Kangal

Eifersucht beim Hund kann insbesondere in Mehrpersonenhaushalten zu einem Problem werden. Doch auch in anderen Konstellationen fällt das Eifersuchtsverhalten beim Hund schnell unangenehm auf. Warum Eifersucht entsteht, woran Sie erkennen können, ob Ihr Hund eifersüchtig ist und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Steckbrief

Größe (Widerristhöhe) Rüden: 63 - 60 cm, Hündinnen: 50 - 56 cm
Gewicht Rüden:  20,5 - 28 Kg Hündinnen: 15,5 - 23 Kg
Lebenserwartung 12 - 13 Jahre
Herkunftsland USA
FCI Nummer 270

Geschichte

Der Kangal und andere Herdenschutzhunde passen in der Türkei schon seit etlichen Jahrhunderten auf die Schafherden auf und beschützen diese vor Dieben und Raubtieren. Bereits vor 3000 Jahren sollen die Urahnen der heutigen Kangals von den Babylionern als Kampf- und Herdenschutzhunde gehalten worden sein.

Schon damals nutzte man die tapferen und wehrhaften Hunde zur Bewachung der Viehherden, die den Tieren nicht zuletzt aufgrund der rauen Bedingungen einiges abverlangt.

Herdenschutzhunde wie der Kangal sind zum Teil über einen längeren Zeitraum auf sich allein gestellt, wenn Sie ohne menschlichen Begleiter über ihre Herde wachen. Während dieser Zeit müssen die Kangals eigenständige Entscheidungen treffen und alles tun um die Herde zu schützen ohne sich dabei unnötig in Gefahr zu bringen.

Woher der Kangal nun genau stammt und wer seine Vorfahren sind lässt sich bei dieser uralten Hunderasse nur schwer klären.

Es gibt jedoch verschiedene Quellen, die es möglich machen, die Geschichte des Kangals ungefähr nachzuvollziehen. So sollen die Vorfahren des Kangals bereits vor tausenden von Jahren mit umherziehenden Nomaden in das Gebiet der heutigen Türkei gelangt sein.

Zu seinem Namen gelangte der Kangal durch die gleichnamige Karawanenstadt, in der es viele Viehzüchter gegeben haben soll, die den Schutz ihrer Herden dem Kangal anvertrauten.

Nach Europa – genauer gesagt Großbritannien – gelangten die ersten Kangals während der 60er Jahre, von wo aus er später auch nach Frankreich, Deutschland und später auch in die USA kam.

Offiziell anerkannt wird der Kangal trotz seiner langen Historie allerdings erst seit Juni 2018. Seitdem wird er von der FCI unter der Nummer 331 geführt. Bis dahin listete man unter dieser Nummer neben dem Kangal auch den Akbas. Grund für die späte Anerkennung ist unter anderem die Situation in der Türkei, wo die Hundezucht erst seit kurzem reglementiert wird.

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Wesen

Der Kangal ist eine sehr ursprüngliche Rasse. Als Herdenschutzhund, der oftmals wochenlang ohne menschlichen Kontakt auf seine Herde aufpasst hat der Kangal ein sehr eigenständiges Wesen.

In Ihrer Heimat werden die Hunde in der Regel ausschließlich als Arbeitshunde gehalten. Aufmerksamkeit seitens Ihres Besitzers erhalten sie wenn überhaupt nur selten. Diese rauen und harten Lebensumstände haben das Wesen des Kangals entscheidend geprägt.

Unter Hundekennern gilt der Kangal als Intelligenter aber äußerst schwer erziehbarer Hund, der über ein ausgeprägtes Territorialverhalten sowie einen starken Schutztrieb verfügt. Von sich aus würde ein gut sozialisierter und ausgelasteter Kangal aber trotz aller Horrorgeschichten keinesfalls angreifen. Schließlich ist es die Aufgabe des Kangals zu verteidigen und nicht unüberlegt zu attackieren, da er dabei ja unter Umständen selbst verletzt werden könnte.

