Der Pudel dürfte zu den wohl bekanntesten Hunderassen der Welt gehören. Wenn auch Sie sich einen Pudel kaufen wollen oder einfach auf der Suche nach Informationen zu dieser besonderen Rasse sind, sind Sie hier genau richtig. Bei uns finden Sie alles Wissenswerte zur Geschichte, Erziehung und Haltung eines Pudels.
Pudel
Steckbrief
Größe (Widerristhöhe) | Rüden: 35 - 60 cm, Hündinnen: 35 - 60 cm |
Gewicht | Rüden: 18 - 28 Kg Hündinnen: 18 - 28 Kg |
Lebenserwartung | 12 - 15 Jahre |
Herkunftsland | Frankreich |
FCI Nummer | 172 |
Geschichtliches
Der Pudel ist eine sehr alte Hunderasse, deren genaue Abstammung allerdings bis heute nicht abschließend geklärt werden konnte. So existieren unterschiedliche Theorien zur Entstehungsgeschichte dieser wohl weltberühmten Rasse.
Während L. Fitzinger der Meinung war, der Pudel würde vom sogenannten Seidenhund abstammen, vertrat Professor Theodor Studer die Theorie, dass der Pudel eine Mischung aus alten Jagd- und Hütehund-Rassen sei.
Erste Hinweise auf eine Existenz des Pudels stammen aus dem späten Mittelalter. So findet sich beispielsweise eine Pudeldarstellung auf dem Grabmal von Heinrich II. Auch Albrecht Dürer verewigte Pudelähnliche Hunde auf einigen seiner Gemälde.
Damals wurde der Pudel als „Canis Familiaris Aquaticus“ bezeichnet, was Rückschlüsse auf die ursprüngliche Verwendung der Pudel als Wasserjagdhunde zulässt.
Dank Ihrer Fellstruktur waren die Vierbeiner vor Nässe und Kälte geschützt und somit optimal für die Verwendung bei der Jagd auf Enten und andere Wasservögel geeignet.
Hunde mit krausem Fell existierten schon seit jeher in Europa. Sie waren nicht nur die Vorfahren des Pudels, sondern auch die des portugiesischen Wasserhundes und des französischen Barbet.
Der Name der Hunderasse lässt sich höchstwahrscheinlich auf das altdeutsche Wort „Budeln“ (im Wasser planschen) zurückführen. Es steht allerdings auch eine Ableitung vom Wort „Pfudel“ (Pfütze) im Raum.
Zur Zeit des 17. Jahrhunderts erfreute sich der Pudel größter Beliebtheit.
Wenig später wäre er allerdings fast von der Bildfläche verschwunden, als andere Hunderassen aufkamen, die den Pudel zusehends verdrängten. Dank des engagierten Einsatzes begeisterter Pudelliebhaber konnte die Rasse jedoch gerettet werden, so dass 1904 schließlich das erste offizielle Zuchtbuch erschein.
Im Jahr 1936 wurde der Rassestandard des Pudels im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen der „Deutschen Fachschaft für Pudel“ und dem französischem Pudelclub angepasst. Dieser ist bis auf einige geringfügige Änderungen bis heute gültig. Auch wenn die meisten Pudel in Europa zuhause sind, ist der Pudel heutzutage weltweit als Familienhund beliebt.
Erscheinungsbild des Pudel
Je nachdem, ob Sie sich für einen Groß-, Klein-, Zwerg- oder Toypudel entscheiden, wird dieser eine Widerristhöhe zwischen 60 und 25 Zentimetern erreichen. Die Größe ist jedoch der einzige Punkt, in dem sich die Hunde voneinander unterscheiden. In allen anderen Merkmalen bleibt das Aussehen gleich.
Pudel haben einen quadratischen Körperbau (die Widerristhöhe entspricht ungefähr der Körperlänge) und ausgeprägte Muskeln. Charakteristisch für den Pudel ist das gekräuselte Fell, welches in seiner Konsistenz an feste, drahtige Wolle erinnert. Laut Rassestandard darf das Fell braun, silber, schwarz, weiß oder apricot gefärbt sein. Auch zweifarbige Pudel sind seit den 80er Jahren zugelassen. Allerdings dürfen diese ausschließlich weiß mit schwarzen Flecken oder schwarz-lohfarben sein.
