Magyar Viszla

Der Magyar Viszla kommt ursprünglich aus Ungarn, ist aber längst bei Hundehaltern auf der ganzen Welt bekannt. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen alle Informationen über den Viszla zur Verfügung, die Sie benötigen, wenn Sie sich für die Rasse interessieren oder sich sogar einen Magyar Viszla kaufen wollen.

Zwei braune Magyar Viszla mit roten Halsbändern stützen sich mit ihren Pfoten auf einem Zaun ab und schauen in die obere rechte Ecke.

Steckbrief

Größe (Widerristhöhe) Rüden: 56 - 64 cm, Hündinnen: 53 - 61 cm
Gewicht Rüden:  20 - 29 Kg Hündinnen: 18 - 25 Kg
Lebenserwartung 12 - 14 Jahre
Herkunftsland Ungarn
FCI Nummer 57

Geschichte

Der Magyar Viszla ist ein Ungarischer Jagdhund, der als sogenannter Vorstehhund die Aufgabe hat, dem Jäger Wild anzuzeigen. Diese erfüllt er, indem er im wahrsten Sinne des Wortes erstarrt, wenn er ein Stück Wild wahrnimmt und mit seiner Schnauze in die entsprechende Richtung zeigt.

Die Geschichte der Rasse beginnt bereits im 10. Jahrhundert. Damals zogen die Magyaren über die Ostkarpaten in Richtung des Karpatenbecken, wo sie sich schließlich niederließen.

Mit sich brachten sie Hunde asiatischen Ursprungs, die in ihrem Erscheinungsbild dem des Magyar Viszla ähnelten.

Im Laufe der Zeit entstanden ungarische Bracken, welche heutzutage gemeinsam mit den gelblich-braunen Windhunden der türkischen Eroberer als die direkten Vorfahren des Viszlas gelten.

Untergang und Rettung der Rasse

Gezielt gezüchtet wurde der ursprüngliche Magyar Viszla seit dem 17. Jahrhundert. Allerdings wurde er zusehends von Pointern, Settern und anderen Jaghunden verdrängt, so dass er fast vollständig von der Bildfläche verschwunden wäre, als die Zuchtbemühungen im Jahr 1880 zum Erliegen kam.

Erst im Jahr 1916 setzte sich eine Interessengemeinschaft aus verschiedenen Liebhabern der Rasse, dass Ziel die Rasse zu erhalten und den Viszla wieder bekannt zu machen. So gründete sich 1920 die Ungarische Viszla-Züchtervereinigung”, welche auch das erste Stammbuch eröffnete.

Daraufhin lebte die Zucht der Hunde wieder auf. Im Jahr 1936 wurde der Viszla als offizielle Rasse von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannt.

Leider war der Magyar Viszla damit noch nicht endgültig gerettet. Als der Ungarn Aufstand im Jahre 1956 scheiterte entschieden sich viele Ungarn schweren Herzens dazu, ihrem Viszla das Leben zu nehmen um zu verhindern, dass dieser den Russen in die Hände fallen würde.

In Deutschland war der Viszla lange Zeit relativ unbekannt. Dies lag auch daran, dass es nicht einfach war, Viszlas aus Ungarn auszuführen. Doch auch als die Regeln lockerer wurden und sich 1977 der Verein Ungarischer Vorstehhunde in Deutschland gründete, änderte sich daran zunächst wenig.

Seit einiger Zeit gibt es jedoch einen wahren Ansturm auf den immer beliebter werdenden Jaghund, so dass dieser mittlerweile als bekanntester Ungarischer Jagdhund gilt.

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Erscheinungsbild des Magyar Viszla

Beim Viszla unterscheidet man zwischen dem kurzhaarigen und dem Drahthaarigen Viszla. Am verbreitetsten ist jedoch der kurzhaarige Viszla. Dieser hat einen sehr muskulösen, drahtigen Körperbau und erreicht eine Widerristhöhe von bis zu 64 cm bei einem Maximalgewicht von etwa 31 Kg.

Das Fell ist dicht, kurz und hat eine semmelgelbe Färbung. Einige Exemplare haben Kleinere weiße Abzeichen auf der Brust oder an den Pfoten. Der Kopf ist von mittlerer Größe. Der Stop ist nur mäßig ausgeprägt. Die relativ großen Schlappohren sind nach unten abgerundet und manchmal etwas dunkler gefärbt.

Der Nacken ist kräftig und geht in den geraden Rücken über, welcher in einer kurzen, breiten, Lendenpartie mündet.

Magyar Viszla haben eine tiefe, gut ausgeprägte Brust. Die tiefangesetzte Rute reicht bis zum Sprunggelenk und wird entweder gerade oder leicht säbelförmig getragen.

Wesen

Der Magyar Vizsla ist ein äußerst intelligenter, neugieriger und Lebensfroher Hund der über eine enorme Leistungsbereitschaft verfügt und seinem Menschen gegenüber treu ergeben ist.

