Welpen impfen – wann, wie oft und welche Impfungen sind nötig?

Sie haben sich einen Traum erfüllt und endlich einen Welpen bei sich aufgenommen? Herzlichen Glückwunsch und willkommen im Abenteuer Welpe! Eine der vielen Fragen, mit denen Sie sich in den ersten Lebensmonaten des Tiers beschäftigen sollten, ist die nach den Impfungen: Welche sollte der Welpe bekommen, ab wann und wie oft impft man einen Welpen? Und ist das Impfen bei Welpen überhaupt notwendig? Hier finden Sie Antworten, Leitlinien und Tipps.

Dieser Artikel dient einer ersten Orientierung. Bitte besprechen Sie jegliche Fragen zur Impfung für Welpen mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin. Die veterinärmedizinische Fachkraft kann Sie und Ihr Haustier am besten einschätzen und Ihnen Ratschläge geben, die zu Ihnen und zu Ihrem Hundewelpen passen.

Muss ich meinen Hundewelpen impfen lassen?

In Deutschland gibt es keine gesetzliche Impfpflicht für Welpen. Allerdings können Impfungen das Tier vor lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten schützen und die besten Voraussetzungen für ein gesundes und langes Leben schaffen.

Warum sollte ich meinen Welpen impfen lassen?

Da das Immunsystem bei Welpen noch nicht vollständig entwickelt ist, sind sie anfällig für eine Reihe von Infektionskrankheiten, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können. Dazu gehören unter anderem Hepatitis, Staupe, Parvovirose, Leptospirose und – in bestimmten Regionen der Welt – auch Tollwut. Diese Krankheiten sind oft schwer zu behandeln. Tollwut ist nicht behandelbar und auch für Menschen gefährlich. Impfungen bieten einen zuverlässigen Schutz und verhindern, dass Ihr Welpe erkrankt.

Neben dem Schutz der Gesundheit im jungen Alter sprechen noch andere Faktoren für das Impfen bei Welpen:

  • Ein vollständiger Impfplan in den ersten Lebensmonaten Ihres Welpen legt den Grundstein für seine langfristige Gesundheit. Einige Impfungen müssen regelmäßig aufgefrischt werden, um einen anhaltenden Schutz zu gewährleisten. Durch die Einhaltung des Impfplans stellen Sie sicher, dass Ihr Hund auch im Erwachsenenalter gesund bleibt.
  • Sie tragen zur Gesundheit der gesamten Hunde- und Haustiergemeinschaft Geimpfte Hunde können keine oder weniger Krankheiten auf andere Tiere übertragen, was die Verbreitung von Infektionen in ihrer Umgebung reduziert.
  • Zudem benötigen Sie einen Impfpass, wenn Sie mit Ihrem Hund ins Ausland reisen möchten. In vielen Ländern und Regionen gibt es gesetzliche Vorschriften, die bestimmte Impfungen für Hunde vorschreiben. Durch das Impfen Ihres Hundewelpen vermeiden Sie – neben einer möglichen Ansteckungsgefahr – auch potenzielle rechtliche Probleme.

Welche Impfungen sind bei Welpen notwendig?

Wenn Sie Ihren Welpen von einem vertrauenswürdigen Züchter, einer guten Züchterin oder einem seriösen Tierschutzverein erworben haben, wird diese Person bzw. Organisation auch die ersten notwendigen Impfungen durchgeführt haben. Im Idealfall bleiben Welpen nämlich zehn bis zwölf Wochen bei der Mutter, doch schon in der achten Woche wird das erste Mal gegen Staupe, Hepatitis*, Parvovirose und Leptospirose geimpft.

Ganz junge Hunde sind zunächst durch die Antikörper aus der Muttermilch geschützt. Ab dem Zeitpunkt, an dem dieser Schutz nachlässt und der Welpe in der Lage ist, eine eigene belastbare Immunität aufzubauen, werden die jeweiligen Impfungen durchgeführt.

