Bobtail

Bobtails sind beliebte Familienhunde und werden von Hundehaltern rund um den Globus für Ihr sanftmütiges Wesen und Ihre Loyalität geschätzt. Bei uns finden Sie Informationen über die Herkunft und das Wesen dieser einzigartigen Hunderasse, sowie zur Haltung und Erziehung eines Bobtails.

Steckbrief

Größe (Widerristhöhe) Rüden: 61 + cm, Hündinnen: 56 + cm
Gewicht Rüden:  32 - 45 Kg Hündinnen: 27 - 36 Kg
Lebenserwartung 10 - 12 Jahre
Herkunftsland Großbritannien
FCI Nummer 16

Geschichtliches

Der Bobtail (oder auch Old english Sheep Dog) gilt als eine der ältesten Hunderassen Großbritanniens. Auch wenn sich heutzutage nicht mehr genau sagen lässt, wie der Bobtail entstand, ist es sehr wahrscheinlich, dass er aus Kreuzungen anderer Hütehunde entstand.

Man vermutet, dass sowohl der Bearded Collie als auch der Pyrenäenhund zu den Vorfahren des Bobtails gehört.

Erste Schriftstücke, die auf eine Existenz der Rasse und deren lange Geschichte hinweisen stammen aus einer Zeit zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Es existiert sogar ein Gemälde des englischen Malers Thomas Gainsborough aus dem Jahr 1771 auf dem ein Hund zu sehen ist, der gewisse Ähnlichkeiten zum Bobtail aufweist.

Die Aufgaben des Bobtails in der Vergangenheit

Bobtail bedeutet zu Deutsch „Stummelschwanz“. Diese Bezeichnung lässt sich darauf zurückführen, dass es damals üblich war, Arbeitshunden die Rute zu kupieren. Diese waren von der Steuer befreit und so nutzte man diese Form der „Markierung“ um Steuereintreiber darauf hinzuweisen, dass es sich bei dem jeweiligen Tier um einen Arbeitshund handelt.

Die Briten setzten Ihre Bobtails bis ins 19. Jahrhundert auf Ihren Farmen ein, wo die Vierbeiner Rinder und Schafe hüteten. Dabei waren die Bobtails durch ihr langes und dichtes Fell ideal an die vorherrschenden klimatischen Bedingungen angepasst. Sowohl tiefe Temperaturen als auch permanenter Regen – wie er in England häufiger vorkommt – konnten den Hunden nichts anhaben, wenn diese ihrer Arbeit nachgingen.

Die Geschichte des Bobtails als Rassehund fing gegen Ende des 19. Jahrhunderts an. 1865 wurde erstmals ein Old English Sheepdog (Bobtail) auf einer Ausstellung in Islington präsentiert.

Etwas später, im Jahr 1873 räumte man den Hütehunden aufgrund der wachsenden Anhängerschaft eine eigene Klasse ein. 1877 wurden zum ersten Mal zwei Bobtails vom English Kennel Club registriert und 1885 der erste offizielle Rassestandard etabliert.

Nur ein Jahr später gründete sich der „Old English Sheepdog Club of England“. Nachdem sich die Zahl der Bobtails in den Kriegswirren des zweiten Weltkrieges stark reduziert hatte, avancierte die Rasse in den 1970er Jahren zum Modehund.

Der Hype um den Bobtail war so groß, dass sich jede Menge schwarzer Schafe unter die wachsende Zahl der Züchter mischten. Diese waren ausschließlich auf schnelles Geld aus und legten bei ihren Verpaarungen keinen Wert auf den Gesundheitszustand der Elterntiere, so dass viele Hunde nicht dem Rassestandard entsprachen und/oder krank waren.

Zum Glück legte sich der Trend rund um die Rasse nach einigen Jahren wieder, so dass die Bobtails, die heutzutage auf die Welt kommen in der Regel gesund sind.

