In Spanien setzt man den Galgo Espanol bis heute zur Jagd ein. Wenn Sie nach Informationen über diese besondere Hunderasse suchen oder sich sogar einen Galgo kaufen wollen, finden Sie bei uns alles was Sie über Geschichte, Haltung, Wesen und Erziehung des Galgo Espanol wissen müssen.
Galgo Espanol
Steckbrief
Größe (Widerristhöhe) | Rüden: 63 - 60 cm, Hündinnen: 50 - 56 cm |
Gewicht | Rüden: 20,5 - 28 Kg Hündinnen: 15,5 - 23 Kg |
Lebenserwartung | 12 - 13 Jahre |
Herkunftsland | USA |
FCI Nummer | 270 |
Geschichtliches
Der Galgo (zu deutsch “Windhund”) blickt auf eine lange Historie zurück. Schon im 6. Jahrhundert vor Christus nutzten die Kelten Windhunde als Jagdbegleiter.
Auch während Ihrer Feld- und Entdeckungszüge wollten die Kelten nicht auf Ihre Windhunde verzichten und sorgten so für deren Verbreitung in weiten Teilen Europas. So gelangten die Vorgänger des Galgos auch auf die iberische Halbinsel.
Zu seinem Namen kam der Galgo durch die Römer. Diese bezeichneten die Hunde nach der Eroberung Spaniens als “Canis gallicus”, was übersetzt gallischer Hund bedeutet.
Auch die Römer erkannten schnell welche wertvollen Dienste die Windhunde bei der Jagd leisten konnten. Insbesondere zur Hetzjagd auf Hasen und andere Kleintiere waren die schnellen, robusten und ausdauernden Hunde ideal geeignet. Doch auch für lange Verfolgungsjagden auf größeres Wild wurden die Hunde genutzt.
Zur Entstehung des Galgos wie wir ihn heute kennen trugen höchstwahrscheinlich der podenco Ibiceno und der arabische Sloughi ihren Teil bei.
Mit der spanischen Tradition ist der Galgo seit jeher eng verknüpft. Während die Hasenhetze in anderen Teilen Europas überwiegend dem Adel vorbehalten war, gehört diese spezielle Form der Jagd in Spanien zur Kultur der einfachen Landbevölkerung.
Ab dem 16. Jahrhundert gelangten mehr und mehr Galgos nach Großbritannien und Irland wo sie mit den dort vorkommenden Hunderassen verpaart wurden.
Heute gilt der Galgo unter anderem als einer der Urahnen des größeren Greyhounds.
Die offizielle Anerkennung des Galgos durch die FCI erfolgte 1971
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Erscheinungsbild des Galgo Espanol
Rüden erreichen laut Rassestandard eine Widerristhöhe von bis zu 70 cm, während die maximale Schulterhöhe bei Hündinnen ungefähr 68 cm beträgt. Vom Erscheinungsbild her wirken Galgos sehr zierlich und elegant.
Charakteristisch für die Hunderasse ist die Tatsache, dass man die letzten zwei bis drei Rippenbögen erkennen kann. Dies liegt daran, dass der Galgo Espanol keine Fettschicht unter der Haut hat.
Das Fell ist je nach Typ entweder glatt oder Rau. Während der Glathaargalgo sehr kurzes, feines Fell hat, ist das des Rauhaargalgos bis zu 10 cm lang und struppig. Zu den häufigsten Farben gehören Schwarz, Gelb, Zimt, Weiß, Gelb und Rot.
Viele Galgos haben weiße Abzeichen am Kopf, der Rute oder den Beinen.
Besonders auffällig am schmalen Kopf sind die kleinen, mandelförmigen Augen und die großen „Rosenohren“. Der Stop ist nur schwach ausgeprägt.
Der lange Hals ist gut bemuskelt und geht in den langen, geraden Rücken über. Die lange Rute ist tief angesetzt und erinnert im Ruhezustand an die Form einer Sichel. Die Brust ist gut ausgeprägt und tief aber nicht sehr breit.
Wesen
Der Galgo gilt als überaus loyaler und folgsamer Gefährte, der über ein ausgeglichenes Wesen verfügt.
Auch wenn die sensiblen Hunde eine extrem hohe Bindung zu Ihrer Familie eingehen und intensive Streicheleinheiten lieben, drängen sie sich dabei nicht in den Vordergrund sondern bleiben eher zurückhaltend.
Im Umgang mit Kindern sind Galgos äußerst liebevoll und Vorsichtig.