Die Leitlinie der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) sieht folgende Impfungen für Welpen als wesentlich für die Grundimmunisierung vor:

Zeitpunkt im Lebensalter des Welpen

 

Impfung gegen
In der 8. Woche Parvovirose, Staupe, Leptospirose
Wiederholung in der 12. Woche Parvovirose, Staupe, Leptospirose
Wiederholung in der 16. Woche Parvovirose, Staupe
Auffrischung im 15. Monat Parvovirose, Staupe, Leptospirose

 

Über diese sogenannten Core-Vakzine hinaus spricht die StIKo Vet weitere Impfempfehlungen für Non-Core-Vakzine, also weniger ausschlaggebende Impfungen, aus:

Impfung gegen

 

Empfehlung
Bordatella-Infektionen Impfung wird unter bestimmten Bedingungen (je nach Haltung, Alter etc.) empfohlen
Hepatitis contagiosa canis (HCC)* Impfung wird unter bestimmten Bedingungen (je nach Haltung, Alter etc.) empfohlen
Parainfluenza Impfung wird unter bestimmten Bedingungen (je nach Haltung, Alter etc.) empfohlen
Tollwut** Impfung wird unter bestimmten Bedingungen (je nach Haltung, Alter etc.) empfohlen
Canine Herpesvirus-Infektionen Impfung kann in Ausnahmesituationen sinnvoll sein
Dermatophytosen Impfung kann in Ausnahmesituationen sinnvoll sein
Leishmaniose Impfung kann in Ausnahmesituationen sinnvoll sein
Lyme-Borreliose Impfung kann in Ausnahmesituationen sinnvoll sein

*Impfung gegen Hepatitis contagiosa canis (HCC)

Die Empfehlung, nur noch „unter bestimmten Bedingungen“ gegen die stark zurückgegangene Hepatitis contagiosa canis (HCC) impfen zu lassen, ist momentan eher pro forma auf einer weniger dringlichen Stufe aufgeführt. Da die meisten zugelassenen Impfstoffe gegen Staupe und Parvovirose auch eine HCC-Komponente enthalten, werden Welpen mit der Grundimmunisierung im Regelfall automatisch auch gegen HCC geimpft.

**Impfung gegen Tollwut

Die Tollwut gilt in Deutschland als getilgt. Käme ein nicht gegen Tollwut geimpfter Hund dennoch mit einem infizierten Tier in Kontakt, müssten laut nationaler Tollwutverordnung nach wie vor sehr strenge behördliche Maßnahmen zum Schutz von Menschen und Tieren durchgeführt werden. In einem solchen Fall wäre ein geimpfter Hund gegenüber einem ungeimpften bessergestellt. Zudem müssen Hunde für Reisen ins EU-Ausland gegen Tollwut geimpft sein. Die Impfung muss mindestens 21 Tage zurückliegen. Eine Tollwutimpfung bei Welpen wird erstmals in der 12. Lebenswoche durchgeführt, die Auffrischung findet im 15. Lebensmonat statt.

Kann das Impfen bei Welpen Nebenwirkungen haben?

Die meisten Welpen vertragen das Impfen sehr gut. Vielleicht ist Ihr Junghund nach dem Besuch beim Tierarzt oder der Tierärztin ein wenig schlapp oder hat etwas Durchfall – solche Symptome sollten aber spätestens nach zwei Tagen Schonung wieder abklingen. Auch eine kleine Schwellung an der Impfstelle ist normal. Falls die Symptome aber anhalten, gehen Sie unbedingt noch einmal zur veterinärmedizinischen Fachkraft. In seltenen Fällen können auch Erbrechen, Fieber, Atemprobleme oder eine allergische Reaktion auftreten, auch dann sollten Sie natürlich sofort wieder eine Praxis aufsuchen.

Welche Kosten sind mit dem Impfen von Welpen verbunden?

Die Gebührenordnung für Tierärzte und Tierärztinnen (GOT) sieht bestimmte Preise vor, an die sich die Fachkräfte halten müssen. Beim Impfen von Welpen kommen Kosten von ca. 60 bis 70 Euro für eine Kombinationsimpfung auf Sie zu (Stand 2024). Manche Haustierversicherungen decken auch Impfkosten ab.

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