Hundesitter werden - Tipps und Tricks

Als Hundesitter gehört es zu Ihrem Job, sich um die Hunde anderer Menschen zu kümmern, während diese bei der Arbeit oder im Urlaub sind. Hundesitter benötigen nicht nur ein gutes Händchen für Hunde sowie entsprechenden Sachverstand sondern müssen darüber hinaus auch ein hohes Maß an Organisationstalent, Feinfühligkeit und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Welche rechtlichen Voraussetzungen Sie erfüllen müssen um als Hundesitter oder Dogwalker arbeiten zu können und woran Sie außerdem denken sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Der Businessplan – Die Grundlage für alle die Hundesitter werden wollen

Wenn Sie sich als Hundesitter selbstständig machen wollen, ist es mit der Idee alleine nicht getan. Um ausreichend Kunden und damit Hunde zu bekommen, um die Sie sich kümmern können, sollten Sie zu erst einen professionellen Businessplan erstellen. Dieser hilft ihnen den finanziellen Aufwand Ihres Vorhabens zu erfassen und dient sowohl Ihnen selbst als auch einem eventuell involvierten Kreditinstitut dazu, die Risiken und Chancen Ihres Plans zu erfassen.

Welche Informationen gehören in einen Businessplan für Hundesitter

Einen professionellen Businessplan sollten Sie immer in zusammenarbeit mit einem Profi erstellen. Insbesondere, wenn Sie vorhaben einen Kredit bei der Bank aufzunehehmen, kommen Sie nicht drum rum sich an einen spezialisten zu wenden.

Für einen ersten Überblick und/oder kleinere Unternehmungen ohne großes finanzielles Risiko können Sie allerdings auch selber einen Entwurf anfertigen.

Folgende Punkte gehören in den Businessplan

Mit welcher Strategie wollen Sie Ihr Ziel umsetzen?

In diesem Punkt gehen Sie genauer auf Ihre Geschäftsidee ein. Dabei gehen Sie genauer auf Ihr konkretes Angebot als Hundesitter ein. Bieten Sie beispielsweise einen Übernachtungsservice an, holen Sie die Hunde oder bieten Sie zusätzliche Trainingseinheiten an? All diese Punkte gehören genauso in Ihre Geschäftsstrategie wie Ihr Alleinstellungsmerkmal mit dem Sie sich von anderen Hundesittern abgrenzen.

Definieren Sie Ihre Zielgruppe

Das sich Ihr Angebot als Hundebetreuer nicht an Katzenhalter richtet ist klar. Allerdings sollten Sie sich Gedanken darüber machen, ob Sie unabhängig von der Größe alle Hunde betreuen wollen oder ob Sie sich mit Ihrem Service auf Große oder kleine Hunde spezialisieren wollen. – Einige Hundehalter wollen aufgrund des Verletzungsrisikos keinen Dogwalker, der große und kleine Hunde in einer Gruppe hat.-

Wo liegen die Chancen und Schwächen Ihres Businessplans?

Auch wenn viele Hundesitter der Meinung sind, dass es sich um leicht verdientes Geld handelt, sollten Sie sich schon im Vorfeld Gedanken darüber machen, was alles schief gehen könnte. Wer kümmert sich beispielsweise um die Hunde, wenn Sie krank sind oder was passiert wenn Ihr Auto kaputt ist.
Gleichermaßen sollten Sie sich Ihrer Stärken bewusst werden und diese gegenüber den Risiken abwägen.

Lohnt sich die Existenzgründung als Hundesitter? – Der Finanzteil

Im Finanzteil Ihres Businessplans geht es um nackte Zahlen. Hier listen Sie alle(!) Kosten auf die Sie haben. Hierbei sollten Sie zwischen den monatlich anfallenden Fixkosten und einmalig anfallenden Investitionskosten unterscheiden.

Außerdem müssen Sie sich natürlich Gedanken darüber machen, wie viel Geld Sie für Ihren Service als Hundesitter nehmen wollen und ungefähr abschätzen können, wie viele Kunden Sie im zeitlichen Verlauf haben werden.

Tipp: Hier erhalten Sie weitere Tipps zur Erstellung eines Businessplans für Hundesitter.

