Kaum eine Hunderasse dürfte so bekannt sein, wie der Deutsche Schäferhund. Neben seinem Mut zeichnet der Schäferhund sich unter anderem durch sein loyales Wesen sowie seine Intelligenz aus. Wenn Sie sich einen Deutschen Schäferhund kaufen wollen, finden Sie hier alle Informationen, die Sie benötigen.
Deutscher Schäferhund
Steckbrief
Größe (Widerristhöhe) | Rüden: 64 - 68 cm, Hündinnen: 55 - 60 cm |
Gewicht | Rüden: 30 - 40 Kg Hündinnen: 22 - 32 Kg |
Lebenserwartung | 11 - 13 Jahre |
Herkunftsland | Deutschland |
FCI Nummer | 166 |
Geschichtliches
Während die Vorfahren des Deutschen Schäferhundes vermutlich bereits im 7. Jahrhundert in Deutschlands lebten und sowohl die Schafherden als auch das Hab und Gut der Schäfer bewachten, beginnt die Geschichte des Deutschen Schäferhundes wie wir ihn heute kennen erst Ende des 19. Jahrhunderts.
Ein erster Rassestandard entwickelte sich damals durch die Zuchtbemühungen von dem Offizier Max von Stephanits. Dieser wurde auf die Hunde aufmerksam, als er Sie während eines Manövers bei Ihrer Arbeit an der Herde beobachten konnte.
Fasziniert von der Art und Weise wie sie mit dem Schäfer zusammenarbeiteten kaufte er sich 1871 einen Rüden namens Horand von Grafrath.
Dieser gilt bis heute als Urvater des deutschen Schäferhundes gilt und war der erste Hund der im Zuchtbuch des Vereins für deutsche Schäferhunde eingetragen wurde, dessen Präsident ebenfalls Stephantis war.
1891 etablierte er einen Rassestandard in dem er die Hunderasse in drei Klassen aufteilte.
Er unterschied damals zwischen dem rau-, lang und glatthaarigem Schäferhund.
Das Zuchtziel Stephanits war es einen vielseitig einsetzbaren Gebrauchshund zu züchten der möglichst robust, ausdauernd, tapfer und gehorsam sein sollte.
Diese Eigenschaften des deutschen Schäferhundes machen die Rasse bis heute interessant für den Einsatz im militärischen aber auch im Behördlichen Bereich. Dort verrichten Schäferhunde ihren Dienst als hervorragende Polizeihunde, Drogenspürhunde und vermisstensuchhunde.
Der Deutsche Schäferhund zur Zeit des Nationalsozialismus
Seinen geschichtlichen Tiefpunkt erreicht der Schäferhund während des zweiten Weltkriegs, als die Nationalsozialisten die Rasse für sich entdeckten und Schäferhund für ihre Propagandazwecke nutzen um Tugenden wie Mut, Treue und Tapferkeit zu glorifizieren.
Mehr als 30.000 Tiere wurden als Kampf- und Wachhunde an der Front eingesetzt. Sogar Hitler persönlich hatte immer eine Schäferhündin namens Goldie an seiner Seite und kam dadurch zu ihrer traurigen Berühmtheit.
Da der Schäferhund als Symbol der nationalsozialistischen Gesinnung galt änderte der britische Kennel Club seinen Namen zu Elsässer Wolfshund ( Alsatian Wold Dog). 1977 wurde die Namensänderung allerdings wieder rückgängig gemacht.
Der Instrumentalisierung der Rasse zum trotz konnte sich der Schäferhund nachdem der Krieg vorbei war durchsetzen und seinen Siegeszug zu einer der gefragtesten Diensthundrassen fortsetzten. Heutzutage werden Schäferhunde Weltweit als wachsame Familienhunde gehalten.
Wissenswertes: In Deutschland steht der Schäferhund auf Platz vier der beliebtesten Hunderassen
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Äußeres Erscheinungsbild des Deutschen Schäferhunds
Deutsche Schäferhunde gehören mit einer Schulterhöhe von 60 – 65 cm beim Rüden und 55 – 60 cm bei Hündinnen zu den größeren Hunderassen. Das Gewicht liegt zwischen 22 und 40 kg. Der Körperbau der Hunde ist kräftig, elegant.
