Rhodesian Ridgeback

Der aus Südafrika stammende Rhodesian Ridgeback ist auch als „Löwenhund“ bekannt. Wie die Hunderasse zu diesem Namen kam und was Sie wissen müssen, wenn Sie sich einen Ridgeback kaufen wollen erfahren Sie bei uns. Neben Informationen zur Geschichte der Hunderasse finden Sie hier Wissenswertes über Haltung und Erziehung des Rhodesian Ridgebacks.

Steckbrief

Größe (Widerristhöhe) Rüden: 62 - 69 cm, Hündinnen: 58 - 66 cm
Gewicht Rüden:  38 - 50 Kg Hündinnen: 29 - 42 Kg
Lebenserwartung 10 - 13 Jahre
Herkunftsland Rhodesian (Simbabwe)
FCI Nummer 146

Geschichtliches

Der auch als Löwenhund bezeichnete Rhodesian Ridgeback ist die einzige offiziell anerkannte Hunderasse Südafrikas.

Schon die Ureinwohner der Südafrikanischen Kolonien – die Khoi-Khois – hielten sich Hunde, die über einen Rückenkamm, den sogenannten “Ridge” verfügten. Aufgrund der extremen Klimatischen Bedingungen und der lauernden Gefahren in Form von wilden Tieren mussten die Hunde äußerst robust sein. Auch Instinktsicherheit, Ausdauervermögen, Schnelligkeit und ein blitzschnelles Reaktionsvermögen waren überlebenswichtige Eigenschaften, die sich im Laufe der Zeit durchsetzten. Wer sich einen Ridgeback anschaffen möchte, oder mehr über seinen Liebling erfahren möchte, der ist mit diesem Buch sehr gut beraten:

Erste Aufzeichnungen über die Hunde mit dem Ridge auf dem Rücken stammen aus der Zeit der Burenwanderungen im 19. Jahrhundert. Dabei waren die Hunde ideale Begleiter, die sich nicht nur durch Ihren ausgeprägten Schutztrieb als nützlich erwiesen, sondern auch bei der Jagd wertvolle Dienste leisteten.

Da es zu dieser Zeit noch keinen einheitlichen Rassestandard gab, wurden die Hunde hauptsächlich mit Blick auf deren Leistungsfähigkeit gezüchtet. Man geht jedoch heutzutage davon aus, dass Hunde mit einem Ridge besonders auffielen, so dass sich dieser schnell als besonderes Charakteristikum etablierte.

Die gezielte Züchtung des Rhodesian Ridgebacks begann mit der zunehmenden Kolonialisierung und wurde insbesondere im damaligen Rhodesian (dem heutigen Simbabwe) forciert.

Dorthin brachte ein Missionar namens Charles Helm zwei Hündinnen mit einem Ridge und verpaarte Sie mit den Hotentottenhunden des holländischen Großwildjägers Van-Rooyen.

Dieser wiederum hatte zur Zucht seiner Jagdhunde unter anderem Bulldoggen, Greyhounds, Pointer, Irish Terrier und Airdeale Terrier verwendet. Dabei kam es ihm nicht darauf an, Hunde mit einem einheitlichen Erscheinungsbild zu züchten. Vielmehr hatte er das Ziel, Hunde zu züchten die besonders Robust und Leistungsfähig waren. Überlieferungen zufolge soll Van-Rooyen bei seiner Auslese mehr als 70 Hunde pro Jahr verschlissen haben, so dass nur die überlebten, die mit den harten Lebensbedingungen klar kamen.

Der Weg zum Rassenstandard und die Verbreitung des Ridgebacks

Als sich Richard Barnes – ein ehemaliger Foxterrier-züchter aus England – in Simbabwe niederließ, kaufte er sich einen ridge-tragenden Rüden aus der mittlerweile berühmt gewordenen Meute Van-Rooyens und begann mit zwei weiteren Ridgebacks zu züchten.

Im Jahr 1922 gründete er mit einigen weiteren Hundezüchtern den “Lion Dog Club”. Bei der Konzeptionierung eines gültigen Rassestandards orientieren sich die Mitglieder des “Lion Dog Clubs” an dem des Dalamtiners und ergänzten diesen um die Charakteristika des Ridgebacks.

