Wenn Sie sich eine Bordeaux Dogge anschaffen wollen und auf der Suche nach Informationen rund um die Rasse sind, sind Sie hier richtig! Bei uns finden Sie alle relevanten Informationen zur Bordeaux Dogge, sowie Hinweise zur Erziehung und Versicherung Ihres Hundes.
Bordeaux Dogge
Steckbrief
Größe (Widerristhöhe) | Rüden: 25 - 30 cm, Hündinnen: 23 - 28 cm |
Gewicht | Rüden: 7 - 10 Kg Hündinnen: 6 - 9 Kg |
Lebenserwartung | 12 - 16 Jahre |
Herkunftsland | Schottland |
FCI Nummer | 85 |
Die Bordeaux Dogge und ihre Geschichte
Der Name der Bordeaux Dogge lässt bereits erahnen, dass der Ursprung der Rasse in Frankreich – genauer gesagt in Bordeaux – liegt. Legenden zufolge sollen sich die Metzger Bordeaux Hunde dieser Rasse gehalten haben, um sich vor Überfällen zu schützen. Die Geschichte der Bordeaux Dogge lässt sich bis in das tiefe Mittelalter zurückverfolgen. Der Ursprung der Bordeaux Dogge liegt sogar so weit zurück, dass sie als eine der ältesten französischen Hunderassen gilt. Zu den Urahnen der Bordeaux Dogge zählt man heutzutage sowohl Molosser als auch den längst ausgestorbenen Altanerhund.
Molosser waren bereits während der Antike bekannt und spielten in diversen Kulturen eine wichtige Rolle. Schon die alten Römer hielten sich Molosser als Schutz- und Kampfhunde. Die Aufgaben dieser Hunde waren vielfältig. So wurden die Vierbeiner unter anderem zur Jagd auf großes, wehrhaftes Wild – in der Regel Wildschweine – eingesetzt. Dabei mussten die Hunde ihre Beute stellen, packen und solange an der Stelle halten, bis der Jäger, das Wild erlegen konnte. Um hierzu in der Lage zu sein, benötigte man tapfere und reaktionsschnelle Hunde mit einer großen Kraft und einer entsprechenden Ausdauer. Auch bei grausamen Kämpfen gegen andere Tiere und Menschen kamen die Hunde zum Einsatz.
Die Bordeaux Dogge entstand aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer Kreuzung zwischen eben diesen Molossern und anderen kräftigen Hunderassen aus dem Norden Spaniens. Während man heutzutage wert auf ein friedfertiges und freundliches Wesen legt, wurden Bordeaux Doggen zu dieser Zeit ausschließlich auf ihre Kampfbereitschaft hin gezüchtet. Wesentlich später – im Jahr 1863 – fand im „Jardin d’ Acclimatation“ die erste Hundeausstellung Frankreichs statt. Schon bei dieser Ausstellung wurden einige Bordeaux Doggen vorgeführt. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt noch unterschiedliche Fellfarben sowie unterschiedliche Erscheinungstypen der Bordeaux Dogge. Die Hunde waren leichter als heute, hatten weniger Falten und waren insgesamt etwas kleiner.
Der Beginn der Reinzucht, sowie die Etablierung eines gültigen Rassestandards ließ noch einige Zeit auf sich warten. Dieser wurde erst im Jahr 1896 von Pierre Megnin erstellt. Ein einheitliches Erscheinungsbild gab es etwa ab 1920. Durch die beiden aufeinander folgenden Weltkriege wäre die Bordeaux Dogge beinahe von der Bildfläche verschwunden. Erst durch die Zuchtbemühungen engagierter Züchter unter der Leitung von Raymond Triquet konnte die Rasse gerettet werden. Gerüchten zufolge soll man Bernhardiner eingekreuzt haben, um für frisches Blut zu sorgen und die Bordeaux Dogge „wiederzubeleben“. In Deutschland wurde der erste Bordeaux Doggen Club 1908 gegründet.
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Erscheinungsbild der Bordeaux Dogge
Die zu den Molossern gehörende Bordeaux Dogge kann eine Widerristhöhe von bis zu 68 cm und ein Gewicht von bis zu 50 Kg erreichen. Es gibt allerdings auch Hunde die wesentlich mehr auf die Waage bringen, wobei diese dann schon sehr massig wirken. Wichtigstes Erscheinungsmerkmal der Bordeaux Dogge ist ein mächtiger, breiter Kopf, der mit vielen Falten versehen ist.
