Chihuahuas kommen ursprünglich aus Mexiko und gehören zu den kleinsten Hunden der Welt. Was die beliebte Hunderasse so besonders macht und was Sie wissen müssen, wenn Sie sich einen Chihuahua kaufen wollen erfahren Sie hier.
Chihuahua
Steckbrief
Größe (Widerristhöhe) | Rüden: 16 - 23 cm, Hündinnen: 14 - 20 cm |
Gewicht | Rüden: 2 - 3 Kg Hündinnen: 1,5 - 2 Kg |
Lebenserwartung | 13 - 16 Jahre |
Herkunftsland | Mexiko |
FCI Nummer | 218 |
Geschichtliches
Woher der Chihuahua genau stammt lässt sich bis heute nicht ganz genau klären. Aus diesem Grund gibt es zwei verschiedene Theorien zum Ursprung des Chihuahua, die wir Ihnen im folgenden Textabschnitt darlegen wollen.
Südamerika als mögliches Ursprungsland des Chihuahuas
Ein Großteil der Wissenschaftler geht davon aus, dass Chihuahuas ursprünglich aus Südamerika stammen.
Dort leben noch heute wilde Hunde, die dem Chihuahua in ihrem äußeren Erscheinungsbild ähneln.
Die Urahnen des Chihuahuas sind dieser Theorie zu folge Techichis, eine längst ausgestorbene, wilde Hunderasse, deren Geschichte sich bis ins 7. Jahrhundert vor Christus zurückverfolgen lässt. Die Azteken domestizierten die Hunde und begannen Sie als Haushund zu halten.
Nachweisen lässt sich dies unter anderem anhand von Hunde-Statuen, die bei Archäologischen Ausgrabungen in Südamerika gefunden wurden und eine große Ähnlichkeit zum Chihuahua aufweisen.
Die Azteken sollen in den Techichis Führer toter Seelen sahen. Sie opferten die Hunde im Rahmen von Beerdigungszeremonien, weil sie davon ausgingen, dass die Hunde ihren verstorbenen Besitzern mit ihren großen, leicht hervorstehenden Augen dem Weg ins jenseits zeigen würden.
Da dem Aztekischen Glauben nach allerdings nur Hunde dabei helfen würden, die von ihrem Menschen gut behandelt worden waren, waren die Azteken stets darauf bedacht, die kleinen Hunde gut zu behandeln.
Wesentlich später wurden die Techichis mit kleinen Hunden verpaart, die aus China ins Land kamen. Die daraus entstandenen Hunde waren aller Wahrscheinlichkeit nach bereits Chihuahuas. Ihren Namen erhielten die Hunde von der gleichnamigen Mexikanischen Provinz “Chihuahua”. Dort fing man die zum Teil wild lebenden Hunde ein und domestizierte sie.
Der Mittelmeerraum als Ursprungsort der Chihuahuas
Nach jahrelangen Forschungsarbeiten entwickelte eine englische Züchterin in zusammenarbeit mit anerkannten Archäologen die Theorie, dass der Chihuahua um 700 vor Christus von Ägypten nach Malta kam.
In Ägypten konnten die Skelette kleiner Hunde gefunden werden. Die vorhandene Schädelfontanelle lässt die Vermutung zu, dass es sich bei den gefundenen Hunden um Chihuahuas oder deren Vorgänger handeln muss, da dieses Merkmal ausschließlich bei Hunden dieser Rasse zu finden ist.
Auf Malta wiederum konnte eine Tontafel aus dem Jahr 55 vor Christus gefunden werden. Diese zeigt kleine Hunde mit runden Köpfen, kurzen Nasen, verhältnismäßig großen Ohren und eindeutig kurzem Fell.
Ein weiterer Indiz dafür, dass die Chihuahuas aus dem Mittelmeerraum und nicht etwa aus Mexiko stammen findet sich in der Sixtinischen Kapelle. Dort stellte Botticelli im Jahr 1482 einen kleinen Hund auf einem Fresko dar. Experten erkennen in der Darstellung einen kurzhaarigen Chihuahua.