Die offizielle Anerkennung des Rassetandards durch den KUSA (Kennel Union of South Africa) erfolgte etwas später im Jahr 1924.

Schnell wurde die Rasse auch über die Grenzen Rhodesiens hinaus bekannt und viele Farmer legten sich einen oder mehrere Ridgebacks zu um diese als Aufpasser und Jagdbegleiter einzusetzen.

Nach Deutschland gelangten die ersten beiden Ridgebacks mit Rosy Brook-Risse, die die Hunde von ihrem Afrika-Aufenthalt mitbrachte. 1967 bekamen die Ridgebacks von Brook-Risse ihren ersten Wurf.

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Erscheinungsbild des Rhodesian Ridgeback

Der aus Südafrika stammende Rhodesian Ridgeback gehört zu den größeren Hunderassen. Bei einer Widerristhöhe von bis zu 69 cm und einem Gewicht von bis zu 40 Kilogramm und mehr sind die Hunde eine imposante Erscheinung.

Der Körperbau des Rhodesian Ridgeback ist kräftig, wirkt allerdings nicht massig, sondern eher athletisch elegant. Das glänzende Fell ist weizen- bis rot-weizenfarben und hat keine Unterwolle. Weiße Abzeichen auf der Brust oder den Pfoten sind erlaubt.

Charakteristisch für den Rhodesian Rideback und verantwortlich für den Namen der Rasse ist der Rückenkamm, den viele Rassevertreter tragen. Dabei handelt es sich um den sogenannten „Ridge“ – einen ca. 5 cm breiten Fellstreifen, dessen Haare entgegengesetzt der Körperhaare wachsen – . Dieser hat meist zwei als „Crowns“ bezeichnete Wirbel zwischen den Schulterblättern und wird zur Hüfte hin schmaler.

Die Proportionen des Kopfs sind harmonisch. Die Ohren sind ziemlich hoch angesetzt und liegen am Kopf an. Einige Ridgebacks haben einen schwarzen Nasenspiegel und andere einen braunen Nasenspiegel.

Während die Augen bei ersteren dunkel gefärbt sind, haben die Augen von „Livernose“ Ridgebacks eine Bernsteinähnliche Farbe.

Ihre Rute tragen die Hunde aufrecht.

Wesen

Auch wenn die Jagd auf Großwild zu den ursprünglichen Aufgaben des Ridgebacks gehörte, sind die meisten Löwenhunde in keinster Weise draufgängerisch veranlagt. Schließlich hätte ein unvorsichtiger Ridgeback seinen Fehler bei der Jagd unter Umständen mit dem Leben bezahlen müssen. Ridgebacks sind demzufolge eher als vorsichtig und feinfühlig zu bezeichnen.

Bei Gefahr stellen Sie sich allerdings schützend vor ihren Menschen und verteidigen diesen im Notfall auch. Es ist die Aufgabe des Halters, diesen ausgeprägten Wach und Schutztrieb sowie das Territorialveralten des Ridgebacks mithilfe einer konsequenten Erziehung in die richtigen Bahnen zu lenken.

Rassebedingt verfügen Ridgebacks über einen ausgeprägten Jagdtrieb mit dem man umzugehen wissen muss.

Im Alltag sind Ridgebacks ausgeglichene, Selbstbewusste und lebensfrohe Hunde, die eine tiefe Bindung zu Ihrer Familie eingehen und für jeden Spaß zu haben sind.

Darüber hinaus sind Ridgebacks sehr intelligent und neigen dazu, eigene Entscheidungen zu treffen. Auch eine gewisse Dickköpfigkeit lässt sich beim Ridgeback nicht bestreiten. Mit der richtigen Motivation und dem nötigen Sachverstand kann man allerdings wunderbar mit ihm arbeiten.

So machen die bewegungsfreudigen Hunde auch beim Man Trailing oder beim Agility eine gute Figur.

Für einen Ridgeback, der richtig Sozialisiert wurde, stellt der Umgang mit fremden Hunden kein Problem dar. Raufereien geht er eher aus dem Weg.