Fremden gegenüber verhält sich der Kangal sich neutral bis skeptisch und wird sich in der Regel eher zurückhalten. Mit der entsprechenden Erziehung und Sozialisierung ist ein Kangal aus guten Händen in keinster Weise aggressiv, sondern  ein liebevoller, loyaler und zugewandter Begleiter.

Darüber hinaus ist der Kangal ein hoch sensibler und ausgeglichener Hund, der sich im Alltag nicht in den Vordergrund drängt. Kangals gehen eher zurückhaltend und ruhig Ihrer Aufgabe nach: Dem Beschützen Ihrer Familie!

Erziehung & Haltung

Mit der Erziehung Ihres Kangals sollten sie unbedingt so früh wie möglich beginnen. Als Verantwortungsvoller Hundehalter müssen Sie dazu in der Lage sein, den angeborenen Schutztrieb Ihres Kangals in die richtigen Bahnen zu lenken und zu kontrollieren.

Unerfahrenen Hundehaltern raten wir dringend davon ab, sich einen Kangal als Ersthund anzuschaffen. Es erfordert einiges an Sachverstand und Erfahrung um einen Kangal zu erziehen. Das eigensinnige Wesen der Hunde gepaart mit ihrer schieren Kraft und Größe macht die Erziehung eines Kangals nicht unbedingt einfacher.

Zudem sollten Sie sich darüber im klaren sein, dass Ihr Kangal als Spätentwickler erst mit zwei bis drei Jahren ganz erwachsen ist. Bis dahin müssen Sie immer wieder mit Rückschlagen rechnen, von denen Sie sich allerdings nicht beirren lassen dürfen, wenn Sie später einen zuverlässigen Begleiter an Ihrer Seite haben wollen.

Um richtig ausgelastet zu sein benötigt der Kangal unbedingt ein großes – gut gesichertes – Grundstück, dass er bewachen kann. In einer kleinen Stadtwohnung hat ein Kangal definitiv nichts zu suchen.

Kangals die nicht entsprechend beschäftigt sind neigen dazu, sich selbst eine Aufgabe zu suchen. Infolge dessen entwickeln viele Hunde Verhaltensauffälligkeiten, wie beispielsweise eine übermäßige Wachsamkeit, Aggressionen oder Depressionen.

Um Raufereien mit anderen Hunden zu vermeiden sollten Sie noch im Welpenalter mit der Sozialisierung Ihres Kangals beginnen. Hierzu können Sie Ihren Vierbeiner in einer Welpengrupe anmelden und/oder so oft wie möglich in Kontakt mit anderen Vierbeinern bringen.

Bei Problemen empfehlen wir Ihnen nicht so lange zu warten, bis sich diese verfestigt haben. Suchen Sie sich stattdessen professionelle Hilfe in Form eines Hundetrainers, der bereits Erfahrungen mit Herdenschutzhunden hat.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema “Hundeerziehung”

Achtung: Einen Kangal sollten Sie sich nur anschaffen, wenn Sie über die notwendige Sachkenntnis verfügen und über Erfahrungen mit Herdenschutzhunden verrfügen. Viele Kangals landen leider im Tierheim, weil Ihre Besitzer überfordert sind.

Häufige Krankheiten

Der Kangal ist eine ursprüngliche und robuste Rasse, die frei von rassespezifischen Krankheiten ist. Wie bei allen größeren Hunderassen kommen jedoch auch beim Kangal Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasien vor.

Diese Erkrankungen können auch vererbt werden, weshalb wir Ihnen empfehlen nur einen Kangal aus einer Blutlinie zu kaufen, die frei von entsprechenden Krankheiten ist.

Zudem sind Kangals anfälliger für Krebs (insbesondere Knochenkrebs) und verschiedene Allergien, die sich allerdings mit der Hilfe eines Tierarztes bestimmen und in den Griff bekommen lassen.

Magendrehungen, die vermehrt bei großen Hunden auftreten sind ebenfalls ein Problem.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema “Gesundheit beim Hund”

Was kostet ein Kangal?

