und ihren Eigenheiten auseinandersetzen.

Hundeanfängern empfehlen wir sich einen Hundetrainer zu suchen, der Erfahrungen mit dem Wesen des West Highland Terriers hat. So können Sie Erziehungsfehler vermeiden, die sich beim Erwachsenen Hund in Verhaltensauffälligkeiten äußern können.

Zur frühzeitigen Sozialisation eignen sich Welpengruppen oder häufige Spaziergänge in Hundeauslaufgebieten.

Um Ihren West Highland Terrier artgerecht zu beschäftigen reicht es meist nicht aus, dreimal am Tag spazieren zu gehen. Viel mehr müssen die intelligenten Hunde auch geistig gefordert werden um sich wohl zu fühlen. Hierzu eignen sich Hundesportarten wie agility oder Flyball.

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Fellpflege beim West Highland Terrier

Fellpflege ist beim West Highland Terrier von elementarer Wichtigkeit. Nur wenn Sie Ihren Hund regelmäßig bürsten, lassen sich Hautekzeme, Juckreiz und Verfilzungen verhindern. Da der West Highland Terrier keinem natürlichen Fellwechsel unterliegt, dient die Fellpflege allerdings auch dazu, überschüssige Unterwolle und abgestorbenes Fell zu entfernen. So wird das Fell durchlüftet und die Haut kann atmen, was wiederum zum allgemeinen Wohlbefinden Ihres Lieblings beiträgt.

Für eine angemessene Fellpflege sollten Sie sich täglich etwa 10-15 Minuten Zeit nehmen. Um diese für Sie und Ihren Westie so angenehm wie möglich zu gestalten, empfehlen wir Ihnen, Ihren Vierbeiner frühzeitig an Kamm und Bürste zu gewöhnen.

Für viele Hundehalter gehören auch Schaumbäder zur Fellpflege dazu. Davon können wir Ihnen jedoch nur abraten, da zu häufiges Baden den natürlichen Säureschutzmantel der Haut kaputt machen kann.

Daher raten wir Ihnen kleinere Verschmutzungen auszubürsten oder mit klarem Wasser abzuspülen und Ihren West Highland nur dann zu baden, wenn es wirklich notwendig ist.

Wenn Sie keine Erfahrung im Bereich der Fellpflege haben oder schlicht keine Zeit dafür haben, empfehlen wir Ihnen, sich einen professionellen Groomer in Ihrer Nähe zu suchen.

Häufige Krankheiten

Der Westhighland terrier ist ein robuster Hund, der in der Regel nicht besonders anfällig gegenüber Krankheiten ist. Dennoch gibt es auch beim Westie Anfälligkeiten gegenüber bestimmten Krankheiten.

Besonders problematisch sind hierbei Erkrankungen des Bewegungsapparates, die beim West Highland zum Teil erblich bedingt auftreten.

Folgende Erkrankungen können beim Westhighland Terrier zu Bewegungseinschränkungen führen:

Perthes-Calve-Legg-Krankheit:

Die Perthes-Calve-Legg-Krankheit ist eine Krankheit, die auch vererbbar ist. Meist tritt die Erkrankung im ersten Lebensjahr auf. Perthes-Calve-Legg betrifft den Kopf des Oberschenkelknochens und äussert sich meist in einseitigen Lähmungserscheinungen sowie schmerzen. Hunde die unter der Krankheit leiden müssen unter Umständen operiert werden. Der Eingriff gilt jedoch als unbedenklich und führt meist zu einer vollständigen Genesung.

Patella Luxation:

Wie bei vielen anderen Hunderassen leidet auch der Westhighland Terrier vergleichsweise häufig unter einer Pattella-Luxation. Dabei neigt die Patella (Kniescheibe) bedingt durch eine zu Flache Gleitschiene dazu herauszuspringen. Hunde mit einer Patella Luxation sind oftmals nicht dazu in der Lage das betroffene Bein normal zu belasten. Wenn Ihr Westhighland Terrier eine Patella Luxation haben sollte, können Sie dies unter anderem an einem hüpfenden Gangbild erkennen. Je nach Schweregrad lässt sich eine Patella Luxation durch einen operativen Eingriff behandeln, bei dem die Kniescheibe dauerhaft fixiert wird.

Globoidzellen-Leukodystrophie:

Die Globoidzellen-Leukodystrophie ist eine genetisch bedingte Lipidspeicherkrankheit die zwischen dem 1. und 3. Lebensmonat auftritt. In Ihrem Verlauf führt die Krankheit zu einer zunehmenden Degeneration der weißen Substanz des Zentralnervensystems.