Erziehung

Der Rhodesian Ridgeback benötigt wie jede andere Hunderasse auch, eine gute Erziehung.

Nur so kann er sich zu dem Selbstbewussten und loyalen Begleiter entwickeln, von dem Sie träumen. Bei der Erziehung sollte man sich unbedingt auf die Charakteristischen Eigenschaften sowie das sensible Wesen des Ridgenbacks einlassen.

Übertriebene Strenge oder sogar Härte bei der Erziehung werden Sie nicht weiterbringen. Viel mehr sind liebevolle Konsequenz, ausreichend Geduld und Abwechslung angebracht, wenn Sie Ihren Ridgeback richtig erziehen wollen.

Ridgebacks sind Spätentwickler und erst mit 2 – 3 Jahren voll ausgereift. Von Rückschlägen oder der Tatsache, dass beim Ridgeback alles etwas länger dauert dürfen Sie sich also nicht entmutigen lassen.

Wer die Erziehung schleifen lässt oder gar vernachlässigt, hat schnell einen pöbelnden oder andersartig auffallenden Hund an seiner Seite.

Aus diesem Grund ist der Ridgeback für Anfänger eher ungeeignet. Sollten Sie sich dennoch für einen Ridgeback entscheiden, empfehlen wir Ihnen, sich im Vorfeld gut mit der Rasse auseinanderzusetzen und sich bei Fragen oder Problemen an einen Trainer zu wenden, der über entsprechende Erfahrungen verfügt.

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Häufige Krankheiten

Ridgebacks gelten als gesunde Hunde, die äußerst robust gegenüber Krankheiten sind.

Dennoch kommen aufgrund der zunehmenden Verbreitung und damit einhergehenden “unüberlegten” Verpaarungen immer wieder Erbkrankheiten vor.

Dazu gehören wie bei vielen größeren Hunderassen Hüfgelenksdysplasie sowie Ellenbogendysplasie (Beide Krankheiten sind nicht zwangsläufig auf eine Vererbung zurückzuführen, können aber durchaus genetisch bedingt sein).

Als einziger angeborener Defekt beim Ridgeback gilt der Dermoid Sinus, der bei einigen Rassevertretern vorkommen kann.

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Dermoid Sinus

Als Dermoid Sinus wird eine Störung bezeichnet, die im Frühstadium der Embryonalentwicklung auftreten kann.

Dabei handelt es sich um eine unvollständige Trennung des Neuralrohrs vom restlichen Ektoderm, die zu einer schlauchförmigen Einstülpung der Haut führt, welche mit Haaren und Hautzellen ausgekleidet ist.

Hat ein Welpe einen Dermoid Sinus besteht die Gefahr, dass dieser bis in den Wirbelkörper oder sogar in in den Wirbelkanal ragt und sich entzündet.

Ein unbehandelter Dermoid Sinus kann unter Umständen tödliche Folgen für den betroffenen Hund haben.

So können Sie erkennen ob Ihr Ridgeback einen DS hat

Mit einem geübten Auge und etwas Erfahrung lässt sich ein DS beim Ridgeback – der entweder im Nacken oder am Schwanzansatz zu finden ist – ertasten. Außerdem lässt sich ein DS anhand einer Öffnung an der Hautoberfläche erkennen, aus der dunkle Haare wachsen.

Ridgebacks die von einem seriösen Züchter stammen werden meist noch während Ihrer ersten Lebenswochen auf einen DS hin untersucht.

Behandlung eines DS beim Ridgeback

Die beste und sicherste Behandlungsmethode eines DS ist dessen operative Entfernung. Dieser Eingriff sollte nach Möglichkeit von einem spezialisten vorgenommen werden und hat wenn er richtig durchgeführt wurde keine weiteren Konsequenzen.

Tipp: Ein Spezialist für die Entfernug eines DS ist Dr. med. vet. Thomas Laube 

So finden Sie den richtigen Züchter

Wenn Sie vorhaben, einen Ridgeback bei sich aufzunehmen, sollten Sie sich für die Suche nach einem geeigneten Züchter ausreichend Zeit lassen.