Da die Darstellung 10 Jahre vor Amerikas Entdeckung entstand, gilt dieses Fresko für viele Liebhaber des Chihuahuas als Beweis dafür, dass die Rasse ihren Ursprung im Mittelmeerraum hatte.
Die Verbreitung des Chihuahuas
Wie die Chihuahuas schließlich Ihren Weg nach Südamerika fanden, bleibt bei dieser zweiten Ursprungstheorie ungeklärt.
Klar ist jedoch, dass die Chihuahuas bei den Bauern der gleichnamigen Mexikanischen Region äußerst beliebte Familienhunde waren.
Doch nicht nur die Bauern hatten Interesse an den Tieren.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden mehr und mehr Amerikanische Touristen auf die niedlichen Hunde aufmerksam, so dass die Bauern damit begannen, ihre Zuchtbemühungen zu verstärken und die Nachkommen zu verkaufen. Schnell wurde der Chihuahua in den gesamten USA und bald darauf auch in Europa bekannt, wo er sich bis heute größter Beliebtheit erfreut.
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Erscheinungsbild des Chihuahuas
Der Chihuahua gilt als die kleinste Hunderasse der Welt. Bei einer Widerristhöhe von 15 bis 23 cm liegt das ideale Gewicht bei 1 – 2 Kg.
Chihuahuas sind kompakt, feingliedrig und vom Körperbau her etwas länger als hoch.
Das Fell ist je nach Zuchtlinie entweder kurz oder lang. Kurzhaarige Chihuahuas haben ein glänzendes, weiches, glattes Fell, während das Fell der langhaarigen Chihuahuas leicht gewellt ist. Bei der Fellfarbe sind – dem Rassestandard zufolge – alle Farbvariationen erlaubt, so dass es unterschiedliche Kombinationen und Abstufungen von Braun und Weiß gibt.
Typisch für die Hunderasse ist ein apfelförmiger, verhältnismäßig großer Kopf mit großen, runden Augen und spitzzulaufenden Ohren, die denen einer Fledermaus ähnlich sehen. Der Stop ist deutlich erkennbar.
Der Hals ist von mittlerer Länge. Er geht in den kurzen Rücken über an dessen Ende sich die Rute befindet, welche leicht gebogen über dem Rücken getragen wird.
Die Brust ist tief, relativ breit und die Rippen gut gewölbt.
Wesen
Chihuahuas gelten als intelligente und verspielte Hunde, die aufgrund Ihres tapferen Wesens auch mal zur Selbstüberschätzung neigen.
Seinem Halter gegenüber ist der Chihuahua loyal. Als energiegeladener, aktiver Hund benötigt er jede Menge Aufmerksamkeit von ihm, die er offensiv einfordert.
Obwohl der Chihuahua zu den kleinen Hunderassen gehört, ist er alles andere als der Handtaschenhund für den er von vielen gehalten wird.
Ein Chihuahua benötigt mindestens genau so viel Beschäftigung und Auslauf um ausgelastet zu sein, wie seine großen Artgenossen. Auch bei diversen Hundesportarten machen Chihuahuas eine gute Figur.
Da der Chihuahua äußerst Aufmerksam ist, hat er durchaus Wachhundqualitäten. Besucher oder ihm Fremde Menschen kündigt er rechtzeitig und vor allem lautstark an.
Im zusammenleben mit kleinen Kindern gilt der Chihuahua als etwas Problematisch, da er gerne im Mittelpunkt steht und zur Eifersüchtigkeit neigt. Älteren Kindern gegenüber ist er allerdings liebevoll und zugewandt.
Erziehung
Obwohl der Chihuahua klein ist, sollten Sie die Erziehung nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Wie jeder andere Hund, sollte auch ein Chihuahua lernen wo seine Grenzen sind und die Grundkommandos beherrschen, damit er an Ihrer Seite den Alltag bestreiten kann.
Wenn Sie frühzeitig mit der Ausbildung und Sozialisierung Ihres Vierbeiners beginnen, können Sie verhindern, dass dieser ungewollte Verhaltensweisen entwickelt. Insbesondere dem berühmt berüchtigten Dauerkläffen des Chihuahuas können Sie so vorbeugen.
