Sie wollen Ihren Hund an eine Katze gewöhnen oder umgekehrt? Ob das überhaupt geht, was Sie beachten müssen, wenn Sie Hund und Katze aneinander gewöhnen möchten und warum es so oft zu Problemen zwischen Hunden und Katzen kommt verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
So können Sie Hund und Katze aneinander gewöhnen
Kann man Hund und Katze aneinander gewöhnen?
Die meisten Menschen sind der Ansicht, dass es zwischen Hunden und Katzen keine Freundschaft geben kann. Das es sich dabei allerdings lediglich um ein Vorurteil handelt, beweisen uns nicht zuletzt diverse Videos von kuschelnden, ja sogar miteinander spielenden Hunden und Katzen.
Selbstverständlich gibt es Ausnahmen! Nicht jeder Hund ist katzenkompatibel ist und es gibt durchaus auch Katzen gibt, die sich nicht an Hunde gewöhnen lassen.
Unstimmigkeiten zwischen den beiden Tierarten sind in der Regel das Resultat kommunikativer Missverständnisse. Beispielhaft für diese tierischen Sprachbarrieren ist unter anderem das Schwanzwedeln. Während diese Form der Körpersprache unter Hunden Freude signalisiert, deuten Katzen die Schwanzbewegung als ein Zeichen für Angriffsbereitschaft.
Das entsprechende Fehlinterpretationen schnell zu Streitigkeiten – mit zum Teil blutigem Ausgang – zwischen Katzen und Hunden führen können, ist demnach nur logisch.
Damit Katze und Hund sich dennoch aneinander gewöhnen können und eventuell sogar zu “Freunden” werden, ist es am besten, wenn beide Tiere zum Zeitpunkt des Kennenlernens noch jung sind. Eine Zusammenführung innerhalb der ersten Lebenswochen kann zur Folge haben, dass sich die beiden als Geschwisterersatz sehen. Außerdem ist so gewährleistet, dass weder der Hund noch die Katze negative Erfahrungen mit der jeweils anderen Tierart gesammelt haben.
Ein dementsprechend unbelastetes Zusammentreffen liefert eine optimale Grundvoraussetzung für eine lebenslange Freundschaft. Denn wenn sich Katze und Hund erst an das Zusammenleben gewöhnt haben, interagieren sie Teilweise wie Artgenossen miteinander.
Ähnlich unproblematisch kann die Zusammenführung von statten gehen, wenn nur eines der beiden Tiere noch jung ist. Allerdings sollten Sie als Haustierbesitzer in diesem Fall immer ein besonders wachsames Auge haben, bis sich die Katze an den Hund gewöhnt hat (und umgekehrt).
Schließlich ist in dieser Konstellation eines der beiden Tiere meist deutlich kräftiger als das andere.
Wie Sie eine junge Katze an einen Hund gewöhnen
Vielleicht haben Sie bereits einen Hund zuhause und wollen nun noch einer jungen Katze ein Zuhause schenken. Wenn Sie sich jetzt Gedanken machen, ob dies gutgehen kann, ist das durchaus nachvollziehbar. Wenn Ihr Hund gut erzogen ist, stehen die Chancen allerdings gut, dass die Zusammenführung erfolgreich verläuft.
Da Hunde von Natur aus Rudeltiere sind, wird Ihr Hund schnell begreifen, dass die Katze fortan ein Familienmitglied ist, welches weder eine Bedrohung noch einen Futterkonkurrenten darstellt.
Bevor Sie sich endgültig für die Anschaffung einer Katze entscheiden, sollten Sie Ihren Hund jedoch ehrlich einschätzen. Denn natürlich gibt es Hunde die sich nie oder nur sehr schwer an eine Katze gewöhnen werden. In einem solchen Fall raten wir Ihnen von der Anschaffung einer Katze ab, da dies nur mit unnötigem Stress für alle beteiligten verbunden wäre.
Gute Voraussetzungen um sich an eine Katze zu gewöhnen hat Ihr Hund wenn er…
- Über ein gutes Grundgehorsam verfügt
- Sie als alleinigen “Rudelführer” akzeptiert
- eine gute Impulskontrolle hat
- einen geringen bis gar keinen Jagdtrieb hat
- generell eher ruhig ist
Zudem sollten Sie immer versuchen, die charakterlichen Eigenschaften beider Tiere zu berücksichtigen, wenn Sie vorhaben Hund und Katze aneinander zu gewöhnen. Eine eher ängstliche und zurückhaltende Katze wird sich in einem Haushalt mit einem sehr aktiven und überschwänglichen Hund tendenziell unwohl fühlen. Nehmen Sie sich also ausreichend Zeit, um einen potenziellen Mitbewohner ausreichend einschätzen zu können.
Die Vorbereitungen auf das erste Kennenlernen
Um die Tiere auf das erste aufeinandertreffen vorzubereiten, ist es ratsam beide Parteien zunächst mithilfe einer “Geruchsprobe” miteinander bekannt zu machen. So sind sich Hund und Katze nicht vollkommen fremd wenn Sie sich erstmals begegnen.
Wenn Sie Ihren Stubentiger dann zu sich nachhause bringen, sollte dieser die Möglichkeit haben, sein neues Zuhause in aller Ruhe allein zu erkunden. Hierzu sollten Sie Ihren Hund entweder in einem abschließbaren Nebenzimmer unterbringen oder mit einem Familienmitglied auf einen Spaziergang schicken. So ist Ihr Hund ausgelastet und entspannter, wenn er wieder zurückkommt.
Das erste Treffen zwischen Hund und Katze
Wenn die beiden Vierbeiner sich dann erstmalig gegenüber stehen, sollten Sie Ihren Hund zunächst mit einer Leine sichern, allerdings ohne ihn dabei zu sehr in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken. Anschließend werden beide Tiere wieder in getrennte Zimmer gebracht. So haben können Sie sich an den Geruch des anderen gewöhnen und das erlebte verarbeiten.
Wenn Sie vorhaben Katze und Hund aneinander zu gewöhnen, ist es überaus wichtig, das Sie selbst dabei ruhig bleiben. Nervosität oder Anspannung Ihrerseits würde sich schnell auf Ihre Tiere übertragen und die Situation unnötig verschärfen.
Im Alltag sollten Sie darauf achten, dass Sie weder Ihre Katze noch Ihren Hund bevorzugen. Beide Tiere sollten immer gleichwertig behandelt werden und gleichviel Aufmerksamkeit bekommen. Andernfalls könnte sich das zuvor dagewesene Tier vernachlässigt oder benachteiligt fühlen. Eifersüchteleien sind das letzte was Sie in Ihrem gemischten Rudel gebrauchen können.
Um die Harmonie während der erste Zeit zu gewährleisten, ist es wichtig Hund und Katze in dieser Phase nur unter Aufsicht zusammenzuführen. So können Sie bei brenzligen Situationen rechtzeitig einschreiten und diese entschärfen. Später können Sie Ihre Lieblinge natürlich auch unbeaufsichtigt alleine lassen.