Ihr Hund hat Angst vor Fremden? Während einige Hunde sehr souverän Auftreten und sich fremden Menschen gegenüber aufgeschlossen zeigen, sind andere Hunde wesentlich komplizierter im Umgang mit Fremden. Wenn Ihr Hund Angst vor Menschen hat, kann es sinnvoll sein, der Ursache für dieses Verhalten auf den Grund zu gehen. Welche Ursachen es für die Angst vor fremden Menschen beim Hund gibt und was Sie dagegen tun können erfahren Sie in diesem Artikel.
Hund hat Angst vor fremden Menschen
Angst vor fremden Menschen – Keine Seltenheit bei Hunden
Wenn Ihr Hund Angst vor Fremden Menschen hat, kann dies durchaus ein Problem sein. Insbesondere, wenn sich der Kontakt zu fremden Menschen nicht vermeiden lässt und/oder die Angst überhand nimmt sollten Sie dringend etwas dagegen tun.
Im Vorfeld sollten Sie sich jedoch darüber im Klaren sein, dass es ein weiter Weg sein kann, bis Ihr Hund Vertrauen fasst und seine Angst vor fremden Menschen sich reduziert.
Achtung: Zwang ist bei Angst vollkommen fehl am Platz. Zwingen Sie Ihren Hund also nicht in Situationen mit Menschen, sondern bauen Sie das Training in kleinen Schritten auf.
Warum hat mein Hund Angst vor fremden Menschen
Der Grund für die Angst vor fremden Menschen ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Insbesondere bei Hunden aus dem Tierheim oder aus dem Ausland lässt sich die Geschichte des Vierbeiners nicht immer rekonstruieren. Es kann also durchaus sein, dass ein Hund aus dem Tierheim in der Vergangenheit geschlagen oder anderswertig schlecht behandelt wurde.
Doch auch wenn Sie Ihren Hund schon als Welpen vom Züchter übernommen haben kann es sein, dass dieser aufgrund mangelnder Sozialisierung Angst vor Menschen und/oder anderen unbekannten Dingen hat. Viele Hunde fürchten sich auch vor Menschen, die beispielsweise einen Schirm tragen, dunkle Kleidung tragen oder – aus Hundesicht – komisch laufen.
Das können Sie tun, wenn Ihr Hund Angst vor fremden Menschen hat
Viele Hundebesitzer wissen nicht so recht wie Sie mit der Angst Ihres Hundes umgehen sollen und verhalten sich unbewusst falsch.
Folgende Fehler sollten Sie vermeiden, wenn Ihr Vierbeiner Angst vor fremden Menschen hat
- Die Angst ignorieren: Einige Hundehalter sind der Ansicht, dass der Hund ohne jegliches Training mit der Angst konfrontiert werden muss. Dies ist allerdings falsch. Sie sollten Ihren Hund auf keinen Fall in eine Situation zu zwingen, vor der er panische Angst hat.
- Den Hund verhätscheln: Andere Hundebesitzer wiederum neigen dazu, Ihren Hund in Watte zu packen, wenn dieser Angst vor fremden Menschen hat und nehmen ihren Liebling in entsprechenden Situationen auf den Arm, streicheln ihn oder schenken ihm anderswertig Aufmerksamkeit.
Tipp: Wenn Ihr Hund große Angst vor fremden Menschen hat, empfiehlt sich die Anschaffung eines zweiten, selbstbewussten Hundes, an dem sich der ängstliche Hund orientieren kann.
So fasst Ihr Hund vertrauen in Sie
Sollte Ihr Hund Angst vor fremden Menschen und anderen Dingen haben ist es besonders wichtig, dass er Vertrauen in Sie fasst. Nur wenn Ihr Hund Ihnen voll und ganz vertraut und sich bei Ihnen sicher und beschützt fühlt, werden Sie dazu in der Lage sein, ihm bei seiner Angst zu helfen.
Damit ihr Hund Ihnen vertraut ist es unabdingbar, dass Sie sich viel mit ihm beschäftigen. Um das Vertrauen zu stärken eignen sich unter anderem gemeinsame Spaziergänge an unterschiedlichen Orten, Gehorsamkeitstraining, Streicheleinheiten, Füttern aus der Hand und Spieleinheiten.
Gehen Sie selbstsicher und angstfrei spazieren
Auch Ihr eigenes Verhalten spielt eine Rolle, wenn Ihr Hund Ihnen vertrauen soll. Einige Hundebesitzer werden mit der Zeit selbst ängstlich, wenn Ihnen ein fremder Mensch entgegenkommt, da sie Angst vor der Reaktion ihres Hundes haben. Da Hunde sehr feinfühlig sind, merken sie diese Unsicherheit sofort und reagieren ebenfalls mit Angst. Sollte Ihnen während des Spaziergangs ein fremder Mensch entgegenkommen, sollten Sie diesen mit einem gewissen Abstand so passieren, dass Sie sich zwischen Ihrem Hund und der Person befinden.
Trainieren Sie das Zusammentreffen mit fremden Menschen
Fragen Sie Freunde ob diese dazu bereit sind, Sie bei Ihrem Training zu unterstützen. Zu Beginn des Trainings empfiehlt es sich, Ihren Hund auf den Klicker zu konditionieren. So können Sie Ihren Hund zu einem perfekten Zeitpunkt belohnen und können sich besser auf Ihren Hund und die Situation konzentrieren.
Gehen Sie nun auf die (vermeintlich) fremde Person zu und klicken Sie, wenn Ihr Hund Blickkontakt zu Ihnen hält und die Person ignoriert. Sie können natürlich auch klicken, wenn Ihr Hund entspannt und an lockerer Leine(!) an der Person vorbeiläuft.
Im weiteren Trainingsverlauf wird die Distanz zu der Person immer weiter verringert, bis Sie die Person in einem Abstand von etwa einem bis zwei Metern passieren können, ohne dass Ihr Hund Anzeichen von Angst zeigt.
Achtung: Wenn Sie sich unsicher sind und nicht genau wissen, wie Sie das Training aufbauen können empfehlen wir Ihnen dringend, sich an einen erfahrenen Hundetrainer zu wenden. Jeder Hund ist anders und nicht jede Trainingsmethode ist auf jeden Hund universell anwendbar.