Cherry Eye beim Hund

Der Nickhaut Vorfall beim Hund wird auch als Cherry Eye oder auch als Nickhautdrüsen-Hypertrophie bezeichnet. Dabei kommt es zu einer starken Vergrößerung der Nickhautdrüse, so dass diese als rötlicher Punkt ins Auge hineinragt. Für Hundebesitzer ist das Cherry Eye im ersten Moment oftmals ein Schock. Wie gefährlich ein Cherry Eye beim Hund ist, wie Sie einen Nickhaut Vorfall erkennen und welche Therapiemöglichkeiten es gibt erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist ein Cherry Eye beim Hund?

Hunde haben ein drittes Augenlied, die sogenannte Nickhaut welche sich im inneren Augenwinkel befindet. Innerhalb der Nickhaut befindet sich die Nickhautdrüse. Dabei handelt es sich um eine Tränendrüse, die für die Produktion von rund 40% des wässrigen Anteils des Tränenfilms verantwortlich ist. Hat ein Hund ein Cherry Eye führt dies zu einer Vergrößerung der Nickhautdrüse, so dass diese über den rand des dritten Augenlieds in das Auge hinein ragt.

Woran erkenne Ich, dass mein Hund ein Cherry Eye hat

Sollte Ihr Hund ein Cherry Eye haben, können Sie das an einem rötlichen, runden Knubbel erkennen, der weit in das Auge ragt. Zudem fängt das betroffene Auge bei einem Nickhaut Vorfall an verstärkt zu tränen. Außerdem kneifen Hunde die ein Cherry Eye haben das erkrankte Auge oft zusammen oder versuchen sich zu kratzen. Ein unbehandelter Nickdrüsen-Vorfall führt dazu, dass das Auge mit der Zeit immer weniger Tränenflüssigkeit produziert, so dass das Auge austrocknet.

Bei harmloseren Krankheiten und auch grundsätzlich empfiehlt es sich immer etwas mehr über die Hundegesundheit zu wissen, damit man zur Not auch mal mit Hausmittelchen unterstützen kann. Wie empfehlen dazu folgendes Buch, da es uns schon mehrfach geholfen hat:

Wie kommt es zu einem Cherry Eye?

Bindegewebsschwäche als Ursache für ein Cherry Eye

Die Ursachen für einen Nickhautdrüsen-Vorfall sind bis heute nicht abschließend geklärt worden. Allerdings vermuten Veterinärmediziner eine Bindegewebsschwäche als Hauptursache für das Phänomen.

Cherry Eye bei Brachyzephalen Hunderassen

Ausserdem kommt das Cherry Eye (scheinbar genetisch bedingt) verhäuft bei Brachyzephalen Hunderassen – also Hunderassen mit einem eher ründlichen und/oder kürzerem Kopf vor-. Dabei wurde die Kopfform durch gezielte Zuchtauslese so weit verändert, dass es im Laufe der Zeit zu einer stärken Verkürzung des Schädels kam.Die dadurch veränderten Platzverhältnisse der Organe im Schädel führen dazu, dass sowohl die Nasen- als auch die Augenhöhle gestaucht wird und die Augen stark hervorstehen. Brachyzephale Hunderassen sind unter anderem der Mops, die französische Bulldogge, Pekinesen und Malteser.

Achtung: Da Brachyzephalen Hunderassen genetisch bedingt besonders oft unter einem Cherry eye leiden, werden die Kosten für eine entsprechende Operationen von den meisten Tierkrankenversicherungen nicht übernommen

Nickhautknorpeleversion als Vorläufer eines Cherry Eyes

Als weitere Mögliche Ursache für ein Cherry Eye bei Hunden kommt der T-Förmige Knorpel in Frage. Dieser stützt die Nickhaut und steht in direktem Kontakt mir der Nickhautdrüse. Wenn dieser Knorpel umknickt oder falsch wächst betrifft dies auch die Nickhaut, sodass es im weiteren Verlauf zu einem Cherry Eye kommen kann. Eine Nickhautknorpeleversion betrifft häufig Hunde größerer Rassen, die sich im Wachstum befinden.

Weitere Ursachen für einen Nickhautdrüsen-Vorfall bei Hunden

Bei älteren Hunden kann ein Cherry eye in einigen Fällen auch durch eine extreme Entzündung der Nickhautdrüse hervorgerufen werden. Hierbei ist in den meisten Fällen entweder ein Nickhauttumor oder eine chronische Reizung für den Vorfall verantwortlich.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Cherry Eye

Wenn Sie feststellen sollten, dass Ihr Hund ein Cherry Eye hat, sollten Sie Ihren Liebling schnellstmöglich zum Tierarzt bringen. Spezialistin für die Behandlung eines Nickhaut-Vorfalls ist beispielsweise Frau Dr. Ingrid Allgoewer die auf Ihrer Internetseite auch über die Vorgehensweise bei einer möglicherweise notwendigen OP berichtet.

In einigen Fällen lässt sich die Nickhautdrüse auch unter Lokalanästhesie wieder einstülpen oder verschwindet sogar wieder von selbst. Ragt die Nickhaut allerdings weiter ins Auge, entscheidet der behandelnde Tierarzt je nach Einzelfall, ob Zunächst eine Therapie mit pflegenden Augengels oder Augensalben stattfinden soll oder ob eine Operation notwendig ist, bei der die Drüse an ihrem ursprünglichen Platz fixiert wird.

Achtung: Von einer Entfernung der Nickhautdrüse oder gar der kompletten Nickhaut wird in der Regel abgeraten, da die Hunde im Anschluss ein Leben lang auf Augentropfen angewiesen sind.

Die oben genannten Informationen sind nicht zur Selbstdiagnose geeignet. Sollte Ihr Tier Anzeichen einer Erkrankung aufzeigen, empfehlen wir Ihnen dringend einen Tierarzt aufzusuchen.

>> Hier finden Sie eine Übersicht weiterer Krankheiten 

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