Der Kopf hat eine längliche Schnauze, an dem sich die verhältnismäßig kleinen Schlappohren befinden. Der Hals ist von mittlerer Länge, leicht gebogen und geht in den kurzen Rücken über. Die Lenden sind muskulös und fest.
Ihre Rute tragen Pudel üblicherweise senkrecht über dem Rücken.
Wesen
Der Pudel gilt als ausgeglichener, loyaler, intelligenter und wachsamer Hund. Zu seiner Familie baut der Pudel eine feste Bindung auf. Dabei sind die Vierbeiner insbesondere im Umgang mit kleinen Kindern äußerst geduldig, liebenswert und entsprechend vorsichtig.
Größere Kinder dürfen sich über einen quirligen Spielkameraden freuen, der nicht genug toben kann.
Pudel sind äußerst anpassungsfähig und können sich an nahezu jede Lebenssituation problemlos gewöhnen, solange sie ausreichend beschäftigt und bewegt werden. Auch mit anderen Haustieren kommen Pudel in der Regel gut zurecht.
Obwohl Pudel schon lange nicht mehr als Jagdhunde eingesetzt werden, verfügen sie doch über einen gewissen Jagdtrieb, den es je nach Ausgeprägtheit zu kontrollieren gilt.
Pudel sind gute und zuverlässige Wachhunde mit einem starken Beschützerinstinkt.
Anderen Hunden gegenüber verhalten Pudel sich in der Regel freundlich bis gleichgültig, wenn sie als Welpen richtig sozialisiert wurden.
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Erziehung
Auch ein Pudel muss richtig erzogen werden, damit aus ihm ein zuverlässiger und treuer Begleiter werden kann. Um es gar nicht erst zu unerwünschten Verhaltensauffälligkeiten kommen zu lassen, empfehlen wir Ihnen mit der Erziehung Ihres Pudels so früh wie möglich anzufangen.
Auch wenn Pudel sehr intelligent und wissbegierig sind, werden Sie bei der Erziehung ausreichend Geduld benötigen, da es bei der Hundeerziehung immer wieder Rückschläge gibt.
Mit der richtigen Motivation, der nötigen Konsequenz sowie Einfühlungsvermögen kann sich aus einem Pudel ein toller Hund entwickeln.
Sollten Sie nicht über den nötigen Sachverstand und/oder Erfahrungen im Bereich der Hundeerziehung verfügen kann es sinnvoll sein, sich professionelle Hilfe zu suchen. Mit einem Hundetrainer an Ihrer Seite, haben Sie jederzeit einen kompetenten Ratgeber, der Ihnen bei Problemen mit Ihrem Pudel oder Fragen weiterhelfen kann.
Für eine gute Sozialisierung sind Welpen Gruppen ebenso geeignet, wie regelmäßige Spaziergänge mit anderen (gut sozialisierten) Hunden. Übertriebene Strenge, Härte oder gar körperliche Gewalt haben in der modernen Hundeerziehung nichts verloren.
Um Ihren Pudel auszulasten bieten sich neben gemeinsamen Ausflügen und Trainingseinheiten auch diverse Hundesportarten an. Viele Pudelfreunde gehen mit Ihrem Vierbeiner beispielsweise zum Agility oder zum Mantrailing. Dabei kommen die energiegeladenen Vierbeiner sowohl körperlich als auch geistig voll auf Ihre Kosten.
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Fellpflege beim Pudel
Wenn Sie wollen, dass Ihr Pudel immer gepflegt aussieht, sollten Sie Ihren Vierbeiner regelmäßig kämmen. Um es gar nicht erst zu Verfilzungen oder Knoten im Fell kommt, raten wir Ihnen, Ihren Pudel mehrmals wöchentlich zu bürsten, zu kämmen und Verunreinigungen sofort zu entfernen.
Damit Ihr Liebling sich ohne Probleme kämmen lässt, ist es ratsam, schon in den ersten Lebensmonaten mit der Fellpflege zu beginnen. So wird sich Ihr Pudel schnell daran gewöhnen und diesen Vorgang entspannt über sich ergehen lassen.