Bordeaux Doggen haben einen kräftigen, sehr muskulösen Körperbau und ein äußerst imposantes Auftreten. Das relativ kurze Fell der Hunde ist weich und entweder mahagoni- oder goldfarben. Die ovalen Augen haben einen freimütigen Ausdruck. Sie sind dunkel gefärbt und weit voneinander entfernt platziert. Die verhältnismäßig kleinen Ohren der Bordeaux Dogge sind herabfallend aber nicht hängend und sind hoch angesetzt.
Der starke Hals entspricht vom Umfang her in etwa dem des Kopfes und geht in einen breiten Rücken über. Die kräftige Brust ist breit und tief. Sie passt gut zum stämmigen Aussehen der Bordeaux Dogge und verfügt über gut gewölbte Rippen. Die am Ansatz dicke Rute wird in der Ruhestellung herabhängend getragen.
Wesen der Bordeaux Dogge
Das ausgeglichene, ruhige und eher gemütliche Wesen der Bordeaux Dogge passt nur bedingt zu Ihrem Äußeren, denn während sie nach außen hin auf den ein oder anderen bedrohlich wirken mag, ist sie ein im allgemeinen friedlicher Hund, der sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen lässt. Dementsprechend hoch ist auch die Reizschwelle der Bordeaux Dogge. Dennoch verfügt sie über einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb, der im Falle eines Falles in Sekundenbruchteilen erwacht.
Ihren Menschen gegenüber sind Bordeaux Doggen zugewandt und äußerst anhänglich. Auch mit Kindern im Haushalt kommen die intelligenten Vierbeiner bestens zurecht. Sie lieben Gemütlichkeit und Ruhe und haben kein Problem damit mal einige Stunden nichts zu tun und auf der Couch zu schlafen. Das bedeutet nicht, dass Sie keine Spaziergänge mögen. Wie alle anderen Hunde auch lieben Bordeaux Doggen es auf Erkundungstour zu gehen, fangen allerdings nicht an unruhig zu werden, wenn man es mal etwas entspannter angehen lassen möchte. Mit Artgenossen kann es hin und wieder zu Auseinandersetzungen kommen, da Bordeaux Doggen generell sehr territorial veranlagt sind und zur Dominanz neigen. Zudem haben sie einen enormen Dickkopf, mit dem man umzugehen wissen muss.
Erziehung der Bordeaux Dogge
Schon allein aufgrund der Kraft, die eine ausgewachsene Bordeaux Dogge entwickeln kann, müssen Sie mit der Hundeerziehung so früh wie möglich beginnen. Dabei benötigen die Vierbeiner eine konsequente Führung, an der sie sich orientieren können. Mit Härte oder übertriebener Strenge werden Sie hingegen keinen dauerhaften Erfolg haben, sondern eher dafür sorgen, dass Ihr Hund unsicher oder gar aggressiv wird. Viel eher sollten Sie sich bei der Hundeerziehung an die Grundregeln der modernen Hundeerziehung halten. Arbeiten Sie daher besser mit positiver Bestärkung und dem nötigen Einfühlungsvermögen.
Zudem sollten Sie es trotz aller Motivation nicht mit dem Training übertreiben. Da die Aufmerksamkeitsspanne bei Welpen noch relativ gering ist, raten wir Ihnen die Übungseinheiten zunächst kurz zu halten und sich langsam zu steigern. So bleibt Ihre Bordeaux Dogge konzentriert und mit Spaß bei der Sache. Sollten Sie Probleme mit der Erziehung Ihrer Bordeaux Dogge haben, ist es am besten auf professionelle Hilfe zurückzugreifen, um trainingsintensive Verhaltensauffälligkeiten beim erwachsenen Hund zu vermeiden. Für eine gute Sozialisierung empfiehlt sich die Teilnahme an einer Welpengruppe. So lernt Ihr Hund spielerisch den korrekten Umgang mit großen und kleinen Artgenossen. Wie Sie eine gute Hundeschule erkennen, erfahren Sie auch bei uns.