Außerdem dürfen Sie auch nicht den Fehler machen und Ihren Chihuahua zu sehr verhätscheln. Ein Chihuahua benötigt eine Konsequente Erziehung. Schwächen seines Halters entlarvt er und nutzt diese sofort aus.
Allerdings sollten Sie dabei natürlich auch nicht übertreiben. Mit einer harten, besonders strengen Erziehung kommt man beim Chihuahua nicht weiter. Besser ist es, wenn Sie ihn mit viel Geduld, Einfühlungsvermögen und liebevoller Konsequenz erziehen.
Aufgrund der Dickköpfigkeit des Chihuahuas kann dies nicht immer einfach sein. Durchhaltevermögen bei der Erziehung wird sich jedoch spätestens dann auszahlen, wenn Ihr Chihuahua erwachsen ist und Sie in ihm einen gut hörenden, treuen Begleiter haben.
Bei Problemen oder Fragen empfehlen wir ihnen, sich an eine Hundeschule oder einen geeigneten Trainer zu wenden.
Insbesondere wenn Sie ein Hundeanfänger sind sollten Sie sich im Vorfeld ausgiebig mit den Charaktereigenschaften der Rasse sowie der Hundeerziehung im allgemeinen beschäftigen.
Hier finden Sie weitere Interessante Informationen zum Thema Hundeerziehung
Häufige Krankheiten
Leider gibt es bei vielen beliebten Hunderassen das Problem von Überzüchtungen und Erbkrankheiten, die sich infolge unüberlegter Verpaarungen verbreiten.
Als gefragter Modehund wurde auch der ansonsten als gesund und robust geltende Chihuahua nicht von entsprechenden Erkrankungen verschont.
Viele Züchter versuchen Chihuahuas zu erschaffen deren äußerliches Erscheinungsbild dem Schönheitsideal der Käufer entspricht, ohne dabei über die gesundheitlichen Konsequenzen nachzudenken.
Da viele Chihuahua-Fans sich einen Hund mit möglichst großen Augen und einer kurzen Schnauze wünschen, leiden heutzutage extrem viele Hunde an genau diesen Körperstellen unter Problemen.
Dazu gehören empfindliche und zu Infektionen neigende Augen sowie Zahnfehlstellungen.
Auch die Tendenz zu immer kleineren Hunden und die damit einhergehende Verzwergung einiger Zuchtlinien brachte Probleme mit sich.
So haben extrem kleine Chihuahuas – die teilweise unter 500 Gramm wiegen – Viren und Bakterien nichts entgegenzusetzen und werden überdurchschnittlich oft krank oder versterben frühzeitig.
Leider sind dies nicht die einzigen Anomalien mit denen Chihuahuas zu kämpfen haben, seitdem skrupellose Züchter versuchen ihren Gewinn zu maximieren. Viele Hunde haben einen Spaltrachen, Atemprobleme oder einen Herzklappenfehler. Darüber hinaus kommen Wasserköpfigkeit und Patellaluxationen vor.
Wasserköpfigkeit beim Chihuahua
Als Wasserkopf oder auch Hydrocephalus bezeichnet man ein ein Krankheitsbild, bei dem die im und um das Hirn befindliche Menge an Nervenwasser stark erhöht ist.
Durch den umliegenden Schädelknochen wird zunehmend Druck auf das Nervengewebe des Hirnes aufgebaut, welches sich dadurch immer mehr komprimiert. Dies kann zu schweren neurologischen Störungen führen.
Beim Chihuahua sowie anderen Zwergrassen kommt Wasserköpfigkeit leider recht häufig vor. In minder schweren Fällen bleibt der Wasserkopf ohne Konsequenzen für den Hund. In schweren Fällen hingegen kann der Wasserkpopf zu neurologischen Ausfällen wie Seh- oder Hörstörungen, Aggression oder Anfällen führen.