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Erscheinungsbild des Bobtails

Der Bobtail gehört zu den größeren Hunderassen. Mit seinem kompakten, muskulösen Körperbau, seinem langen Fell und dem wiegenden Gangbild erinnert er ein bisschen an einen Bären.

Charakteristisch für den Bobtail ist das zottlige Fell mit einer dichten Unterwolle, welches die unterschiedlichsten Grauschattierungen umfasst. Diese gehen zum Teil bis ins bläuliche. Bei einigen Bobtails sind die Pfoten weiß. Auch der Hals, der Kopf sowie die Brust können mit weißen Abzeichen versehen sein.

Der Kopf hat eine fast quadratische Form und einen stark ausgeprägten Stop. Die relativ hoch angesetzten Schlappohren des Bobtails sind relativ klein. Die Augen sind braun oder blau gefärbt und stehen recht weit auseinander.

Der Hals ist lang, etwas gewölbt und sehr kräftig. Er geht in den verhältnismäßig kurzen, bemuskelten Rücken über, welcher in einer breite Lendenpartie endet. Die Haare an der Rute sind schön lang und fest.

Wesen

Bobtails sind liebenswerte und intelligente Hunde, die eine innige Beziehung zu ihrem Menschen eingehen. Wie andere Hunderassen, die dazu gezüchtet wurden, selbstständig zu arbeiten und zu handeln, hat auch der Bobtail einen Dickkopf mit dem umzugehen wissen muss.

Im Alltag sind die Hunde lebensfrohe und selbstbewusste Begleiter, die sich nur schwer aus der Ruhe bringen lassen.

Das Wesen des Bobtails ist frei von Aggressivität. Sowohl Familienangehörige als auch Besucher werden vom Bobtail stürmisch begrüßt.

Um richtig ausgelastet zu sein, benötigen die Vierbeiner viel Beschäftigung. Dabei ist es wichtig, dass Sie Ihren Bobtail sowohl körperlich als auch geistig fördern, damit er sich wohl fühlt und sein ausgeglichenes Naturell in Erscheinung treten kann.

Auch wenn Bobtails in der Regel friedlich sind, handelt es sich um wachsame Hunde, die Ihre Familie und deren Hab und gut beschützen. Da der Bobtail als ausgesprochen kinderlieb gilt und auch mit kleinen Kindern gut klarkommt, eignet er sich optimal als Familienhund. In englischsprachigen Ländern ist er aus diesem Grund auch als sogenannter „Nanny Dog“ beliebt.

Mit Artgenossen und anderen Tieren kommt der Bobtail als ehemaliger Hütehund ebenfalls gut zurecht.

Erziehung

Auch ein Bobtail muss richtig erzogen werden, damit aus ihm ein Begleiter wird, auf den man sich in jeder Situation verlassen kann. Um es gar nicht erst zu unerwünschten Verhaltensauffälligkeiten kommen zu lassen, empfehlen wir Ihnen mit der Erziehung Ihres Bobtails so früh wie möglich zu beginnen. Am besten ist es, wenn Sie schon nach einer kurzen Eingewöhnungszeit mit dem Training zu beginnen.

Dabei ist es wichtig, dass Sie zwar konsequent aber auf keinen Fall zu hart mit Ihrem Bobtail umspringen.

Übertriebene Strenge oder gar Gewalt ist bei der Hundeerziehung vollkommen fehl am Platz. Wesentlich besser funktioniert es mit dem nötigen Einfühlungsvermögen, Geduld und der richtigen Motivation.

Wichtig ist, dass Sie auch bei zu erwartenden Rückschlägen nicht aufgeben. Ein Bobtail hat nun mal seinen eigenen Kopf und diesen wird er insbesondere während der Pubertät hin und wieder unter beweis stellen. Sollten Sie allein nicht weiterkommen und/oder noch keine Erfahrungen im Bereich der Hundeerziehung haben, kann es sinnvoll sein einen geeigneten Hundetrainer zu engagieren. So haben Sie einen festen Ansprechpartner, an den Sie sich bei Erziehungsfragen wenden können.