Die Bordeaux Dogge als Listenhund
In diesen Bundesländern gilt die Bordeaux Dogge als Listenhund:
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Hamburg
- Brandenburg
Was sind die Konsequenzen für Halter einer Bordeaux Dogge?
Wenn Sie eine Bordeaux Dogge halten wollen und in einem der oben aufgelisteten Bundesländer wohnen, sind Sie gesetzlich dazu verpflichtet sich an gewisse Sonderregeln zu halten. Für Ihre Bordeaux Dogge gelten in diesem Fall eine Leinen- und Maulkorbpflicht, sowie eine Chip-, Genehmigungs- und Versicherungspflicht. Außerdem müssen Sie als Halter einer Bordeaux Dogge Ihre Eignung durch eine Sachkundeprüfung nachweisen. In manchen Bundesländern ist es möglich den Hund mithilfe eines Wesenstests von den Verpflichtungen zu befreien.
Häufige Krankheiten der Bordeaux Dogge
Auch wenn sich die offiziell Eingetragenen Züchter bemühen, nur Verpaarungen vorzunehmen, bei denen die Elterntiere frei von Erbkrankheiten sind, kommt es bei der Bordeaux Dogge immer wieder zu gesundheitlichen Problemen. Auch genetisch bedingte Erkrankungen kommen hin und wieder vor. Diese gesundheitlichen Probleme sind am häufigsten:
Hüftgelenksdysplasie bei der Bordeux Dogge
Wie viele andere Hunderassen leiden auch Bordeaux Doggen immer wieder unter der sogenannten Hüftgelenksdysplasie. Dabei handelt es sich um eine degenerative Erkrankung, bei der der Oberschenkelkopf nicht richtig in der Gelenkpfanne sitzt. Während sich der Oberschenkelkopf eines gesunden Hundes quasi nach dem Schlüssel- Schloss Prinzip an seinem Platz sitzt, ist der eines erkrankten Hundes locker. Dies führt dazu, dass das Gelenk vorzeitig und besonders stark verschleißt.
Als Folgeerscheinung der HD kommt es zu Bewegungseinschränkungen, schmerzhaften Gelenksentzündungen und anderen Problemen. Bordeaux Doggen, die HD haben zeigen unterschiedliche Symptome. Viele Hunde zeigen deutlich, dass Sie Schmerzen haben und/oder wollen sich nicht bewegen. Außerdem haben viele Hund Probleme nach langem liegen wieder aufzustehen. Um HD bei der Bordeaux Dogge vorzubeugen sollten Sie in erster Linie darauf achten, dass die Vorfahren ihres Welpen HD-frei sind. Da HD allerdings nicht nur genetisch- sondern auch -haltungsbedingt auftreten kann, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Hund nicht zu schnell wächst. Zudem raten wir Ihnen Ihre Bordeaux Dogge so lange wie möglich bei Treppen herunter zu tragen und diese zu meiden bis Ihr Liebling ausgewachsen ist.
Lebensmittelunverträglichkeit bei Bordeaux Doggen
Einige Bordeaux Doggen leiden unter Futtermittelunverträglichkeiten. Anzeichen für eine bestehende Futtermittelunverträglichkeit sind unter anderem Juckreiz oder Durchfall. Sollte Ihre Bordeaux Dogge entsprechende Symptome zeigen, ist es sinnvoll sofort zum Tierarzt zu gehen, damit alle anderen Ursachen für die Symptome ausgeschlossen werden können. Danach gilt es die allergieauslösenden Stoffe zu ermitteln, um diese dann von der Nahrungsliste streichen zu können. Am einfachsten geht dies, indem Sie eine Ausschlussdiät durchführen. Dies ist zwar eine sehr zeitintensive, dafür aber sichere Methode.