Bei einigen Hunden kann eine Behandlung mit Medikamenten die Hirnwasserbildung eindämmen. Ob eine solche Therapiemaßnahme sinnvoll ist, muss der Tierarzt im Einzelfall entscheiden.
Weitere Informationen zur Gesundheit beim Hund
So finden Sie den richtigen Züchter
Für die Suche nach einem guten und seriösen Chihuahua-Züchter sollten Sie sich viel Zeit nehmen und nichts überstürzen.
Insbesondere bei einer Rasse, die so oft unter Erbkrankheiten leidet, wie der Chihuahua ist es wichtig, einen Züchter zu finden, der die erforderlichen Gesundheitskontrollen durchführt.
Zudem wird ein guter Züchter bei der Verpaarungen seiner Hunde darauf achten, nur Exemplare zu verwenden, die frei von Erbkrankheiten sind.
Von den “Schnäppchen” Angeboten sogenannter Vermehrer, die nur auf schnellen Profit aus sind, sollten Sie dringend Abstand nehmen. In der Regel verfügen entsprechende “Züchter” weder über den zur Hundezucht nötigen Sachverstand noch sind sie einem Zuchtvereinen angeschlossen.
Besitzer solcher “Schnäppchen-Welpen” bereuen Ihre Entscheidung meistens, wenn Sie hohe Summen für Tierarztrechnungen zahlen und zusehen müssen, wie ihr Tier leidet.
Ein wichtiger Indiz um abschätzen zu können, ob Sie an einen vertrauenswürdigen Chihuahua-Züchter geraten sind, ist die Mitgliedschaft im VDH oder einem anderen anerkannten Zuchtverein. Darüber hinaus kann Ihnen ein guter Züchter die Gesundheit der Elterntiere belegen.
Weiterhin sollten Sie darauf achten, dass die Welpen bei dem Muttertier aufwachsen und nicht vor der 8. Lebenswoche (besser etwas später) abgegeben werden. Sollte dies nicht so sein, ist es meist besser die Suche fortzusetzen und sich an einen anderen Züchter zu wenden.
Gleiches gilt für den Fall, dass Sie irgendwelche anderen Bedenken haben. Hören Sie unbedingt auf ihr Bauchgefühl. Schließlich spielt auch die Zwischenmenschliche Beziehung sowie gegenseitiges Vertrauen bei der Wahl des richtigen Züchters eine wichtige Rolle.
Wie viel kostet ein Chihuahua?
Ein Chihuhua aus einer seriösen Zuchtstätte kostet ungefähr 1100 bis 1200 Euro. Für dieses Geld bekommen Sie einen Vierbeiner, der lange an Ihrer Seite sein wird und frei von Erbkrankheiten ist.
Hundeversicherungen
Chihuahuas sind Ihrer Größe zum trotz erstaunlich robust und bei der richtigen Erziehungen lassen Sie sich problemlos führen. Aus diesem Grund gehen viele Chihuahua-Besitzer davon aus, dass Sie keine Versicherung für Ihren Hund benötigen.
Dies ist jedoch ein Irrtum. Keine Hunderasse und auch kein Hundehalter ist vor allen Eventualitäten geschützt. Im Alltäglichen Leben mit einem Chihuahua kann immer etwas außerplanmäßiges passieren. Sogar der best erzogenste, Chihuahua kann seine gute Kinderstube vergessen, wenn beispielsweise eine Katze vor seiner Nase die Straßenseite wechselt.
Rennt Ihr Liebling in diesem Moment hinterher und verursacht dabei einen Unfall, müssen Sie ohne Hundeversicherungen selbst für den Schaden aufkommen. Um nicht in finanzielle Probleme zu geraten ist es besser, eine Haftpflichtversicherung für Hundehalter abzuschließen.
Auch über eine Kranken- oder OP-Versicherung für Ihren Chihuahua sollten Sie sich Gedanken machen. Es gibt Behandlungen, die sehr teuer sind. Tierarztrechnungen von 1000€ und mehr sind keine Seltenheit. Um in jeder Situation gut abgesichert zu sein ist der Abschluss einer OP-Versicherung für Hunde genau das richtige.
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