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Fellpflege beim Bobtail

Wenn Sie vorhaben, einen Bobtail in Ihr „Rudel“ aufzunehmen, müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass das Fell der Vierbeiner viel Pflege benötigt. Damit das Fell Ihres Lieblings immer gut gepflegt es und es nicht zu Verknotungen oder gar Hautekzemen kommen kann, ist die wöchentliche Fellpflege unabdingbar.

Insbesondere während des Fellwechsels müssen Bobtails häufig gebürstet werden, um altes Fell zu entfernen.

Damit Ihr Bobtail bei Schnee und Eis keine Probleme beim Laufen bekommt, sollten Sie auch das Fell zwischen den Ballen regelmäßig stutzen. So können Sie verhindern, dass sich störende Eisklumpen bilden.

Von einer kompletten Scherung Ihres Bobtails können wir Ihnen nur abraten. Da die Hunde eine dichte Unterwolle besitzen, besteht die Gefahr, dass diese nach einer Schur das Deckhaar verdrängt. Alternativ empfehlen wir Ihnen, Ihren Bobtail während der Sommermonate regelmäßig trimmen zu lassen.

Um Ihren  Bobtail frühzeitig an die Fellpflege zu gewöhnen, sollten Sie ihn noch im Welpenalter regelmäßig bürsten.

Häufige Krankheiten

Auch wenn sich die Züchter heutzutage Mühe geben, nur gesunde Hunde zur Zucht zuzulassen, kann es wie bei anderen Rassen auch passieren, dass ein Bobtail erkrankt. Wie viele große Hunderassen besteht unter anderem das Risiko einer Hüftgelenksdysplasie. Zudem kommt bei vielen Hütehunden ein Gendefekt namens MDR1 vor.

MDR1

Bei MDR1 handelt es sich um einen genetischen Defekt, der zu einer mangelhaften oder komplett ausbleibenden Synthese des P-Glykoproteins führt. Dieses Protein stellt einen elementaren Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke dar.

Hunde, die den MDR1-Defekt in sich tragen reagieren auf bestimmte Medikamente mit einer Überempfindlichkeit. Ursächlich für den MDR1-Defekt ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Hund, der während des 19. Jahrhunderts lebte und erheblich an der Entwicklung der Collies „mitwirkte“.

Aus diesem Grund findet man den MDR-1 Defekt heutzutage bei vielen Rassen, die vom Collie abstammen und/oder in einem anderen verwandtschaftlichen Verhältnis zum Collie stehen.

Hüftgelenksdysplasie

Hüftgelenksdysplasie ist eine Krankheit, von dem neben der neben dem Bobtail auch andere große Hunderassen betroffen sind. Bei der Hüftgelenksdysplasie (kurz HD) handelt es sich um eine degenerative Erkrankung.

Dabei liegt der Oberschenkel-Kopf nicht fest in der Hüftpfanne, sondern bewegt sich hin und her und/oder springt komplett raus. Durch die ständige Reibung kommt es zu einem frühzeitigen Verschleiß an den Gelenken.

Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu starken Schmerzen, Entzündungen und einer eingeschränkten Beweglichkeit. HD kann aufgrund einer genetischen Disposition auftreten, lässt sich einigen Fällen aber auch auf Haltungsfehler zurückführen.

Um das Risiko einer HD-Erkrankung bei Ihrem Bobtail so gering wie möglich zu halten, sollten Sie sich die Gesundheit der Elterntiere bescheinigen lassen und darauf achten, dass Sie Ihren Hund während der Wachstumsphase nicht zu stark belasten.

Weitere Informationen zur Gesundheit bei Hunden 

Was kostet ein Bobtail?