Wenn Sie keine Erfahrung haben oder sich die Fellpflege alleine nicht zutrauen, können Sie Ihren Pudel auch von einem erfahrenen Groomer bürsten lassen.
Was kostet ein Pudel?
Der Preis für einen Pudel ist maßgeblich von der Zuchtstätte abhängig. Im Schnitt kostet ein Pudel von einem seriösen und engagierten Züchter etwa 1300€ bis 1900€.
Hinzuzurechnen sind jedoch noch die Ausgaben für die notwendige Grundausstattung. Dazu gehören eine Hundeleine, Spielzeug, ein Fressnapf und weiteres Hundezubehör, dass Sie benötigen, bevor Sie Ihren Pudel abholen.
Vor der Anschaffung sollten Sie sich zudem über die Kosten bewusst werden, die Sie in Zukunft für den Unterhalt Ihres Vierbeiners bezahlen müssen. Hierzu zählen unter anderem die Kosten für eine Versicherungspolice und das Hundefutter, aber auch die Ausgaben für Behandlungen beim Tierarzt und vorgeschriebene Impfungen.
Wenn Sie mit Ihrem Pudel Mitglied in einem Hundesportverein werden wollen oder planen an einem Kurs in der Hundeschule teilzunehmen, ist dies natürlich auch mit zusätzlichen kosten verbunden.
So finden Sie den richtigen Züchter
Der Kauf eines Pudelwelpen sollte wohl überlegt sein. Um einen gesunden Hund zu bekommen, der lange Zeit an Ihrer Seite bleiben wird, ist es wichtig, dass Sie sich einen seriösen Züchter suchen. Angebote von sogenanntem Vermehren wie man Sie beispielsweise in Internetportalen findet sollten Sie meiden.
Hinter solchen Inseraten verbergen sich meist skrupellose Geschäftemacher, die ausschließlich auf das schnelle Geld aus sind. Nicht selten befinden sich die Welpen aus entsprechenden Quellen in einem derartig schlechten gesundheitlichen Zustand, dass sie intensiv behandelt werden müssen.
Damit Ihnen eine Erfahrung wie diese erspart bleibt sollten Sie sich einen Pudelzüchter suchen, der Mitglied in einem Zuchtverband ist.
So können Sie sich sicher sein, dass dieser die vom Verband vorgegebenen Richtlinien befolgt und die Welpen Tierschutzkonform aufgezogen werden.
Da allerdings auch unter den Verbandszüchtern schwarze Schafe versteckt sein könnten, sollten Sie mehrere Zuchtstätten besichtigen. Scheuen Sie sich dabei nicht den Züchtern all Ihre Fragen zu stellen. Es ist ein Indiz für die Seriosität eines Züchters, wenn dieser sich die Zeit nimmt, eingehend auf Ihre Fragen einzugehen.
Stellen Sie im Rahmen Ihres Besuchs sicher, dass die Welpen mit dem Muttertier aufwachsen, angemessen untergebracht sind und sich in einem einwandfreien gesundheitlichen Zustand befinden.
Außerdem sollten Sie in Erfahrung bringen, ob Ihr Pudel vom Züchter gechippt und geimpft wird bevor er ab der 8. Lebenswoche zu Ihnen kommt. Wenn etwas nicht stimmen sollte und/oder Sie ein merkwürdiges Gefühl haben, raten wir Ihnen sich einen anderen Züchter zu suchen.
Hundeversicherung
Als Hundehalter muss man sich darüber im Klaren sein, dass das Leben mit Hund nicht nur schöne Seiten haben kann. Sollte Ihr Hund beispielsweise einen Schaden verursachen, müssen Sie diesen begleichen.
Insbesondere wenn es sich um höhere Summen handelt, ist die Gefahr groß, in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Damit Sie sich über entsprechende Eventualitäten keine allzu großen Sorgen machen müssen, empfehlen wir Ihnen eine Hundehaftpflichtversicherung abzuschließen.
Darüber hinaus sollten Sie sich Gedanken über eine Krankenversicherung für Ihren Pudel machen. So können Sie Ihren Liebling jederzeit behandeln lassen, ohne dass Sie Ihr Konto für die zum Teil sehr teuren Besuche belasten müssen.