Das gerade Fell ist sehr dicht und von mittlerer Länge. Es verfügt über eine dichte Unterwolle, die den Schäferhund vor Kälte, Hitze und Nässe schützt. Der für den Deutschen Schäferhund geltende Rassestandard beschreibt unterschiedliche Farben: Schwarz mit braunen, rotbraunen, gelben bis grauen Abzeichen. Schwarz und grau unifarben, grau mit dunklerer Wolkung, einem schwarzen Sattel und einer ebenfalls schwarzen Maske.
Der keilförmige Kopf mit den aufrechtstehenden Ohren verfügt über einen gut ausgebildeten Fang. Die Augen liegen leicht schräg, sind mandelförmig und dunkel gefärbt. Der gut bemuskelte Rücken ist von mäßiger Länge und geht in die kurze, breite Lendenregion über.
Seine buschige Rute trägt der Schäferhund leicht herabhängend in einem Bogen.
Wesen
Schäferhunde gelten als außerordentlich selbstbewusste und ausgeglichene Hunde mit einer hohen intelligenz.
Damit der Schäferhund als Diensthund eingesetzt werden kann, wird bei der Zuchtauslese darauf geachtet, dass nur Tiere miteinander verpaart werden, die nervenstark, gutmütig und unerschrocken sind. Darüber hinaus hat der Schäferhund den Ruf eine äußerst Gehorsame und arbeitswillige Rasse mit einer enormen Leistungsfähigkeit zu sein.
Da Schäferhunde sehr Menschenbezogen sind, gibt ein gut sozialisierter Schäferhund in der Regel einen tollen Familienhund ab. Im zusammenleben mit Kindern, sollte man wie bei vielen größeren Hunderassen besonders achtsam sein und auch den Nachwuchs im Umgang mit dem Hund schulen, damit es nicht zu Zwischenfällen kommt.
Seine Menschen wird er immer beschützen und verteidigen. Fremden gegenüber verhält sich ein Schäferhund freundlich aber reserviert. Da einige Schäferhunde zu einer gewissen Dominanz neigen, sollten sie unbedingt an die Interaktion mit anderen Hunden gewöhnt werden.
Durch eine frühe Sozialisierung lassen sich spätere Auseinandersetzungen mit anderen Hunden vermeiden. Dennoch sollten man als Halter immer ein Auge auf seinen Hund haben und dazu in der Lage sein ihn zu lesen.
Erziehung
Seine körperliche Erscheinung und sein ausgeprägter Schutz- und Wachtrieb macht den Schäferhund zu einem Hund, den Sie unbedingt gut erziehen müssen.
Wie bei allen Hunden sollten Sie bei der Erziehung eines Schäferhundes keine Zeit verstreichen lassen. Bei auftretenden Problemen kann ein erfahrener Hundetrainer weiterhelfen, bevor sich Erziehungsfehler verfestigen. Diese lassen sich bei einem Erwachsenen Schäferhund nur äußerst schwer und mit viel Arbeit wieder korrigieren.
Schäferhunde sind Arbeitstiere, die von ihrem Halter körperlich und vor allem auch geistig gefordert werden müssen um richtig ausgelastet zu sein.
Ein Schäferhund, der keine Aufgabe hat, kann für Sie schnell zu einem Problem werden, wenn er anfängt sich selbst eine Aufgabe zu suchen.
Unausgelastete Schäferhunde entwickeln oftmals für die Rasse untypische Verhaltensweisen. Betroffene Hunde werden meist ganz besonders wachsam und/oder nervös und lassen sich nur noch äußerst schwer führen.
Mit dem richtigen Training und einer konsequenten aber liebevollen Erziehung, bei der das Wesen des Schäferhundes berücksichtigt wird, entwickelt sich ein Schäferhund jedoch zu einem loyalen Begleiter und Familienhund auf den Sie sich in jeder Situation verlassen können.
Wenn Sie darüber hinaus Interesse an Hundesportarten wie Agility, Obidience oder Mantrailing haben, werden Sie an einem Schäferhund Ihre wahre Freude haben.
Sollten Sie keinerlei Erfahrung mit Hunden haben, ist ein Schäferhund eher ungeeignet für Sie. Wenn Sie dennoch einen Schäferhund bei aufnehmen wollen ist es ratsam, wenn Sie sich im Vorfeld intensiv mit Rasse auseinandersetzen. Auch die frühzeitige Suche nach einem Hundetrainer empfiehlt sich, wenn Sie Hundeanfänger sind und einen Schäferhund kaufen wollen.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Hundeerziehung
Häufige Krankheiten
Durch die zunehmende Verbreitung der Rasse stieg in der Vergangenheit auch die Zahl rassetypischer Erkrankungen.