Fremden gegenüber verhalten Galgos sich in der Regel reserviert. Meist brauchen die schüchternen und sensiblen Vierbeiner eine Weile, bis sie vertrauen fassen.
Im Umgang mit anderen Hunden sind gut sozialisierte Galgos unproblematisch und fühlen sich auch in größeren Rudeln wohl.
Obwohl sich der Galgo zuhause gemütlich gibt benötigt er rassebedingt jede Menge Auslauf. Auf freien Flächen ist der Ausnahme-Sprinter voll in seinem Element. Dabei sollte man als Halter jedoch unbedingt den natürlichen Jagdtrieb der Rasse im Hinterkopf behalten und seinen Hund entweder nur auf eingezäunten Freilaufflächen oder in wildarmen Gebieten laufen lassen. Als Sichtjäger nimmt der Galgo selbst kleinste Bewegungen in größter Entfernung wahr.
Im allgemeinen sind Galgos frei von jeglichen Aggressionen und neigen bei Bedrohungen dazu, die Flucht anzutreten. Dennoch haben die großen Hunde aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbilds sowie ihrer ausgeprägten Feinfühligkeit durchaus Wachhundqualitäten.
Erziehung und Haltung
Im Gegensatz zu den anderen ursprünglichen Windhundrassen kann man den Galgo als äußerst Menschenzugewandt bezeichnen. Dies macht ihn in Kombination mit seiner ausgesprochenen Intelligenz und seiner neugier zu einem Hund, der sich mit Sachverstand und der entsprechenden Motivation gut erziehen lässt.
Am besten ist es, wenn Sie schon im Welpenalter mit dem Training beginnen. Wir empfehlen Ihnen bei der Erziehung Ihres Galgos mit positiver Bestärkung zu arbeiten. Strenge und Druck hingegen werden Sie beim sensiblen Wesen des Galgos nicht weiter bringen.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie bei der Erziehung weniger Konsequent sein müssen. Auch ein Galgo muss ganz klar Wissen wo seine Grenzen sind. Besonders im Hinblick auf das Jagdverhalten des Galgos gilt es frühestmöglich einen funktionierenden Rückruf aufzubauen.
Da der Galgo von Natur aus eher vorsichtig ist raten wir ihnen, Ihren Liebling an möglichst viele Alltagssituationen und Geräusche zu gewöhnen.
Im Alltag benötigt der Galgo viel Auslauf und die Möglichkeit Gas zu geben. Lesern, die an Hundesportarten interessiert sind empfehlen wir die Teilnahme am Coursing. Dabei handelt es sich um einen Windhundesport, bei dem die Hunde im freien Gelände Jagd auf eine Hasenimitation machen.
Tipp: Wenn Sie vorhaben Hundesport mit Ihrem Vierbeiner zu betreiben, sollten Sie ihn vorher von Ihrem Tierarzt durchchecken lassen und sich eine entsprechende Freigabe abholen.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema “Hundeerziehung”
Häufige Krankheiten
Obwohl der Galgo mit seinem zierlichen Körperbau auf so manchen Hundehalter einen zerbrechlichen Eindruck macht, ist er erstaunlich robust.
Allerdings hat er eine erhöhte Anfälligkeit für die sogenannte “Greyhoundsperre” (Myoglobinurie).
Dabei handelt es sich um eine genetisch bedingte Erkrankung der Muskeln, die häufig nach körperlicher Belastung auftritt und unter der insbesondere untrainierte Galgos leiden.
Indizien für eine beginnende Sperre sind staksige, steife Bewegungen, starkes hecheln infolge der Sauerstoffknappheit und wimmern.
In besonders schweren Fällen äußert sich eine Greyhoundsperre mit braunem Urin und Fieber. Eine besonders starke Greyhoundsperre kann sogar tödlich enden.
Das liegt daran, dass die Muskeln nicht mehr dazu in der Lage sind, die benötigte Energie aerob zu generieren. Durch die anerobe Energiegewinnung findet eine massive Muskelübersäuerung statt.
Die Niere, welche normalerweise die Aufgabe hat, die Milchsäure abzubauen kommt oft nicht hinterher, so dass sich die Muskelzellen zersetzen und der Stoffwechsel so stark gestört wird, dass es zu Atemproblemen, Muskelkrämpfen, Herzrhytmusstörungen und sogar einem Total-Versagen der Nieren kommen kann.
Hier finden Sie mehr Informationen zur Greyhoundsperre.
Achtung: Sollten Sie Anzeichen für eine Greyhoundsperre bei Ihrem Galgo entdecken, müssen Sie Ihren Hund schnellstmöglich zum Tierarzt bringen.
