Der Dobermann ist ein Athlet durch und durch. Bei Hundefreunden rund um den Globus ist die Hunderasse für ihren Arbeitswillen und ihre Wachsamkeit bekannt. Wissenswertes über den Dobermann sowie Informationen über Erziehung, Kauf und Haltung finden Sie auf dieser Seite.
Dobermann
Steckbrief
Größe (Widerristhöhe) | Rüden: 68 - 72 cm, Hündinnen: 63 - 68 cm |
Gewicht | Rüden: 40 - 45 Kg Hündinnen: 32 - 35 Kg |
Lebenserwartung | 11 - 13 Jahre |
Herkunftsland | Deutschland |
FCI Nummer | 61 |
Geschichtliches
Die genaue Herkunft des Dobermanns lässt sich heutzutage nicht mehr einwandfrei rekapitulieren.
Überlieferungen zufolge war es jedoch der deutsche Steuereintreiber und Hundefänger Friedrich Louis Dobermann, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts damit anfing, besonders wachsame Hunde miteinander zu verpaaren.
Sein Ziel war es, einen möglichst scharfen Wachhund zu züchten, der sein Hab und Gut verteidigen und ihn bei seinem gefährlichen Job begleiten konnte.
Die Vorgänger des Dobermanns
Die Ausgangsbasis für seine damaligen Zuchtversuche stellte die graue Mischlingshündin Schnuppe dar, welche er mit einem Fleischerhund verpaarte.
Fleischerhunde waren die Vorgänger des heutigen Rottweilers und hatten schwarzes Fell mit rostroten Flecken. Außerdem verwendete Friedrich Louis Dobermann Pinschermischlinge für seine Zucht. Die Nachkommenschaften seiner Verpaarungen sahen dem heutigen Dobermann schon recht ähnlich und verfügten über hervorragende Wacheigenschaften.
Als Friedrich Dobermann 1894 verstarb übernahm Otto Göller einige seiner Hunde und kreuzte weitere Hunderassen mit ein. Welche Hunderassen das genau waren lässt sich heute nicht mehr genau sagen. Man geht davon aus, dass es sich um Schäferhunde, Jagd und Windhunde sowie Weimaraner handelte.
Später kaufte Göller seinem Freund Goswin Tischler einen Rüden ab, der in seinem äußeren Erscheinungsbild und seinem Wesen nahezu perfekt dem des Dobermanns entsprach.
Dadurch, dass er eben diese Eigenschaften an seine Nachkommen vererbte, konnte der Dobermann-Standard entscheidend gefestigt werden.
Der Siegeszug des Dobermanns
Dadurch das Göller regen Handel mit den begehrten Wachhunden trieb, verbreitete sich der Dobermann rasant und erlangte auch über die Landesgrenzen hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad.
Am 27. August 1899 gründete Göller den ersten Dobermann-Club Deutschlands.
Nachdem die Hunde während der beiden Weltkriege auf deutscher und amerikanischer Seite Ihre Tapferkeit und Ihre Einsatztauglichkeit unter Beweis gesetzt hatten, wurden auch die Polizei-Behörden auf die Tiere aufmerksam. Schnell nutzten auch Polizei und Zolleinheiten die Hunde für Ihre Zwecke und waren so begeistert von der Leistungsfähigkeit der Dobermänner, dass diese zu Beginn des 20. Jahrhunderts offiziell als Polizeihunde anerkannt wurden.
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Erscheinungsbild des Dobermanns
Der Dobermann ist mit einer Schulterhöhe von bis zu 72 cm und einem Gewicht von bis zu 45 kg ein großer, gut proportionierter Hund.
Dobermänner haben einen muskulösen Körperbau und ein elegantes fast schon majestätisches Erscheinungsbild.
Das kurze glänzende Fell der Hunde ist dicht und liegt eng am Körper an. Es hat eine schwarze oder dunkelbraune Farbe und ist mit den charakteristischen braunen Abzeichen an Kopf, Kehle, Brust, After und Gliedmaßen versehen. Unterwolle hat der Dobermann keine.
Der kräftige Kopf ist keilförmig und verfügt über einen deutlich erkennbaren Stop. Die unter den natürlich hängenden Ohren angesetzten Augen sind von mittlerer Größe und dunkel gefärbt. Der Übergang vom gut bemuskelten Hals in den kräftigen Rücken verläuft harmonisch.
Die Brust ist deutlich ausgeprägt. Sie fügt sich gut in das athletische äußere des Dobermanns ein. Vorder- und Hinterläufe sind gerade und stehen parallel zueinander.
Wesen
Dobermänner gelten als sehr tapfere, selbstbewusste Hunde mit einem ausgeprägten Revierverhalten und einer enormen Durchsetzungsfähigkeit. Ein gut sozialisierter Dobermann hat einen friedliebenden und sanften Charakter.