Ursächlich für die Erkrankung ist ein ein genetisch bedingter Mangel des Enzyms Galaktozerebrosid-Betagalaktosidase, welches für den lysosomalen Stoffwechsel bestimmter Galaktolipide verantwortlich ist. Der Enzymmangel führt zu Ablagerung der Lipide im Zentralnervensystem. Betroffene Hunde zeigen Lähmungserscheinungen der Hinterläufe und müssen aufgrund fehlender Behandlungsmöglichkeiten eingeschläfert werden.

Achtung: Die Existenz bestimmter Erbkrankeiten bedeutet nicht zwangsläufig, dass Ihr West Highland Terrier erkrankt. Hunde aus einer guten Zuchtstätte sind in der Regel gesund frei von genetisch dispositionierten Erkrankungen.

Weitere Informationen zur Gesundheit bei Hunden 

Was kostet ein West Highland Terrier?

Wenn Sie sich einen West Highland Terrier kaufen wollen, hängt der Preis maßgeblich davon ab, für welchen Züchter Sie sich entscheiden. Der durchschnittliche Kaufpreis für einen Westie liegt bei schätzungsweise 1400€ bis 1600€.

Hinzuzurechnen sind die Kosten für eine geeignete Grundausstattung und die Unterhaltskosten. Letztere sind bei einem kleinen Hund wie dem West Highland natürlich wesentlich geringer als beispielsweise bei einem Rhodesian Ridgeback.

Dennoch sollten Sie sich einen Überblick über die Kosten verschaffen, bevor Sie die Verantwortung für einen Hund übernehmen. Hierzu empfehlen wir Ihnen, die Ausgaben für Hundesteuer, Futter, Hundeschule sowie Hundehaftpflicht zu überschlagen und zusammenzurechnen.

So finden Sie den richtigen Züchter

Wenn Sie bereit und in der Lage sind einen West Highland Terrier aufzunehmen und aus zeitlichen oder persönlichen Gründen keinen Welpen nehmen können, werden Sie vielleicht im Tierheim fündig.

Auch private Notorganisation sowie Westie-Vereine suchen häufig nach einem neuen Zuhause für Hunde aus schlechter Haltung oder Fundhunde.

Wenn Sie allerdings auf der Suche nach einer Zuchtstätte sind, weil Sie einen Welpen kaufen wollen, sollten Sie sich für die Suche ausreichend Zeit nehmen. Nur wenn Sie die Möglichkeit haben zu vergleichen und genau wissen, was einen guten Züchter ausmacht, werden Sie die richtige Entscheidung treffen können.

Bei der Wahl des richtigen Züchters spielen Insbesondere die Bedingungen unter denen die Welpen aufwachsen eine entscheidende Rolle. Diese sind bei sogenannten Vermehrern oftmals äußerst schlecht. Meist werden die Hunde ohne Sachverstand gehalten und nur zur Gewinnerzielung gezüchtet.

Außerdem werden die Welpen häufig viel zu früh von Ihrem Muttertier getrennt. Hundewelpen dürfen frühestens mit 8 Wochen in ihr neues Zuhause ziehen. Besser wäre es, wenn Ihr West Highland Terrier erst mit 10 Wochen zu Ihnen kommt. Von Züchtern die Ihre Welpen früher abgeben wollen, sollten Sie sich fernhalten.

Darüber hinaus raten wir Ihnen, sich den Stammbaum zeigen zu lassen, um sicherstellen zu können, dass Ihr Vierbeiner frei von Erbkrankheiten ist. Achten Sie ausserdem darauf, dass Ihr Welpe entwurmt, gechippt und schon geimpft wurde bevor er zu Ihnen kommt.

Tipp: Auch das zwischenmenschliche Verhältnis zwischen Ihnen und dem Züchter sollte stimmen. Schließlich ist er in Zukunft Ihr erster Ansprechpartner bei Fragen oder Problemen.

Hundeversicherung

Wenn Sie sich Ihren West Highland Terrier kaufen, empfehlen wir Ihnen sich über “Hundeversicherung” zu informieren. Diese ist dringend erforderlich, wenn Ihr Vierbeiner die Hundeschule besuchen soll. Doch es gibt auch bereits einige Bundesländer in denen Hundehalter gesetzlich dazu verpflichtet sind, eine Hundehaftpflichtversicherung abzuschließen.

Eine Versicherung für Ihren Westie gibt Ihnen die Gewissheit, dass bestimmte Schäden die Ihr Liebling anrichtet entweder teilweise oder vollständig von der Versicherung bezahlt werden.

Auch eine OP-Versicherung für Ihren West Highland Terrier kann sinnvoll sein. Ein Unfall oder eine Verletzung kann hohe Folgekosten nach sich ziehen, da viele tierärztliche Behandlungen sehr teuer sind. Mit einer OP-Versicherung können Sie sich sicher sein, dass die Kosten für eine OP von Ihrer Versicherungsgesellschaft gedeckt sind.

 

Sie wollen mehr über den West Highland Terrier erfahren? Hier finden Sie weitere Weiterführende Informationen

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