Nehmen Sie dabei unbedingt Abstand von den Angeboten unseriöser Vermehrer, die Ihre Welpen oftmals auf Online Plattformen zu absurd niedrigen Preisen zum Verkauf stellen.

Ein guter und verantwortungsbewusster Züchter macht sich große Mühe, seine Welpen mit dem nötigen Sachverstand groß zuziehen und diese so gut es geht auf das Leben vorzubereiten.

Zudem bleibt ein guter Züchter ein Hundeleben lang Ansprechpartner für Sie und all Ihre Fragen.

Ein Indiz ob Sie auf einen guten Züchter gestoßen sind ist dessen Mitgliedschaft in einem Zuchtverband wie dem VDH.

Züchter die dem Verband für das deutsche Hundewesen angehören unterliegen strengen Richtlinien und werden in regelmäßgigen Abständen auf deren Einhaltung hin kontrolliert.

Zudem wird sich ein seriöser Züchter ausreichend Zeit für Sie nehmen und Sie nach bestem Wissen und Gewissen beraten.

Auch auf menschlicher Ebene sollte das Verhältnis zu Ihrem Züchter passen. Insbesondere wenn man bedenkt, dass Sie in Zukunft regelmäßigen Kontakt zu Ihrem Züchter haben werden und diesen zumindest während der ersten Lebenswochen Ihres Lieblings häufiger besuchen werden, ist es sinnvoll wenn die Chemie zwischen Ihnen stimmt.

Wenn Ihr Züchter Ihnen private Fragen zu Ihren Lebensumständen stellt, ist dies in keinster Weise als unangebrachte Neugier zu verstehen. Viel mehr ist dies ein Zeichen dafür, dass der Züchter genau Wissen will, wem er einen Ridgeback aus seiner Zucht anvertraut.

Was kostet ein Rhodesian Ridgeback?

Ein guter und seriöser Züchter verlangt für einen Ridgeback-Welpen zwischen 2000€ und 2600€. Hinzu kommen die Kosten für die Grundausstattung (Halsband, Leine, Näpfe etc.). Bevor Sie sich einen Rhodesian Ridgeback kaufen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie dazu in der Lage sind, für den Unterhalt Ihres Hundes zu sorgen. Die monatlich/regelmäßig anfallenden Unterhaltskosten setzen sich aus den Ausgaben für das Futter, die Hundesteuer und den Tierarzt zusammen. Außerdem müssen Sie eventuell für eine Hundehaftpflicht aufkommen. Weitere Kosten können entstehen, wenn Sie einen Hundetrainer benötigen oder mit Ihrem Ridgeback zu einer Hundeschule gehen wollen.

Hundeversicherungen

Auch wenn Ridgebacks vor Kraft strotzen und ein imposantes auftreten haben, sind Sie sanfte Wesen, die im Grunde friedliebend sind.

Doch nicht zuletzt ihren ausgeprägter Jagdtrieb sollten Sie zum Anlass nehmen, über den Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung nachzudenken. Schließlich kann im Zusammenleben mit Ihrem Vierbeiner immer etwas unvorhergesehenes passieren. Selbst ein gut erzogener Ridgeback kann sich selbstständig machen, wenn ihm ein Stück Wild vor die Nase läuft. Nimmt Ihr Vierbeiner in diesem Moment die Verfolgung auf und verursacht dabei einen Verkehrsunfall, müssen Sie den Schaden selbst bezahlen, wenn Sie keine Hundeversicherung haben, die dies übernimmt.

Um nicht in finanzielle Schieflage zu geraten ist es ratsam, eine Haftpflichtversicherung für Hundehalter abzuschließen. So sind Sie in jeder Situation auf der sicheren Seite.

Auch über den Abschluss einer Kranken- oder OP-Versicherung für Ihren Ridgeback sollten Sie sich Gedanken machen. Einige Behandlungen, sind sehr Kostenintensiv. Vierstellige Tierarztrechnungen sind keine Seltenheit und sollten unbedingt eingeplant werden.

Damit Sie in jeder Situation gut abgesichert sind und Ihrem Vierbeiner die bestmögliche Versorgung zukommen lassen können, ist der Abschluss einer OP-Versicherung für Hunde genau das richtige.

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