Viszlas sind sehr sensibel und lieben Kuscheleinheiten. Gleichfalls sind sie äußerst aktiv und benötigen dementsprechend viel Auslauf.

Auch die geistige Beschäftigung darf nicht zu kurz kommen. Bei entsprechender Auslastung sind die anpassungsfähigen Vierbeiner optimale Familienhunde, die auch im Zusammenleben mit Kindern als unproblematisch zu bezeichnen sind.

In einem stressigen Umfeld neigen die Harmoniebedürftigen, feinfühligen Tiere allerdings dazu, nervös zu werden, so dass Sie einen Viszla nur dann bei sich aufnehmen sollten, wenn Sie in gefestigten, klar durchstrukturierten Verhältnissen leben.

Rassebedingt verfügt der Viszla über einen enormen Jagdtrieb dem Sie sich als Halter bewusst sein sollten.

Mit der richtigen Erziehung sowie einer gewissen Voraussicht bei gemeinsamen Spaziergängen lässt sich dieser allerdings weitestgehend kontrollieren.

Als Wachhund ist der Viszla eher ungeeignet, auch wenn er – wie wohl die meisten Hunde – anschlägt, wenn er verdächtige Bewegungen und/oder Geräusche wahrnimmt.

Für die Haltung im Zwinger ist der Viszla nicht zuletzt aufgrund seiner Anhänglichkeit gänzlich ungeeignet.

Eine Nahaufnahme eines braunen Magyar Viszla mit roten Halsband und Leine schaut nach vorne.
Eine Nahaufnahme eines braunen Magyar Viszla mit roten Halsband und Leine schaut nach vorne.
Eine Nahaufnahme eines braunen Magyar Viszla mit roten Halsband und Leine schaut nach vorne.

Erziehung

Alle Hunde benötigen eine gute Erziehung. Damit sich Ihr Viszla im Alltag von seiner besten Seite zeigen kann und es nicht zu größeren Problemen kommt, sollten Sie mit der Erziehung schon während der ersten Lebenswochen beginnen.

Auch wenn Konsequenz bei der Erziehung Ihres Viszlas angebracht ist, sind falsche Strenge oder gar Gewalt bei der Erziehung vollkommen fehl am Platz. Viel mehr empfiehlt es sich bei der Ausbildung mit liebevoller Konsequenz, vielen Wiederholungen, ausreichend Abwechslung und der nötigen Motivation vorzugehen.

Sollten Sie nicht über den nötigen Sachverstand verfügen, ist der Viszla als Ersthund eher ungeeignet.

Wenn Sie sich dennoch für die Anschaffung eines Viszla entscheiden raten wir Ihnen sich im Vorfeld ausgiebig mit den Rassetypischen Eigenschaften zu beschäftigen und sich an einen ausgebildeten Hundetrainer zu wenden, der Sie bei der Erziehung unterstützen kann.

Ein gut sozialisierter Viszla ist sowohl im Umgang mit fremden Hunden als auch im täglichen Zusammenleben unauffällig.

Um Ihren Vierbeiner Artgerecht auszulasten bietet sich die Teilnahme an entsprechenden Hundekursen an. Doch auch privat wird Ihr Viszla viel Spaß am Fährtentraining, Apportieraufgaben oder Agility haben.

Wenn Sie Ihren Viszla nicht ausreichend fordern kann es schnell zu Verhaltensauffälligkeiten kommen.

Hier bekommen Sie weitere Informationen zur Hundeerziehung 

Häufig vorkommende Krankheiten

Der Viszla gilt als robuster Hund, bei dem rassespezifische Erkrankungen äußerst selten vorkommen.

Wie bei allen größeren Hunderassen gibt es jedoch auch beim Viszla Fälle von Hüftgelenksdysplasie.

Hüftgelenksdysplasie

HD ist eine bei großen Hunderassen häufig vorkommende Entwicklungsstörung des Skeletts. Ob ein Hund HD bekommt ist allerdings nicht unbedingt erblich bedingt. Auch wenn genetische Faktoren die Krankheit auslösen können, gelten auch Fehlernährung und Fehler bei der Haltung als mögliche Ursachen.

Bei Hunden die unter einer Hüftgelenksdysplasie leiden ist die Gelenkpfanne, zu flach um den Oberschenkelkopf in seiner richtigen Position zu halten.

Dadurch hat das Gelenk zu viel Spielraum und wird im Laufe der Zeit instabil, so dass es zu einer Fehlbelastung kommt, welche wiederum dazu führt, dass der Gelenkknorpel der betroffenen Hunde degeneriert. Auch Kapselentzündungen sowie Knochenauflagerungen können vorkommen und eine schwere Arthrose auslösen.