Seinen Menschen gegenüber ist er treu ergeben und würde diese im Falle eines Falles erbittert verteidigen.
Auch im Umgang mit Kindern sind die Vierbeiner als geduldig und fürsorglich zu bezeichnen.
Fremden gegenüber verhält sich der Dobermann in der Regel eher Reserviert. Dobermänner gelten als “Ein-Mann-Hunde” die eine feste Bezugsperson benötigen zu der Sie auch eine sehr innige Bindung aufbauen.
Dobermänner stehen auf der Liste der Intelligentesten Hunderassen ganz weit oben und benötigen dementsprechend ausreichend geistige Beschäftigung um richtig ausgelastet zu sein.
Ihre hohe Auffassungsgabe und ihre Lernbereitschaft machen das Arbeiten mit dem Dobermann für erfahrene Hundehalter äußerst interessant.
Erziehung
Mit konsequenter und fachmännischer Erziehung kann aus einem Dobermann ein extrem gutführiger und loyaler Begleiter werden, auf den man sich in jeder Lebenslage verlassen kann.
Aufgrund des ausgeprägten Schutztriebs des Dobermanns sollten Sie schon von klein auf auf mit der Erziehung und Sozialisierung Ihres Dobermanns beginnen.
Mit übertriebener Strenge oder gar Härte werden Sie beim Dobermann jedoch nicht weit kommen.
Auch wenn ein Dobermann einen Halter benötigt, der durchsetzungsfähig ist und ihm zeigt wo es langgeht, sollte die Erziehungsgrundlage auf gegenseitigem Vertrauen beruhen und mit liebevoller Konsequenz von Statten gehen.
Wenn Sie keinerlei Hundeerfahrung haben, ist der Dobermann eher ungeeignet für Sie.
Nur mit einem kompetenten und souveränen Halter wird sich ein Dobermann von seiner besten Seite zeigen.
Erziehungsfehler oder Verhaltensauffälligkeiten lassen sich bei einem Erwachsenen Dobermann nur äußerst schwer wieder beseitigen.
Aus diesem Grund ist es ratsam, sich an einen erfahrenen Hundetrainer zu wenden und sich ausgiebig mit den Eigenschaften des Dobermanns und Hundeerziehung im allgemeinen zu beschäftigen, bevor Sie einen Dobermann bei sich aufnehmen.
Ein gut erzogener Dobermann eignet sich aufgrund seiner Intelligenz und seiner Leistungsbereitschaft hervorragend für die Arbeit auf dem Hundeplatz. Auch beim Agility oder als Fährtenhund wird der Dobermann Ihnen mit Freude zeigen welches Potential in ihm steckt.
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Häufige Krankheiten
Die Dobermann Kardiomyophatie
Besonders oft leiden Dobermänner – wie einige andere große Hunderassen auch – unter der sogenannten Dobermann Kardiomyophatie. Dabei handelt es sich um abgewandelte Form der Dilatativen Kardiomyophatie einer plötzlich und aggressiv auftretenden Erkrankung des Herzens, deren Verlauf immer tödlich endet und sogar zum plötzlichen Herztod des betroffenen Hundes führen kann.
Beim Dobermann liegt die Besonderheit darin, dass sich die Krankheit während Ihrer zweiten von drei Phasen nur erkennen lässt, wenn der behandelnde Tierarzt gezielt nach entsprechenden Symptomen sucht.
Dancing Dobermann Disease
Zudem erkranken einige Dobermänner im Laufe ihres Lebens unter der “Tanzenden Dobermann Krankheit”. Einer neurologischen Erkrankung, die zu Lähmungserscheinungen der Hinterläufe führen kann.
Betroffene Hunde zeigen aufgrund der zunehmenden Muskelschwäche einen Tänzelnden Gang der namensgebend für die Krankheit ist. Auch wenn die Krankheit unheilbar ist, lässt sich die Lebensqualität erkrankter Hunde mit entsprechenden Therapiemaßnahmen aufrechterhalten.
Das Wobbler Syndrom
Eine weitere Krankheit die beim Dobermann auftreten kann ist das Wobbler Syndrom, einer Hundekrankheit, die durch eine Schädigung der Rückenmarksnerven hervorgerufen wird. Ursächlich für eine Erkrankung kann unter anderem eine angeborene Fehlbildung der Wirbelsäule, eine allgemeine Überbelastung oder eine Bandscheibenerkrankung sein.
Symptomatisch für das Wobbler Syndrom beim Dobermann ist beispielsweise ein wackliger Gang, dass laufen mit gesenktem Kopf und Probleme beim Aufstehen.
Wissenswertes
Das der Dobermann ein beschützendes und tapferes Wesen hat, ist allgemein bekannt. Die Geschichte des Dobermann-Rüden Khan ist eine der vielen Geschichten, die beweist, wie mutig die Hunde wirklich sind.