Was kostet ein Galgo Espanol?
Wenn Sie sich einen Galgo Espanol kaufen wollen, bleibt es nicht bei den Anschaffungskosten von circa 1800€ für einen Galgo-Welpen. Zu den Kosten für Ihren Welpen kommen die Kosten für die Grundausstattung (Leine, Halsband, Spielzeug etc.), für die Sie je nach Umfang zwischen 200€ und 300€ veranschlagen müssen.
Wesentlich wichtiger sind jedoch die Unterhaltskosten. Diese sind bei einem Galgo nicht so hoch, wie etwa bei einem Broholmer, dürfen aber dennoch nicht unterschätzt werden. Schließlich tragen Sie die finanzielle Verantwortung für Ihren Galgo. Zu den monatlichen Unterhaltskosten gehören unter anderem die Ausgaben, für die Hundesteuer, das Futter sowie Tierarztbesuche. Aber auch die regelmäßigen Trainingsstunden in der Hundeschule und/oder die Rechnungen für eine Hundeversicherung müssen bezahlt werden.
So finden Sie den richtigen Züchter
Einen Galgo zu halten bedeutet lebenslang die Verantwortung für ein Tier zu übernehmen. Wenn Sie sowohl aus zeitlicher als auch aus finanzieller Sicht dazu in der Lage sind und sich die Anschaffung gut überlegt haben, werden Sie sich im nächsten Schritt mit Sicherheit auf die Suche nach einer geeigneten Zuchtstätte machen.
Kaufen Sie keinen Galgo von unseriösen Anbietern. Wer seinen Welpen im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Kofferraum verkauft oder zu einem “günstigen” Preis abgibt, handelt oftmals aus rein finanziellen Beweggründen und hat meist nicht den nötigen Sachverstand um gesunde und gut sozialisierte Welpen aufzuziehen.
Außerdem sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie mit dem Kauf eines Welpen aus entsprechenden Quellen unter Umständen die teils mafiösen Strukturen der Welpenmafia unterstützen.
Um die richtige Entscheidung treffen zu können, sollten Sie mehrere Zuchtstätten besuchen. So sind Sie dazu in der Lage die Züchter miteinander zu vergleichen und bekommen ein Gefühl dafür, was eine seriöse Zuchtstätte ausmacht.
Für die Seriosität eines Galgo-Züchters spricht unter anderem dessen Mitgliedschaft in einem Zuchtverband wie dem Verband deutscher Hundezüchter (VDH). Züchter, die einem Zuchtverband angehörig sind, müssen sich an die jeweiligen Richtlinien Halten, die darauf ausgelegt sind, die Gesundheit des Muttertieres und der Welpen zu schützen.
Ein guter Züchter wird viel Zeit und Mühe in die Aufzucht seiner Welpen investieren. Dazu gehört neben der ersten Impfung ein medizinischer Check sowie die geeignete Ernährung.
Wichtig ist, dass die Welpen unter der Fürsorge Ihres Muttertiers aufwachsen und nicht zu früh abgegeben werden. Den Umzug in die neue Familie sollten die Galgo-Welpen frühestens im Alter von 8 Wochen abtreten.
Wenn der Züchter versucht, Ihnen einen Galgo-Welpen aufzuschwatzen, sollten Sie das als Warnsignal auffassen. Ein Züchter wird Ihnen erst einen Welpen verkaufen, wenn er sich in einem Gespräch darüber versichern konnte, dass der Welpe in geeignete Hände kommen wird.
Hundeversicherung
Wenn Sie einen Galgo bei sich aufnehmen wollen, raten wir Ihnen sich mit dem Thema “Hundeversicherung” auseinanderzusetzen. Eine solche ist nicht nur dann erforderlich, wenn Sie mit Ihrem Hund in die Hundeschule gehen wollen, sondern ist in einigen Bundesländern bereits gesetzlich vorgeschrieben.
Eine Hundehaftpflichtversicherung gibt Ihnen als Hundehalter die Sicherheit, dass bestimmte Schäden die durch Ihren Hund verursacht werden entweder teilweise oder sogar vollständig von Ihrer Versicherungsgesellschaftt übernommen werden.
Auch eine OP-Versicherung für Ihren Galgo ist durchaus sinnvoll. Wenn Ihr Vierbeiner einen Unfall hat oder sich verletzt werden die Kosten für eine eventuell notwendige OP von der Versicherungsgesellschaft Ihrer Wahl bezahlt.