Im weiteren Krankheitsverlauf baut die Oberschenkelmuskulatur mehr und mehr ab, so dass es im Alltag zu erheblichen Beeinträchtigung kommt.

Um herauszufinden, ob Ihr Hund HD hat, können Sie ihn beim Tierarzt bei gestreckten Gliedmaßen röntgen lassen.

Informationen zur Gesundheit beim Hund

Was kostet ein Magyar Viszla?

Bei einem guten Züchter liegt der Preis für einen Viszla-Welpen zwischen 1500€ und 1900€. Zu dieser Summe kommen noch die Kosten für eine Grundausstattung hinzu. Bevor Sie Ihren Viszla kaufen sollten Sie sich zudem sicherstellen, dass Sie finanziell dazu in der Lage sind für den Unterhalt Ihres Vierbeiners aufzukommen.

Die monatlichen Unterhaltskosten setzen sich aus den Ausgaben für das Futter, den Tierarzt und die Hundesteuer zusammen. Zudem müssen Sie unter Umständen für eine Hundehaftpflichtversicherung aufkommen. Zusätzliche Kosten entstehen beispielsweise, wenn Sie einen Hundetrainer beauftragen oder mit Ihrem Viszla zu einer Hundeschule gehen möchten.

So finden Sie den richtigen Züchter

Wenn Sie Ihre Entscheidung einen Viszla aufzunehmen gut überlegt haben, geht es an die Suche nach einem geeigneten Züchter.

Bei der Wahl der richtigen Zuchtstätte sollten Sie sich genügend Zeit nehmen und sich unbedingt von den Angeboten unseriöser “Vermehrer” fernhalten. Diese stellen Ihre Welpen oftmals auf Online Plattformen zu Schnäppchenpreisen zum Verkauf.

Ein verantwortungsbewusster Züchter investiert viel Zeit und Mühe in die Aufzucht seiner Welpen und hält sich dabei an die vorgegeben Regeln und Kriterien eines Zuchtverbandes wie dem VDH.

Dieser gibt strenge Richtlinien zur Hundezucht vor und überprüft in regelmäßigen Abständen ob diese auch eingehalten werden.

Ein erster Anhaltspunkt, an dem Sie erkennen können, ob Sie einen guten Züchter gefunden haben, ist dessen Mitgliedschaft in einem entsprechenden Zuchtverband.

Zudem wird sich ein guter Züchter ausreichend Zeit für Sie und Ihre Fragen nehmen, Sie ausführlich beraten und Ihnen im Zweifelsfall auch ehrlich sagen, wenn er Sie für ungeeignet hält, einen Viszla zu halten.

Auch auf menschlicher Ebene sollte das Verhältnis zwischen Ihnen und dem Züchter stimmig sein. Insbesondere wenn man bedenkt, dass Sie in Zukunft regelmäßigen Kontakt zu Ihrem Züchter haben werden und diesen zumindest während der ersten Lebenswochen Ihres Lieblings häufiger besuchen werden, ist es sinnvoll wenn die Beziehung zwischen Ihnen stimmig ist.

Wie viel kostet ein Magyar Viszla?

Ein Viszla aus einer guten Zuchtstätte kostet zwischen 1300 und 1600 Euro.

Hundeversicherungen

Wenn Sie sich einen Viszla anschaffen wollen, sollten Sie nicht zuletzt aufgrund des Rassebedingten Jagdtriebs eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen. Meistens ist der Besuch einer Hundeschule auch an den  Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung geknüpft.

Doch auch im Alltag hat eine Hundeversicherung durchaus ihre Daseinsberechtigung.

Es besteht immer die Gefahr, dass etwas unvorhergesehenes passiert. Schließlich handelt es sich bei ihrem Vierbeiner um ein Tier und keine Maschine. Auch ein erzogener Viszla kann auf Durchzug schalten, wenn ihm ein Hase vor die Nase läuft.

Geht in diesem Moment der Jagdtrieb mit Ihrem Liebling durch kann  bei der Verfolgung zu einem Verkehrsunfall kommen.

Auch wenn dies natürlich der absolute “Worst Case” ist, müssten Sie in so einer Situation den Schaden selbst bezahlen, wenn Sie keine Hundeversicherung haben. Um finanzielle Probleme wie diese zu verhindern ist es besser, eine Haftpflichtversicherung für Hundehalter abzuschließen.

Auch der Abschluss einer Kranken- oder OP-Versicherung für Ihren Viszla kann sinnvoll sein. Einige Behandlungen, sind extrem Kostenintensiv und können schnell vierstellig werden. Mit einer OP-Versicherung sind Sie immer gut abgesichert sind und können Ihrem Hund die bestmögliche Versorgung zukommen lassen. Ein gutes Gefühl für jeden Hundehalter.

Sie wollen mehr über den Magyar Viszla erfahren? Hier finden Sie weitere Weiterführende Informationen

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