Wenn Sie sich einen Kangal kaufen wollen, müssen Sie mit einem Anschaffungspreis von etwa 1600€ für einen Welpen rechnen. Dafür bekommen Sie einen gesunden Hund von einem guten Züchter. Zu den Anschaffungskosten müssen Sie die Ausgaben für die Grundausstattung (Halsband, Leine; Näpfe, Spielzeug etc.) hinzurechnen. Abhängig von den Produkten für die Sie sich entscheiden, müssen Sie hierfür etwa 200€ -300€ hinzurechnen.

Wesentlich wichtiger sind jedoch die Unterhaltskosten. Diese sind bei einem großen Hund wie dem Kangal selbstverständlich höher als beispielsweise bei einem Bolonka-Zwetna. Zu den regelmäßig anfallenden Kosten zählen nicht nur die Ausgaben für das Futter und den Tierarzt, sondern auch die Kosten für Hundesteuer, Hundeversicherung und Hundeschule.

So finden Sie den richtigen Züchter

Bevor Sie einen Kangal bei sich aufnehmen können, gilt es sich Gedanken darüber zu machen, ob Sie einen Welpen haben wollen oder ob Sie aus zeitlichen Gründen zu einem erwachsenen Hund tendieren.

Ausgewachsene Kangals finden sich leider sehr häufig im Tierheim wieder, wo Sie sehnsüchtig auf ein neues Zuhause hoffen. Alternativ gibt es auch diverse Tierschutzorganisationen, die permanent auf der Suche nach geeigneten Haltern für Herrenlose Hunde sind.

Wenn Sie einen Kangal-Welpen kaufen wollen, ist es am wichtigsten nichts zu überstürzen und sich ausreichend Zeit für die Recherche zu nehmen.

Besonders die Aufzuchtsbedingungen spielen bei der Wahl einer guten Zuchtstätte eine große Rolle.

Von skrupellosen Vermehrern, die nur auf das schnelle Geld aus sind sollten Sie sich nicht zuletzt aus ethischen Gründen fernhalten. Hunde aus entsprechenden Quellen werden in der Regel nicht artgerecht gehalten und leiden häufig unter Verhaltensstörungen und/oder Krankheiten.

Außerdem sollten Sie keinen Kangal bei einem Züchter kaufen, der vorhat seine Welpen vor der 8. Lebenswoche abzugeben. Idealerweise darf Ihr kleiner Kangal bis zur 10. Lebenswoche beim Muttertier und seinen Geschwistern verbleiben, bis er bei Ihnen einzieht.

Auch ein Blick in den Stammbaum ist ratsam. Wenn beide Elterntiere sowie deren Vorfahren negativ getestet wurden, können Sie sich nahezu sicher sein, dass Ihr Hund keine Erbkrankheiten hat.

Achten Sie darüber hinaus darauf, dass Ihr Vierbeiner gechippt, entwurmt und bereits geimpft wurde bevor Sie ihn abholen.

Zu guter letzt kann es nicht schaden, wenn Sie auf Ihr Bauchgefühl achten. Sollte der Züchter versuchen, Ihnen seine Hunde aufzudrängen oder diese schlecht behandeln, sind Sie gut beraten, wenn Sie die Suche fortsetzen.

Hundeversicherung

Wenn Sie die Anschaffung eines Kangals planen, sollten Sie sich über die verschiedenen “Hundeversicherung” schlau machen. Eine Versicherung wird nicht nur von der Hundeschule verlangt, sondern ist darüber hinaus auch in manchen Bundesländern Pflicht für Hundehalter.

Eine Hundehaftpflichtversicherung gibt Ihnen die Sicherheit, dass gewisse Schäden, die Ihr Kangal fabriziert teilweise oder komplett von Ihrer Versicherungsgesellschaft bezahlt werden. Auch eine OP-Versicherung für Ihren Vierbeiner kann sich lohnen. Verletzungen oder Krankheiten können schlimmstenfalls mit hohen Folgekosten verbunden sein, da tierärztliche Behandlungen in der Regel viel Geld kosten. Mit einer OP-Versicherung können Sie sich sicher sein, dass die Rechnung für einen notwendigen Eingriff von Ihrer Versicherung übernommen wird. Ein gutes Gefühl für jeden Hundehalter.

Sie wollen mehr über den Kangal erfahren? Hier finden Sie weitere Informationen

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