Heutzutage ist insbesondere die Hüftdysplasie (HD) ein Problem – eine Erbkrankheit, welche erstmals bei einem Schäferhund diagnostiziert wurde –
Auch Ellbogendyplasie (ED) und die degenerative Lumbosakralstenose (DLSS) welche zu Lähmungserscheinungen bei den betroffenen Tieren führt sind ein Problem beim Schäferhund.
Zudem leiden – im Vergleich zu anderen Hunderassen – viele Tiere unter Augenerkrankungen und Allergien.
Wie bei allen Größeren Hunden sollten Sie im Junghundalter darauf achten, dass Ihr Schäferhund keine Treppen steigt. Auch von Hundesportarten und gemeinsamen Joggingrunden sollten Sie während des Wachstums Abstand nehmen. Nur so können Sie Schäden am Skelett vermeiden.
Achtung: Wenn Sie einen Schäferhund kaufen wollen, sollten Sie sich die Gesundheit der Elterntiere nachweisen lassen.
Die Suche nach dem passenden Welpen
Wenn Sie auf der Suche nach einem Schäferhund-Züchter sind, sollten Sie sich dafür die nötige Zeit nehmen. Dies ist wichtig damit Sie unter den vielen Angeboten im Internet einen Züchter finden, der seine Tiere mit Verstand und Herz aufzieht. Von Hobbyzuchten und unseriösen Angeboten sollten Sie unbedingt die Finger lassen.
Bei einem guten Züchter wachsen die Welpen unter der sorgsamen Fürsorge ihres Muttertiers auf. Es ist ein ernstzunehmendes Warnsignal, wenn Sie dieses nicht zu sehen bekommen, ohne dass es dafür eine glaubhafte Begründung gibt.
Außerdem wird ein erfahrener Züchter dafür sorgen, dass die Welpen gesund ernährt werden und vom Tierarzt geimpft und einmal untersucht wurden. So können Sie sicher sein, dass es Ihrem Vierbeiner gut geht wenn er bei Ihnen einzieht.
So erkennen Sie einen guten Züchter
Ein Anhaltspunkt(!) damit Sie erkennen können ob es sich um einen Seriösen Züchter handelt, ist dessen Mitgliedschaft in einem Zuchtverein wie dem VDH. Darüber hinaus nimmt sich ein guter Züchter Zeit für Sie und beantwortet Ihnen im Zweifelsfall offene Fragen. Zudem kann er Ihnen belegen, dass die Elterntiere Ihres Welpen frei von Erbkrankheiten sind.
Wenn Sie an einen Züchter geraten sind, bei dem einige Dinge nicht passen oder bei dem Sie aus irgendeinem Grund ein merkwürdiges Bauchgefühl haben, ist es besser darauf zu hören, auch wenn die Welpen noch so süß sind. Einen Schäferhundwelpen sollten Sie ausnahmslos nur bei einem Züchter kaufen, dem Sie voll und ganz vertrauen.
Auch die Zwischenmenschliche Beziehung zwischen Ihnen und dem Züchter spielt dabei eine Rolle.
Ein Schäferhund aus einer guten Zuchtstätte kostet Sie um die 1100€ -1500€
Sie interessieren sich für den Deutschen Schäferhund? Hier bekommen Sie weiterführende Informationen
Hundeversicherungen
Schäferhunde lassen sich bei der richtigen Erziehung gut führen. Dennoch sollten Sie sich darüber im klaren sein, dass jederzeit etwas unvorhergesehenes passieren kann. Schließlich handelt es sich bei Ihrem Vierbeiner nach wie vor um einen Hund und keine Maschine.
Bedenken Sie was beispielsweise passieren könnte, wenn Ihr Schäferhund bei Ihrem gemeinsamen Spaziergang eine Katze entdeckt und sich losreißt. Ein Verkehrsunfall ist einem solchen Moment schnell passiert. Ohne Versicherung müssten Sie den entstandenen Schaden aus Ihrer eigenen Tasche zahlen.
Um nicht in finanzielle Schieflage zu geraten, ist es ratsam, eine Haftpflichtversicherung für Hundehalter abzuschließen.
Auch über eine Kranken- oder OP-Versicherung für Ihren Schäferhund sollten Sie sich Gedanken machen. Die Kosten für bestimmte Operationen sind äußerst hoch und gehen schnell in die tausende. Um im Ernstfall richtig abgesichert zu sein ist eine entsprechende Versicherung genau das richtige.