Ihr Hund bellt wenn es klingelt? Viele Hundehalter kennen das Problem: Kaum klingelt es an der Tür dreht der sonst ausgeglichene Vierbeiner vollkommen durch und rennt bellend zur Tür. Dieses Verhalten stellt für Sie und Ihren Hund unnötigen Stress dar. Welche Gründe für das bellen in Frage kommen und was Sie tun können, wenn Ihr Hund bellt, wenn es an der Tür klingelt erfahren Sie in diesem Artikel.
Hund bellt wenn es klingelt
Warum bellt mein Hund und wann ist das Bellen ein Problem
Wenn Ihr Hund auf das Klingeln nur mit einem kurzen, unaufgeregten Bellen reagiert, sollten Sie sich darüber nicht allzu sehr aufregen. Bellen gehört schließlich zur ganz normalen Kommunikation des Hundes. Als Rudeltier sieht Ihr Hund es als seine Aufgabe an, sie über den nahenden Besuch in Kenntnis zu setzten. An dieser Form der „Ankündigung“ ist nichts auszusetzen und Sie sollten Ihren Hund nicht dafür maßregeln.
Geht das Bellen Ihres Hundes allerdings über eine kurze Ankündigung hinaus stellt das auf die Dauer definitiv ein Problem dar, dass Sie möglicherweise mit einem „Klingeltraining“ in den Griff bekommen können.
Folgende Dinge sollten Sie während des Klingeltrainings mit Ihrem Hund beachten:
- Bleiben Sie ruhig! Wenn Sie hektisch zur Tür laufen, nachdem es geklingelt hat um dem Bellen Ihres Hundes zuvor zu kommen oder um dem Bellen schnellstmöglich Einhalt zu gebieten verstärken Sie das Verhalten Ihres Vierbeiners nur.
- Informieren Sie Besucher mithilfe eines Zettels über das Klingeltraining und teilen Sie diesen mit, dass es etwas länger dauern kann, bis Sie die Tür öffnen.
- Weihen Sie alle Familienmitglieder in das Training ein. Nur wenn alle an einem Strang ziehen und das Klingeltraining konsequent durchgezogen wird, haben Sie eine Chance auf Erfolg.
- Für ein tägliches Training mit Ihrem Hund kann es sinnvoll sein, sich Helfer für das Training zu suchen, die dazu bereit sind häufiger bei Ihnen zu klingeln.
So funktioniert das Klingeltraining mit Ihrem Hund
- Zu beginn des Trainings ist es wichtig dem Hund beizubringen, dass das Klingeln etwas ganz Normales ist. Ziel dieses Trainingsschritts ist es, dass Ihr Hund merkt, dass es gar keinen Grund gibt bellend durch die Gegend zu rennen, nur weil es geläutet hat. Um dieses Ziel zu erreichen sollten Sie zunächst jemanden an Ihrer Tür klingeln lassen, ohne darauf zu reagieren. Warten Sie bis Ihr Hund sich nach dem Klingeln wieder beruhigt hat und belohnen Sie ihn mit einem Leckerli (allerdings ohne ihn dabei überschwänglich zu loben). Wiederholen Sie diesen Schritt solange, bis Ihr Hund sich kaum noch für das Klingeln interessiert. Sie werden feststellen, dass Ihr Hund sich schon nach wenigen Tagen wesentlich schneller wieder beruhigen wird als zu beginn des Klingeltrainings.
- Ziel des Zweiten Schritts ist es, die Tür zu öffnen, ohne dass Ihr Hund sich bellend auf die davorstehende Person stürzt – auch wenn er dies in freundlicher Absicht tut -. Öffnen Sie die Tür erst, wenn Ihr Hund sich ruhig verhält. Sollte Ihr Hund sich zwischen Sie und die Tür drängen, um den Besuch zu erst in Empfang zu nehmen, können Sie ihn ruhig zurückschieben und die Tür wieder schließen. Es kann durchaus sein, dass Sie die Tür am Anfang mehrmals wieder schließen müssen, bevor Ihr Hund versteht, was Sie von Ihm verlangen. Wichtig beim Training sind viel Geduld, Durchhaltevermögen und Konsequenz.
Trainingsvariation des Klingeltrainings
Alternativ können Sie das Klingeltraining auch so aufbauen, dass Ihr Liebling sich auf seinen Schlafplatz oder einen anderen Liegeplatz verweisen lässt, wenn es klingelt.
Insbesondere wenn Sie häufiger Besuch von Menschen bekommen, die Angst vor Hunden haben oder regelmäßig fremde Leute in Ihrer Wohnung oder Ihrer Firma haben, kann es sinnvoll sein, wenn Sie Ihren Hund nach dem Klingeln auf einen festen Platz schicken.
Der Lieblingsplatz Ihres Vierbeiners lässt sich auch sehr gut mit einem Entspannungsgefühl verknüpfen. Aus diesem Grund ist diese Form des Klingeltrainings besonders gut für Hunde geeignet, die sehr nervös oder gestresst sind.
Damit Ihr Hund das Kommando „Auf die Decke“ positiv verknüpft sollten Sie Ihren Hund niemals als Strafe auf seinen Platz schicken.
So können Sie Ihren Hund nach dem Klingeln auf seinen Platz schicken.
- Legen Sie Decke an eine Stelle, von der aus Ihr Hund die Tür im Blick hat. So kann er sehen, was sich nach dem Klingeln tut und hat keinen Grund aus Neugier aufzustehen.
- Setzten Sie sich mit einigen Leckerlis neben die Decke und motivieren Sie Ihren Dazu, sich drauf zu legen.
- Belohnen Sie ihn, wenn er sich auf die Decke legt
- Wiederholen Sie den Schritt solange, bis Ihr Hund die Decke mit der Belohnung verknüpft.
- Entfernen Sie sich immer weiter von der Decke und verknüpfen Sie den Moment, in dem sich Ihr Hund hinlegt mit einem Signal
- Zu beginn des Trainings sollte Ihr Hund noch nicht allzu lange auf der Decke liegen müssen. Lösen Sie das Signal daher schnell wieder auf.
- Wenn Ihr Hund sich zuverlässig auf die Decke schicken lässt, können Sie diesen Teil des Trainings mit der Türklingel in Verbindung bringen.
Tipp: Auch wenn Sie mit Ihrem Hund ins Restaurant gehen oder häufiger mit ihm Bahnfahren ist es von Vorteil, wenn Sich Ihr Liebling auf seinen Platz schicken lässt und diesen positiv verknüpft.