Die rechtlichen Voraussetzungen auf dem Weg zum Hundesitter

Hunde betreuen klingt für viele erstmal nicht schwer. Da die meisten Hundesitter jedoch mit mehreren Hunden unterwegs sind und es immer mal zu kritischen Situationen zwischen den Hunden oder beim zusammentreffen mit anderen Hunden kommen kann, gibt es auch für Hundesitter gesetzliche Vorraussetzungen, die allerdings Gott sei dank relativ einfach zu erfüllen sind

Die Erlaubnispflicht für Hundesitter und Dogwalker

Wenn Sie sich sich innerhalb Deutschlands als Hundesitter oder Tiertrainer selbstständig machen möchten benötigen Sie hierzu nach §11 des Tierschutzgesetzes eine Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Tierbetreuung.

Gehe ich als Hundesitter einer gewerbsmäßigen Tierbetreuung nach?

Nach § 11 Absatz 1 des Tierschutzgesetzes benötigt jeder, der gewerbsmäßig ein Tier betreut, eine entsprechende Erlaubnis dazu. Die Art des Beschäftigungsverhältnisses fällt dabei nicht ins Gewicht.

Gewerbsmäßig sind in der Regel Tätigkeiten die folgende Kriterien erfüllen:

  • Nach außen gerichtete Tätigkeiten
  • Auf Dauer angelegte Tätigkeiten
  • Selbständige Tätigkeiten (nicht freiberuflich)
  • Vorliegende Gewinnerzielungsabsicht
  • Keine Tätigkeit die gegen geltende Gesetze verstößt

Sollten Sie also nicht nur alle paar Tage mal den Hund Ihres Nachbarns auszuführen wollen, sondern vorhaben mit regelmäßiger Hundebetreuung Geld zu verdienen, so handeln Sie in der Regel gewerblich.

Hunde betreuen – Woher bekomme ich meine Erlaubnis

Um die Erlaubnis nach § 11 des Tierschutzgesetzes zu erhalten, müssen Sie sich an das für Ihre Region verantwortliche Veterinäramt wenden.

Folgende Dokumente müssen Sie Ihrem Antrag beilegen, wenn Sie die Erlaubnis beantragen:

  • schriftlicher Antrag
  • Sackundenachweis über entsprechende Fachkenntnisse

So wie Ihr Antrag vom Veterinäramt überprüft wurde und Sie die schriftliche Erlaubnis erhalten haben, dürfen Sie mit der Tätigkeit als Hundesitter beginnnen (vorausgesetzt, Sie haben bereits Ihr Gewerbe eröffnet). In den meisten Fällen dürfte die Erlaubnis innerhalb von vier Monaten bei Ihnen Zuhause ankommen.

Wo erhalte ich meinen Sachkundenachweis und was muss ich dafür tun?

Der Sachkundenachweis qualifiziert Sie dazu gewerblich mit Tieren (in Ihrem Fall Hunden) zu arbeiten und bescheinigt Ihnen die dazu erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse. Der Sachkundenachweis ist also nicht nur von Nöten, damit sie die rechtlichen Voraussetzungen erfüllen können, sondern ist auch für Ihre potentiellen Kunden interessant. Schließlich will niemand jemandem seinen Hund anvertrauen, der keine Ahnung von der Materie hat.

Bei der Sachkundeprüfung werden aus einem Katalog von 200 Fragen unter anderem Fragen zu folgenden Themen gestellt:

  • Aufzucht
  • Fütterung
  • Biologie
  • Haltung
  • Krankheiten
  • allgemeine Hygiene
  • Tierschutz
  • Rechtsvorschriften
  • gewerbliche Hundehaltung
  •  gesetzliche Grundlagen
  • Hundeverhalten

Folgende Optionen haben Sie, wenn Sie den Sachkundenachweis machen wollen

  1.  Berufsausbildung
    Sollten Sie eine Ausbildung als Hundefachwirt/in, Tierpfleger/in oder Tiermedizinische/r Fachangestellte/r haben, dient diese als Sachkundenachweis.
  2.  Lehrgang
    Sollten Sie keine Ausbildung haben, können Sie an einem Lehrgang der IHK teilnehemen.

Dies sind Ihre Aufgaben als Hundesitter

Ihre Aufgaben als Hundesitter können je nach Schwerpunkt variieren. Wenn Sie Ihren Schwerpunkt auf das Gassi gehen legen und mehr als “Dogwalker” unterwegs sein möchten, beschränken sich Ihre Aufgaben darauf, Ihren vierbeinigen Schützlingen den nötigen Auslauf zu verschaffen und darauf zu achten, dass dabei möglichst kein Hund abhanden kommt oder es zu anderen Zwischenfällen kommt.