Atemprobleme
Aufgrund der sehr kurzen Schnauze sind auch die Atemwege der Bordeaux Dogge sehr kurz und zum Teil auch eng. Dies führt dazu, dass einige Hunde unter Kurzatmigkeit oder anderen Atemproblemen leiden. Wenn Sie feststellen, dass Ihr Liebling unter entsprechenden Problemen leidet, sollten Sie zunächst abklären was genau die Ursache ist. Anschließend sollten Sie mit Ihrem Tierarzt besprechen, ob sich die Atemfähigkeit durch einen operativen Eingriff verbessern lässt. Sollte dies nicht der Fall sein, ist es wichtig, dass Sie Ihren Hund nicht überlasten. Besonders während der warmen Jahreszeit muss Ihre Bordeaux Dogge immer die Möglichkeit haben, sich abzukühlen, beziehungsweise in den Schatten zu legen.
Weitere Informationen zur Gesundheit bei Hunden
Was kostet eine Bordeaux Dogge?
Der reine Preis hängt maßgeblich von der Zuchtstätte ab. Bordeaux Doggen aus einer guten Zuchtstätte kosten etwa 1600 – 2000 €. Sie sollten allerdings bedenken, dass es sich dabei ausschließlich um die Anschaffungskosten handelt. Diese werden von den Unterhaltskosten im Laufe der Zeit um ein Vielfaches übertroffen. Sie sind finanziell für Ihren Hund verantwortlich und müssen sowohl für das tägliche Futter als auch für die Tierarztkosten und Hundezubehör, wie Hundebetten oder Fressnäpfe aufkommen.
Wie finde ich den richtigen Bordeaux Doggen-Züchter?
Um eine Bordeaux Dogge zu bekommen, die gesund ist sollten Sie die Wahl der Zuchtstätte nicht zu voreilig treffen. Damit Sie sich zunächst einen Überblick über die verschiedenen Züchter machen können, empfehlen wir Ihnen die Homepage des VDH. Die beim VDH registrierten Züchter sind an gewisse Vorschriften und Regeln gebunden, die der Gesundheit der Rasse sowie dem Tierschutz dienen. Wenn Sie sich für einen Züchter entscheiden, der einem Verband wie dem VDH angehört, können Sie also zunächst davon ausgehen, dass Ihre Bordeaux Dogge mit dem nötigen Sachverstand großgezogen wird.
Um sicherzugehen, dass Sie nicht doch an ein schwarzes Schaf geraten sind, raten wir Ihnen dazu verschiedene Züchter zu besuchen. So können Sie sich ein Bild von unterschiedlichen Zuchtstätten machen, diese miteinander vergleichen und letztendlich eine fundierte Entscheidung treffen. Dabei sollten Sie unter anderem darauf achten, dass die Welpen unter guten Bedingungen mit Ihrem Muttertier aufwachsen. Außerdem ist es wichtig, dass Ihr Welpe frühestens mit acht Wochen auszieht und zu diesem Zeitpunkt bereits geimpft und gechippt ist. Versucht der Züchter Ihnen seine Bordeaux Doggen aufzudrängen ist dies ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Ein seriöser Züchter zeichnet sich nämlich auch dadurch aus, dass er sehr genau darauf achtet, wem er seine Hunde verkauft. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie von Ihrem Züchter einige private Fragen gestellt bekommen.
Hundeversicherung für Ihre Bordeaux Dogge
Wenn man sich einen Hund anschaffen möchte, ist eine Hundehaftpflichtversicherung oftmals nicht das erste woran man denkt. Allerdings können wir aus eigener Erfahrung sagen, dass es durchaus sinnvoll ist, sich mit dem Thema Hunderversicherung auseinanderzusetzen. Insbesondere wenn Sie in einem Bundesland wohnen, in dem Hundehalter gesetzlich dazu verpflichtet sind eine Versicherung für ihren Vierbeiner abzuschließen, sollten Sie sich einen guten Versicherungsanbieter suchen.
Eine Hundehaftpflicht bietet Ihnen finanzielle Sicherheit, wenn Ihre Bordeaux Dogge einen Unfall verursacht oder einen anderen Schaden anrichtet. Unversichert müssen Sie für jeden Schaden mit Ihrem Privatvermögen gerade stehen. Damit Ihre Bordeaux Dogge darüber hinaus abgesichert ist, empfiehlt sich eine Krankenversicherung für Hunde. Solche Policen übernehmen die Kosten für bestimmte tierärztliche Behandlungen, so dass Sie sich keine Sorgen um die mit einem Tierarzt-Besuch verbundenen Kosten machen müssen.