Khan wurde von seiner Familie aus dem Tierheim geholt, nachdem er seinen früheren Besitzern weggenommen wurde, die den Hund schlugen und misshandelten. Nur vier Tage nachdem der Hund bei der Familie aufgenommen wurde, saß dieser mit der 17 Monate alten Tochter im Hauseigenen Garten, als plötzlich die Hölle losbrach.
Khan packte das Kind mit den Zähnen an der Windel und schleuderte es über die Wiese. Die geschockten Eltern gingen zunächst davon aus, der Dobermann würde das Kind angreifen, als sie eine Giftschlange entdeckten, die auf die Stelle zuhielt, an der das Kind nur Sekunden zuvor noch gesessen hatte.
Khan, der nur Augenblicke nach seiner Rettungsaktion von der Schlange gebissen wurde, hatte das Kind nicht etwa attackiert, sondern vor der verdeckten Gefahr gerettet.
Der tapfere Dobermann überlebte den Biss und konnte wieder vollständig gesund gepflegt werden.
Wie viel kostet ein Dobermann?
Wenn Sie einen Dobermann aufnehmen wollen, ist es wichtig, dass dieser von einem seriösen Züchter stammt. Von unseriösen “Schnäppchen” sollten Sie sich unbedingt fernhalten. Sogenannte “Vermehrer”, deren Angebote sich oftmals in Internetportalen wiederfinden, lassen die Muttertiere oftmals am Fließband Welpen produzieren, ohne sich um Erbkrankheiten oder vorgeschriebene Impfungen zu kümmern.
Wer sich dennoch für einen “Schnäppchen Hund” entscheidet wird diese Entscheidung spätestens dann bereuen, wenn ein vielfaches des Kaufpreises für Tierarztkosten fällig wird.
Ein Dobermann von einem Seriösen Züchter kostet Sie zwar deutlich mehr, gibt Ihnen dafür aber die Sicherheit, dass Ihr Hund aller Wahrscheinlichkeit keine Erbkrankheiten hat.
Ein Züchter dem die Gesundheit seiner Welpen am Herzen liegt wird diese nach der Geburt nicht ohne die Fürsorge des Muttertiers aufwachsen lassen.
Sollten Sie das Muttertier bei Ihrem Besuch nicht zu sehen bekommen, sollte dies ein Grund sein kritisch nachzuhaken und die Suche eventuell fortzusetzen.
Ein guter Indiz an dem Sie festmachen können, ob Sie an einen seriösen Züchter geraten sind, ist dessen Mitgliedschaft in einem Zuchtverein wie dem VDH. Außerdem nehmen sich fürsorgliche Hundezüchter genügend Zeit um die Fragen der neuen Hunde Eltern zu beantworten. Außerdem kann Ihnen ein guter Züchter anhand entsprechender Unterlagen nachweisen, dass die Elterntiere keine Erbkrankheiten haben.
Wenn Sie ein schlechtes Gefühl haben, sollten Sie dieses auch berücksichtigen und sich auf die Suche nach einer anderen Zuchtstätte zu machen, auch wenn die Welpen noch so süß sein mögen.
Wenn Sie einen Dobermann kaufen wollen, dann bitte nur bei einem guten Züchter dem Sie vertrauen und mit dem Sie auch auf menschlicher Ebene klar kommen.
Ein reinrassiger Dobermann aus einer entsprechenden Zuchtstätte kostet ungefähr 1200€ – 1500€
Sie interessieren sich für den Dobermann? Hier finden Sie weiterführende Informationen
Hundeversicherungen
Der Dobermann ist bei der richtigen Erziehung ein Hund der sich gut führen lässt! Trotzdem müssen Sie sich darüber im klaren sein, dass im Alltag mit Ihrem Vierbeiner immer etwas unvorhergesehenes passieren kann. Es handelt sich bei Ihrem loyalen Begleiter schließlich um einen Hund und keine Maschine.
Bedenken Sie was passieren könnte, wenn Ihr Dobermann sich bei Ihrer täglichen Gassirunde aufgrund eines lauten Geräuschs erschrickt und daraufhin auf die Straße rennt. Ein Unfall ist einem Moment wie diesem schnell passiert.
Ohne eine entsprechende Versicherung müssten Sie den Sachschaden aus Ihrer eigenen Tasche bezahlen. Damit Sie nicht in finanzielle Schieflage geraten, ist es empfehlenswert eine Haftpflichtversicherung für Hunde abzuschließen.
Darüber hinaus sollten Sie sich Gedanken über eine Kranken- oder OP-Versicherung für Ihren Dobermann machen. Einige Operationen sind äußerst teuer und können schnell mehrere tausend Euro kosten.
Um im Ernstfall abgesichert zu sein ist eine Versicherung genau das richtige.