Sollten Sie als “wirklicher” Hundesitter mehr in Richtung Tagesbetreuung gehen, nehmen Sie die Hunde nach dem Spaziergang in der Regel mit nach Hause oder mit in Ihre Hundepension und sind während dieser Zeit voll und ganz für Sie verantwortlich.

Diese Aufgaben haben Sie als Hundesitter:

  • Fütterung
  • Medikamentengabe
  • Tierarztbesuche
  • Geistige und körperliche Auslastung
  • Durchführung von Trainingseinheiten

Qualität vor Quantität gilt auch für Hundebetreuer!

Viele Hundesitter wollen so viele Hunde wie möglich betreuen, um mehr Geld zu verdienen. Allerdings sollten Sie bedenken, dass sich 5 Hunde beispielsweise wesentlich besser betreuen lassen als 10 oder mehr Hunde. Außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich einige Hunde nicht vertragen und es zu Raufereien kommt.

Aus diesem Grund sollten Sie sich genau überlegen, ob es nicht mehr Sinn macht auf den ein oder anderen Euro zu verzichten und Ihren Kunden dafür einen besseren Service zu bieten. Denn nur zufriedene Kunden werden zu Stammkunden, mit denen Sie sich ein langfristiges Geschäft als Hundesitter aufbauen können.

Daran sollten Sie denken, wenn Sie Hundesitter werden wollen

Der Betreuungsvertrag

Damit es nicht zu rechtlichen Streitigkeiten zwischen Ihnen und einem Kunden kommt, sollten Sie daran denken, einen ausführlichen Bereuungsvertrag zu verfassen. Der Betreuungsvertrag gibt sowohl Ihnen als Hundesitter als auch Ihren Kunden zusätzliche Sicherheit und regelt die Bedingungen unter denen die Hundebetreuung stattfindet und hält die Rechte und Pflichten beider Parteien fest.

Diese Informationen gehören in den Betreuungsvertrag:

  • Art der Unterbringung beim Hundesitter
  • Futter – Wird der Hund während der Betreuungszeit gefüttert und wenn ja mit welchem Futter
  • Haftungsausschluss bei Auseinandersetzungen zwischen den Hunden oder bei auftretenden Krankheiten
  • Übernahme der Tierarzt-kosten durch den Halter im Falle eines Falles
  • Existenz einer gültigen Hundehaftpflichtversicherung (mit entsprechendem Nachweis)
  • Gültiger Impfschutz

Das Marketing: So machen Sie auf sich aufmerksam

Auch als Hundesitter sind Sie darauf angewiesen, dass Ihre Kunden von Ihren Dienstleistungen erfahren. Besonders wichtig im Bereich der Hundebetreuung ist die Mundpropaganda.

Oftmals vertrauen Hundehalter Ihren Liebling eher einem Hundesitter an, der Ihnen empfohlen wurde, bevor Sie auf einen “unbekannten” Betreuer zurückgreifen. Bevor Sie allerdings in die Situation kommen, anderen Hundehaltern empfohlen zu werden müssen Sie erstmal kräftig die Werbetrommel rühren.

Folgende Marketingmaßnahmen empfehlen sich für Hundesitter:

  • Eine Internetpräsenz ist das A und O. Eine Internetseite ist für viele potentielle Kunden die erste Anlaufstelle auf der Suche nach einem Hundesitter. Auf Ihrer Internetseite sollten Sie etwas über sich und Ihre Qualifikationen preisgeben, Ihren Service näher beschreiben und Ihre Preise offen darstellen. Auch Bilder von Ihnen und Ihren Schützlingen oder Videos von den Spaziergängen mit Ihrem Rudel gehören auf Ihre Homepage. So schaffen Sie vertrauen und Transparenz.
  • Verteilen Sie Flyer oder Visitenkarten in den Hundeschulen in Ihrer Umgebung. Fragen Sie in den örtlichen Tierhandlungen und den Tierarztpraxen nach, ob diese so nett wären Ihre Flyer bei Ihnen auszulegen.
  • Folieren Sie Ihren Hundetransporter mit Ihrem Firmenlogo, Ihrer Internetadresse und Ihren Kontaktinformationen. Als Hundesitter sind Sie aller wahrscheinlichkeit nach viel Unterwegs und halten mit Ihrem Fahrzeug oft da, wo sich auch andere Hundebesitzer aufhalten. Mit einer werbewirksamen Folierung Ihres Autos, können Sie dieses als mehr oder weniger kostenlose Werbefläche nutzen.

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