Der Preis, denn Sie für einen Bobtail bezahlen müssen hängt in erster Linie davon ab, für welche Zuchtstätte Sie sich entscheiden. Im Schnitt kostet ein Bobtail, der aus einer seriösen Zuchtstätte kommt etwa 1600€ bis 1900€.

Hinzuzurechnen sind die Kosten für die Grundausstattung. Dazu zählen wir beispielsweise die kosten für eine Hundeleine, Spielzeug, einen Fressnapf und weiteres wichtiges Hundezubehör. Außerdem sollten Sie sich vor dem Kauf über die laufenden Kosten für den Unterhalt Ihres Lieblings bewusst werden. Dazu gehören zum Beispiel die Kosten für eine Versicherung und das Hundefutter, aber auch die Ausgaben für eventuelle Behandlungen und regelmäßige Impfungen.

Wenn Sie planen, mit Ihrem Bobtail einem Verein für Hundesport beizutreten oder an einem Kurs in der Hundeschule teilzunehmen, ist dies logischerweise auch mit kosten verbunden.

So finden Sie den richtigen Züchter

Die Wahl des richtigen Züchters ist eine wesentliche Entscheidung beim Hundekauf und sollte wohl überlegt sein. Damit Sie später viel Freude an Ihrem Bobtail haben und dieser möglichst lange an Ihrer Seite bleibt, sollten Sie einen großen Bogen um die Angebote unseriöser „Vermehrer“ machen. Als solche werden Anbieter bezeichnet, denen es ausschließlich um Profit geht.

Welpen aus entsprechenden Quellen befinden sich oftmals in einem schlechten gesundheitlichen Zustand und/oder haben unentdeckte Krankheiten. Zudem werden die Hunde meist viel zu früh von Ihrer Mutter getrennt, damit Sie schnell verkauft werden können.

Um Ihnen schlechte Erfahrungen zu ersparen raten wir Ihnen sich für den Kauf eines Welpen einen Züchter zu suchen, der Mitglied in einem anerkannten Zuchtverband ist.

So können Sie davon ausgehen, dass dieser sich an die vorgegebenen Richtlinien hält und Ihr Bobtail unter den besten Bedingungen aufwächst.

Achten Sie bei der Wahl der Zuchtstätte darauf, dass die Welpen mit frühestens 8 Wochen abgegeben werden und zu diesem Zeitpunkt sowohl geimpft als auch gechippt wurden. Scheuen Sie sich nicht Ihrem Züchter Fragen zu stellen. Ein seriöser Züchter wird sich die Zeit nehmen diese zu beantworten.

Sollte Ihnen etwas komisch vorkommen sollten Sie auf Ihr Bauchgefühl hören und sich einen anderen Züchter suchen.

Hundeversicherung

In einigen Bundesländern müssen Hundehalter ab einer bestimmten Größe ihres Vierbeiners über eine Hundeversicherung verfügen. Doch auch wenn Sie nicht in einem Bundeland wohnen, in dem entsprechende Regeln gelten kann eine Hundeversicherung im Notfall Gold wert sein.

So sind Sie finanziell abgesichert, wenn Ihr Bobtail einen Schaden verursachen sollte. Bedenken Sie, dass Sie ohne Versicherung mit Ihrem Privatvermögen haftbar gemacht werden, wenn etwas passiert. Insbesondere wenn Ihr Hund in eine Auseinandersetzung mit einem Artgenossen gerät oder gar einen Unfall verursacht können die Forderungen schnell in die tausende gehen.

Um als Hundehalter auf der sicheren Seite zu sein ist eine Hundehaftpflichtversicherung also genau das richtige. Darüber hinaus sollten Sie den Abschluss einer OP-Versicherung in Erwägung ziehen. Operationen sind meist sehr kostenintensiv, können aber unter Umständen das Leben Ihres Hundes retten.

Mit einer OP-Versicherung müssen Sie sich um die entstehenden Kosten keine Sorgen machen und sind dazu in der Lage, Ihren Bobtail in jeder Situation versorgen lassen.

 

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